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Heinnitz, Samuel: Mortis Præcipitium. Vom bösen schnellen Tode. Oels, 1628.

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Christliche Leich-
mehr hat: Oder wie ein Alter Baum/ der viel Jahr ge-
standen vnd keine krafft mehr hat/ für sich selbst vmbfället.
Etlichen schickt GOtt (auch wol etwa in jhrer blühenden
Jugend) schwere vnd tödliche Kranckheiten zu/ daß sie vor
der Zeit dieses Leben verlassen müssen/ ob sie wol sonsten
Alters halben/ noch viel Jahr hetten leben mögen. Etliche
erfodert Gott auß diesem Leben gancz schnell vnd vnvor-
sehens/ wie Elihu Jobs freund sagte: Plötzlich müssen die
Leute sterben: also daß sie in einer Viertel/ halben oder
Job. 34.
.
20.
gantzen stunden oder nach wenig stunden frisch vnd gesundt
vnd bald todt seind. Denn auff manchen felt weß schweres/
das jhn bald zerquetscht vnd tödtet/ mancher ertrinckt vn-
versehens/ mancher verdirbt im Fewr/ mancher wird plöcz-
lich erschossen oder erstochen/ mancher fället sich zu tode/
manchen erschlägt in einem Augenblick dz Wetter/ manchen
rührt die Hand Gottes oder der Schlag/ vnd wer kan alle
Vnvorsehene gehlinge Todes fälle erzehlen/ die einem
Menschen widerfahren mögen.

Hugo
de animae
claustro
lib.
2.
Drey Todes
boten.

Daher saget Hugo, daß drey Boten des Todes wehren.
Casus Infirmitas & Senectus. Der Vnvorsehene Faal/
des Leibes Kranckheit/ vnd das kalte Alter. Casus dubia,
Infirmitas gravia, Senectus certa denunciat. Casus
denunciat mortem latentem. Infirmitas apparentem
Senectus praesentem.
Das ist: Der Fall verkündiget
vngewisse Zweiffelhafftige ding: Die Kranckheit schwere
ding/ das Alter (das schwere Malter) gewisse ding. Der
Wegen seines
Todes weiß
der Mensch
4ley nicht.
1.
2.
3.
4.
Fall zeiget den verborgenen todt/ die Kranckheit den bald
erscheinenden/ das Alter den gegenwertigen. Niemandt
weiß quo statu, in welchem Zustande/ gutten oder bösen/
quo loco, in welchem orte/ quo tempore, zu welcher
Zeit/ & quo modo, vnd auff welche art vnd weise er sterben

werde.

Chriſtliche Leich-
mehr hat: Oder wie ein Alter Baum/ der viel Jahr ge-
ſtanden vnd keine krafft mehr hat/ fuͤr ſich ſelbſt vmbfaͤllet.
Etlichen ſchickt GOtt (auch wol etwa in jhrer bluͤhenden
Jugend) ſchwere vnd toͤdliche Kranckheiten zu/ daß ſie vor
der Zeit dieſes Leben verlaſſen muͤſſen/ ob ſie wol ſonſten
Alters halben/ noch viel Jahr hetten leben moͤgen. Etliche
erfodert Gott auß dieſem Leben gancz ſchnell vnd vnvor-
ſehens/ wie Elihu Jobs freund ſagte: Ploͤtzlich muͤſſen die
Leute ſterben: alſo daß ſie in einer Viertel/ halben oder
Job. 34.
ꝟ.
20.
gantzen ſtunden oder nach wenig ſtunden friſch vnd geſundt
vnd bald todt ſeind. Deñ auff manchen felt weß ſchweres/
das jhn bald zerquetſcht vnd toͤdtet/ mancher ertrinckt vn-
verſehens/ mancher verdirbt im Fewr/ mancher wird ploͤcz-
lich erſchoſſen oder erſtochen/ mancher faͤllet ſich zu tode/
manchen erſchlaͤgt in einem Augenblick dz Wetter/ manchẽ
ruͤhrt die Hand Gottes oder der Schlag/ vnd wer kan alle
Vnvorſehene gehlinge Todes faͤlle erzehlen/ die einem
Menſchen widerfahren moͤgen.

Hugo
de animæ
clauſtro
lib.
2.
Drey Todes
boten.

Daher ſaget Hugo, daß drey Boten des Todes wehren.
Caſus Infirmitas & Senectus. Der Vnvorſehene Faal/
des Leibes Kranckheit/ vnd das kalte Alter. Caſus dubia,
Infirmitas gravia, Senectus certa denunciat. Caſus
denunciat mortem latentem. Infirmitas apparentem
Senectus præſentem.
Das iſt: Der Fall verkuͤndiget
vngewiſſe Zweiffelhafftige ding: Die Kranckheit ſchwere
ding/ das Alter (das ſchwere Malter) gewiſſe ding. Der
Wegen ſeines
Todes weiß
der Menſch
4ley nicht.
1.
2.
3.
4.
Fall zeiget den verborgenen todt/ die Kranckheit den bald
erſcheinenden/ das Alter den gegenwertigen. Niemandt
weiß quo ſtatu, in welchem Zuſtande/ gutten oder boͤſen/
quo loco, in welchem orte/ quo tempore, zu welcher
Zeit/ & quo modo, vnd auff welche art vñ weiſe er ſterben

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Zitationshilfe: Heinnitz, Samuel: Mortis Præcipitium. Vom bösen schnellen Tode. Oels, 1628, S. . In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/509393/10>, abgerufen am 21.11.2024.