Schramm, Georg: I. N. J. PIORUM CATASTROPHE Exoptatissima, Beatissima. Die Höchst erfreuliche und allerseeligste Abwechselung. Steinaw an der Oder, 1662.Die höchst erfreuliche und aller seeligste Abwechselung/ Herrligkeit unnd Schönheit/ damit unsere sterbliche Leiberdorte in dem hellen Himmels-Tempel/ als mit einem ewig- wehrenden Ehrenkleide sollen angethan werden. Darumb saget ferner der seel. Meyfarthus: Wie weit die Mor- genröthe die Nacht/ die veste Erde das ungestüme Meer/ Sonn und Mond andere Sterne übertreffen; So weit und noch viel weiter übertrifft die Schön- heit der verklärten Leiber die Schönheit der itzigen. Denn dorte bedürffen unsere Leiber keiner irrdischen Jm Alten Testament hat GOtt geordnet/ daß keinen bessert
Die hoͤchſt erfreuliche und aller ſeeligſte Abwechſelung/ Herrligkeit unnd Schoͤnheit/ damit unſere ſterbliche Leiberdorte in dem hellen Himmels-Tempel/ als mit einem ewig- wehrenden Ehrenkleide ſollen angethan werden. Darumb ſaget ferner der ſeel. Meyfarthus: Wie weit die Mor- genroͤthe die Nacht/ die veſte Erde das ungeſtuͤme Meer/ Sonn und Mond andere Sterne uͤbertreffen; So weit und noch viel weiter uͤbertrifft die Schoͤn- heit der verklaͤrten Leiber die Schoͤnheit der itzigen. Denn dorte beduͤrffen unſere Leiber keiner irꝛdiſchen Jm Alten Teſtament hat GOtt geordnet/ daß keinen beſſert
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Die hoͤchſt erfreuliche und aller ſeeligſte Abwechſelung/
Herrligkeit unnd Schoͤnheit/ damit unſere ſterbliche Leiber
dorte in dem hellen Himmels-Tempel/ als mit einem ewig-
wehrenden Ehrenkleide ſollen angethan werden. Darumb
ſaget ferner der ſeel. Meyfarthus: Wie weit die Mor-
genroͤthe die Nacht/ die veſte Erde das ungeſtuͤme
Meer/ Sonn und Mond andere Sterne uͤbertreffen;
So weit und noch viel weiter uͤbertrifft die Schoͤn-
heit der verklaͤrten Leiber die Schoͤnheit der itzigen.
Denn dorte beduͤrffen unſere Leiber keiner irꝛdiſchen
Roͤcke und Kleider mehr/ dieweil ihnen angethan iſt ein uͤ-
beraus ſtattlich Kleid/ nicht von allerley Farben außgear-
beitet/ nicht von allerley Blumwerck außgeſtuͤcket/ nicht von
allerley Bilder gewircket/ ſondern von Himliſcher Klar-
heit durch und durch geheiliget.
Jm Alten Teſtament hat GOtt geordnet/ daß keinen
zum Prieſterthum ſolte gelaſſen werden/ welcher ein Ge-
braͤchen haͤtte an Fuͤß und Haͤnden/ an Ruͤcken und Schul-
tern/ an Augen unnd Naſen oder ſonſten mit einem unge-
woͤhnlichen Glied verſtellet were. Dieſes hat zwar ſeine
Urſachen; Aber daneben dieſe Bedeutung/ daß GOtt bey
allgemeiner Aufferſtehung der Todten alle Gebrechen weg-
ſchaffen wolle/ an denen die er zu ewigen Prieſtern ange-
nommen. Darumb wachet auff ihr Auſſerwehlten/ die
ihr wegen Gebrechligkeit des Leibes und Ungeſtalt verach-
tet werdet! Dort/ dort wird es beſſer werden. Da wird
ſich Lazarus verwundern/ daß ſeine Schweren ver-
ſtoben: Mephiboſeth/ daß ſeine kruͤmme eingerich-
tet: Jacob/ daß ſein hincken abgeſchafft; Jſaac/ daß
ſein Blintzen eroͤffnet: Alle Alten/ daß ihre Ungeſtalt
vergangen: Alle Jungen/ daß ihre Schoͤnheit ver-
beſſert
Levit. XXI,
18.
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