Heinnitz, Samuel: Mortis Præcipitium. Vom bösen schnellen Tode. Oels, 1628.Christliche Leich- Marci 16.. 16. Gal. 5. v. 6. Matth. 10. . 22.wird er jhn darnach richten. Wer glaubt (der Glaube aber ist durch die Liebe thätig) vnd verharret biß ans ende/ der wird selig. Wer aber nicht gläubet/ der wird verdampt werden. Weil denn dem also; so sey jedermann gewarnet/ daß gemei-
Chriſtliche Leich- Marci 16.ꝟ. 16. Gal. 5. v. 6. Matth. 10. ꝟ. 22.wird er jhn darnach richten. Wer glaubt (der Glaube aber iſt durch die Liebe thaͤtig) vnd verharꝛet biß ans ende/ der wird ſelig. Wer aber nicht glaͤubet/ der wird verdampt werden. Weil denn dem alſo; ſo ſey jedermann gewarnet/ daß gemei-
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Chriſtliche Leich-
wird er jhn darnach richten. Wer glaubt (der Glaube aber
iſt durch die Liebe thaͤtig) vnd verharꝛet biß ans ende/ der
wird ſelig. Wer aber nicht glaͤubet/ der wird verdampt
werden.
Marci 16.
ꝟ. 16.
Gal. 5. v. 6.
Matth. 10.
ꝟ. 22.
Weil denn dem alſo; ſo ſey jedermann gewarnet/ daß
er allezeit alſo glaͤube/ alſo lebe/ vnd alſo auff Gottes wegen
gehe: Damit ſo er ploͤczlich ſtuͤrbe/ man nicht ſagen doͤrffe.
Er hat einen boͤſen ſchnellen todt: Sondern viel mehr/ er
hat einen gutten ſchnellen todt. Es hat die Welt zwar
ein Gleichnuͤß vnd ſaget/ es ſey mit der Menſchen leben
vnd ſterben/ gleich wie mit einem Buͤchſenſchuͤtzen. Denn
wie dieſem ſein langes Ziehlen zum treffen nichts helffe/ es
ſey deñ daß er wol abdruͤcke; alſo lieg es auch nicht an dem/
wie ein Menſch gelebet habe/ ſondern allein alles dꝛan/ das
er wol ſterbe. Mit dieſen gedancken hindern viel Menſchen
in jhnen ſelbſten die Buſſe/ vnd geben ſich willig in groſſe
gefahr/ darinnen ſie auch des mehrentheils jaͤmmerlich
verderben. Denn ob es wol wahr iſt/ daß wol abdruͤcken
zum ſterben das beſte thut/ ſo iſt doch darneben auch wahr/
daß wer gewiß halten vnd abdruͤcken ſolte/ der muͤſſe auch
friſche geſunde Augen vnd gewiſſe Haͤnde haben/ ſtaͤtt hal-
ten/ nicht zittern oder hin vñ wider gauckeln: Alſo wer wol
abdruͤcken vnd Selig ſterben wil/ der muß ſehende ſelige
Augen haben/ die den/ Scopum vitæ noſtræ, Zweck vnd
Ziel vnſers Lebens Chriſtum recht ſehen/ vnd ein ſolches
Hercz daß im Glauben nicht wancket. Denn hier triefft
mans nicht ohne wahn/ wie je bißweilen einer vnvorſehens
in die Scheiben gaͤuckelt/ ſondern es wil gar ein ſtaͤtes hercz
haben/ daß den Zweck ſehe/ dꝛauff fleiſſig Ziele vñ abdꝛucke.
Ob aber nu wol Gott ein ſolches hertz vnd Glauben einem
Menſchen auch am letzten ende geben kan/ ſo gehet er doch
gemei-
Verfuͤhriſch
Gleichnuͤß.
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