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Walther, Martin: Leichpredigt/ Vber dem Begräbnüß/ deß Ehrwirdigen vnd Wolgelahrten Herrn IOANNIS HENTZNERI. Frankfurt (Oder), 1604.

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stituiret worden. Von dannen ist er durch rath seiner Eltern
nach Brandenburgk zu seinem Herren Vettern vnd Freund
Alberto Christiano, der alldar ein vornehmer Theologus
gewesen/ vnd ferner durch desselben Beförderung nach Witten-
bergk auff die löbliche Vnive[rsi]tet da er eine gute weil verblie-
ben/ vnd die thewren Männer D. Martinum Lutherum,
Philippum Melanchthonem,
auch Iustum Ionam, Cru-
cigerum, Pomeranum, Bugenhagium, Majorem, Vin-
semium, Eberum, Stigelium, Pontanum Oratorem,

vnd andere/ so zur selben zeit da gewesen gehöret vnnd gesehen.
Weil er aber wegen mangel der iumptuum nicht länger all-
dar verbleiben konnen, ist er mit rath seiner Landsleute/ so all-
dar studieret/ wieder nach Hause gezogen/ daheime aber nicht
lange verharret/ sondern von seinen Eltern/ damit er auch an-
dere Academias besuchete/ nach Cracaw verschicket worden/
da er die Bäpstische Abgötterey vnnd Finantzerey angesehen/
welche er nachmals mit desto hoherem vnd standhaffterem Gei-
ste widerleget. Als hernachmals alldar die Pest angefangen zu
grassieren/ ist er von seinen Eltern/ einen Schuldienst da-
heim vacierende zu verwalten/ abgefodert worden/ welchem
er trewlich eine zeitlang vorgestanden. Wie nun aber ein Er-
bar Rath daselbst seinen fleiß vermercket/ vnd er noch bey jun-
gen Jahren/ haben sie ferner Hülffe/ seine studia [z]u conti-
nuiren
bey jhm gethan/ vnd jhn wieder nach Wittenbergk/
da er auch zuvor gewesen/ verschicket: Vnd ob zwar Luthe-
rus
kurtz verschieden/ hat er doch noch den Herrn Philippum
Melanchthonem
bey Leben gehabt/ den er so fleissig gehöret/
das wie man auß seinen eigenen Scriptis sihet/ er nicht eine
Stunde verseumen wollen: So hat er auch noch D Ebe-
rum, Peucerum, Chytraeum,
vnnd andere gelehrte Leute
funden/ die er gehöret vnd observiret, da er dann in gute kund-

schafft
C ij

ſtituiret worden. Von dannen iſt er durch rath ſeiner Eltern
nach Brandenburgk zu ſeinem Herren Vettern vnd Freund
Alberto Chriſtiano, der alldar ein vornehmer Theologus
geweſen/ vnd ferner durch deſſelben Befoͤrderung nach Witten-
bergk auff die loͤbliche Vnive[rſi]tet da er eine gute weil verblie-
ben/ vnd die thewren Maͤnner D. Martinum Lutherum,
Philippum Melanchthonem,
auch Iuſtum Ionam, Cru-
cigerum, Pomeranum, Bugenhagium, Majorem, Vin-
ſemium, Eberum, Stigelium, Pontanum Oratorem,

vnd andere/ ſo zur ſelben zeit da geweſen gehoͤret vnnd geſehen.
Weil er aber wegen mangel der iumptuum nicht laͤnger all-
dar verbleiben konnen, iſt er mit rath ſeiner Landsleute/ ſo all-
dar ſtudieret/ wieder nach Hauſe gezogen/ daheime aber nicht
lange verharret/ ſondern von ſeinen Eltern/ damit er auch an-
dere Academias beſuchete/ nach Cracaw verſchicket worden/
da er die Baͤpſtiſche Abgoͤtterey vnnd Finantzerey angeſehen/
welche er nachmals mit deſto hoherem vnd ſtandhaffterem Gei-
ſte widerleget. Als hernachmals alldar die Peſt angefangen zu
graſsieren/ iſt er von ſeinen Eltern/ einen Schuldienſt da-
heim vacierende zu verwalten/ abgefodert worden/ welchem
er trewlich eine zeitlang vorgeſtanden. Wie nun aber ein Er-
bar Rath daſelbſt ſeinen fleiß vermercket/ vnd er noch bey jun-
gen Jahren/ haben ſie ferner Huͤlffe/ ſeine ſtudia [z]u conti-
nuiren
bey jhm gethan/ vnd jhn wieder nach Wittenbergk/
da er auch zuvor geweſen/ verſchicket: Vnd ob zwar Luthe-
rus
kurtz verſchieden/ hat er doch noch den Herrn Philippum
Melanchthonem
bey Leben gehabt/ den er ſo fleiſsig gehoͤret/
das wie man auß ſeinen eigenen Scriptis ſihet/ er nicht eine
Stunde verſeumen wollen: So hat er auch noch D Ebe-
rum, Peucerum, Chytræum,
vnnd andere gelehrte Leute
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ſchafft
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[0019] ſtituiret worden. Von dannen iſt er durch rath ſeiner Eltern nach Brandenburgk zu ſeinem Herren Vettern vnd Freund Alberto Chriſtiano, der alldar ein vornehmer Theologus geweſen/ vnd ferner durch deſſelben Befoͤrderung nach Witten- bergk auff die loͤbliche Vniverſitet da er eine gute weil verblie- ben/ vnd die thewren Maͤnner D. Martinum Lutherum, Philippum Melanchthonem, auch Iuſtum Ionam, Cru- cigerum, Pomeranum, Bugenhagium, Majorem, Vin- ſemium, Eberum, Stigelium, Pontanum Oratorem, vnd andere/ ſo zur ſelben zeit da geweſen gehoͤret vnnd geſehen. Weil er aber wegen mangel der iumptuum nicht laͤnger all- dar verbleiben konnen, iſt er mit rath ſeiner Landsleute/ ſo all- dar ſtudieret/ wieder nach Hauſe gezogen/ daheime aber nicht lange verharret/ ſondern von ſeinen Eltern/ damit er auch an- dere Academias beſuchete/ nach Cracaw verſchicket worden/ da er die Baͤpſtiſche Abgoͤtterey vnnd Finantzerey angeſehen/ welche er nachmals mit deſto hoherem vnd ſtandhaffterem Gei- ſte widerleget. Als hernachmals alldar die Peſt angefangen zu graſsieren/ iſt er von ſeinen Eltern/ einen Schuldienſt da- heim vacierende zu verwalten/ abgefodert worden/ welchem er trewlich eine zeitlang vorgeſtanden. Wie nun aber ein Er- bar Rath daſelbſt ſeinen fleiß vermercket/ vnd er noch bey jun- gen Jahren/ haben ſie ferner Huͤlffe/ ſeine ſtudia zu conti- nuiren bey jhm gethan/ vnd jhn wieder nach Wittenbergk/ da er auch zuvor geweſen/ verſchicket: Vnd ob zwar Luthe- rus kurtz verſchieden/ hat er doch noch den Herrn Philippum Melanchthonem bey Leben gehabt/ den er ſo fleiſsig gehoͤret/ das wie man auß ſeinen eigenen Scriptis ſihet/ er nicht eine Stunde verſeumen wollen: So hat er auch noch D Ebe- rum, Peucerum, Chytræum, vnnd andere gelehrte Leute funden/ die er gehoͤret vnd obſerviret, da er dañ in gute kund- ſchafft C ij

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Zitationshilfe: Walther, Martin: Leichpredigt/ Vber dem Begräbnüß/ deß Ehrwirdigen vnd Wolgelahrten Herrn IOANNIS HENTZNERI. Frankfurt (Oder), 1604, S. . In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/509390/19>, abgerufen am 21.11.2024.