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Hentschelius, Adamus: TrostPredigt Wider die schweresten zwo Anfechtungen. Schweidnitz, 1623.

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Leichpredigt.
ängstiget des Ewigen halben/ fenget an zu zweiffeln/
Ob er auch werde Selig werden? Ob er auch nach
dem Leben werde kommen ins Ewige Selige Leben?
Solche Schwermuth des Ewigen halber/ verursa-
chet beym Menschen vornemlich: Peccatorum Cu-
mulus,
Wenn der Mensch jhm einbildet die menge
vnd schwere seiner Sünden; Jnmassen denn auch
den Heiligen GOttes widerfahren. Job hat das
Zeugniß vom Heiligen Geist selbst/ daß er schlecht/Job. 1, 1.
Recht vnnd Gottfürchtig sey vnd meide das Böse.
Gleichwol klaget er über die Sünde in seinem Bu-c. 9, 1.
che. Vnd spricht also; Jch weis fast wol/ daß ein
Mensch nicht rechtfertig bestehen mag gegen GOtt/
hat GOtt lust mit jhm zu hadern/ so kan der Mensch
GOtt auff Tausend nicht Eins antworten. Dero-
gleichen Klage über die Sünde führet Job auch/
Was ist ein Mensch/ daß er solte Rein seyn? Vndc. 15, 14.
daß er solte Gerecht seyn/ der vom Weibe geboren ist?
Siehe/ vnter seinen Heiligen ist keiner ohne Tadel/
auch die Himmel seynd nicht Rein für Jhm; Wie
viel mehr ein Mensch der ein Grewel vnd Schnöde
ist/ der Vnrecht säufft wie Wasser.

König David hat das SchrifftZeugnis/ er sey ein
Mann nach dem Hertzen vnd Willen GOttes. NochAct. 13, 22
38, 5.

dennoch beklaget er sich wegen der schwere seiner Sün
den/ spricht im Psalm: Meine Sünde gehen über
mein Häupt/ vnd wie eine schwere Läst seynd sie mir zu
schwer worden. Er klaget über der menge vnd viel-
heit seiner Sünden. Meiner Sünden ist mehr dannPs. 40, 13.
Haar auff meinem Häupte. Vnd ist noch heute nie-

mand
B ij

Leichpredigt.
aͤngſtiget des Ewigen halben/ fenget an zu zweiffeln/
Ob er auch werde Selig werden? Ob er auch nach
dem Leben werde kommen ins Ewige Selige Leben?
Solche Schwermuth des Ewigen halber/ verurſa-
chet beym Menſchen vornemlich: Peccatorum Cu-
mulus,
Wenn der Menſch jhm einbildet die menge
vnd ſchwere ſeiner Suͤnden; Jnmaſſen denn auch
den Heiligen GOttes widerfahren. Job hat das
Zeugniß vom Heiligen Geiſt ſelbſt/ daß er ſchlecht/Job. 1, 1.
Recht vnnd Gottfuͤrchtig ſey vnd meide das Boͤſe.
Gleichwol klaget er uͤber die Suͤnde in ſeinem Bu-c. 9, 1.
che. Vnd ſpricht alſo; Jch weis faſt wol/ daß ein
Menſch nicht rechtfertig beſtehen mag gegen GOtt/
hat GOtt luſt mit jhm zu hadern/ ſo kan der Menſch
GOtt auff Tauſend nicht Eins antworten. Dero-
gleichen Klage uͤber die Suͤnde fuͤhret Job auch/
Was iſt ein Menſch/ daß er ſolte Rein ſeyn? Vndc. 15, 14.
daß er ſolte Gerecht ſeyn/ der vom Weibe geboren iſt?
Siehe/ vnter ſeinen Heiligen iſt keiner ohne Tadel/
auch die Himmel ſeynd nicht Rein fuͤr Jhm; Wie
viel mehr ein Menſch der ein Grewel vnd Schnoͤde
iſt/ der Vnrecht ſaͤufft wie Waſſer.

Koͤnig David hat das SchrifftZeugnis/ er ſey ein
Mann nach dem Hertzen vnd Willen GOttes. NochAct. 13, 22
38, 5.

dennoch beklaget er ſich wegen der ſchwere ſeiner Suͤn
den/ ſpricht im Pſalm: Meine Suͤnde gehen uͤber
mein Haͤupt/ vnd wie eine ſchwere Laͤſt ſeynd ſie mir zu
ſchwer worden. Er klaget uͤber der menge vnd viel-
heit ſeiner Suͤnden. Meiner Suͤnden iſt mehr dannPſ. 40, 13.
Haar auff meinem Haͤupte. Vnd iſt noch heute nie-

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[11/0011] Leichpredigt. aͤngſtiget des Ewigen halben/ fenget an zu zweiffeln/ Ob er auch werde Selig werden? Ob er auch nach dem Leben werde kommen ins Ewige Selige Leben? Solche Schwermuth des Ewigen halber/ verurſa- chet beym Menſchen vornemlich: Peccatorum Cu- mulus, Wenn der Menſch jhm einbildet die menge vnd ſchwere ſeiner Suͤnden; Jnmaſſen denn auch den Heiligen GOttes widerfahren. Job hat das Zeugniß vom Heiligen Geiſt ſelbſt/ daß er ſchlecht/ Recht vnnd Gottfuͤrchtig ſey vnd meide das Boͤſe. Gleichwol klaget er uͤber die Suͤnde in ſeinem Bu- che. Vnd ſpricht alſo; Jch weis faſt wol/ daß ein Menſch nicht rechtfertig beſtehen mag gegen GOtt/ hat GOtt luſt mit jhm zu hadern/ ſo kan der Menſch GOtt auff Tauſend nicht Eins antworten. Dero- gleichen Klage uͤber die Suͤnde fuͤhret Job auch/ Was iſt ein Menſch/ daß er ſolte Rein ſeyn? Vnd daß er ſolte Gerecht ſeyn/ der vom Weibe geboren iſt? Siehe/ vnter ſeinen Heiligen iſt keiner ohne Tadel/ auch die Himmel ſeynd nicht Rein fuͤr Jhm; Wie viel mehr ein Menſch der ein Grewel vnd Schnoͤde iſt/ der Vnrecht ſaͤufft wie Waſſer. Job. 1, 1. c. 9, 1. c. 15, 14. Koͤnig David hat das SchrifftZeugnis/ er ſey ein Mann nach dem Hertzen vnd Willen GOttes. Noch dennoch beklaget er ſich wegen der ſchwere ſeiner Suͤn den/ ſpricht im Pſalm: Meine Suͤnde gehen uͤber mein Haͤupt/ vnd wie eine ſchwere Laͤſt ſeynd ſie mir zu ſchwer worden. Er klaget uͤber der menge vnd viel- heit ſeiner Suͤnden. Meiner Suͤnden iſt mehr dann Haar auff meinem Haͤupte. Vnd iſt noch heute nie- mand Act. 13, 22 38, 5. Pſ. 40, 13. B ij

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Zitationshilfe: Hentschelius, Adamus: TrostPredigt Wider die schweresten zwo Anfechtungen. Schweidnitz, 1623, S. 11. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/509545/11>, abgerufen am 22.12.2024.