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Silber, Wolffgang: Septem folia sem per virentia, quæ vitis nostra in crucem elevata emisit. Görlitz, 1618.

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Wo du also von hertzen betest/ vnd mit dem Sche-
cher der gnaden Gottes begerest/ so wird es auch gesche-
hen/ wenn du heut oder morgen sterben sollest/ das dir
dein HErr Jesus ins Ohre schreye:
Confide, hodie me-
cum eris in Paradyso:
Sey getrost/ fürchte denTodt nicht/
heute soltu bey mir im Paradyß sein. O des gnadenrei-
chen holdseligen wortes! Denn ohne vnser Verdienst
werden wir gerecht/ aus seiner Gnade/ durch die Erlö-
sung/ so durch Christum Jesum geschehen ist/ welchen
Gott hat fürgestellet zu einem Gnadenstuel durch den
Glauben in seinem Blut.
Rom. 3.

Also wird dir diß Blädtlein grunen ins Ewige Le-
ben/ ins Himlische Paradyß.

Auff dem IV. Bladt.

Stehet nu das Hertzbrechende klägliche wort:

Eli, Eli, Lama asabthani.

Das ist verdolmetschet:

Mein Gott/ mein Gott/ warumb hastu mich
verlassen.

Diß ist Verbum plorataus, & lamentationis: vel desertionis
gratiae divinae:
Ein recht Klagelied/ davon die Alten ge-
saget haben:
Christus prae dolore clamavit, ut ab aeternis
ululatibus nos servaret:
Christus hat für grossen schmer-
tzen geheulet/ vnd sein JammerLiedlein gesungen/ da-
mit er vns vom Ewigen Jammer/ Heulen vnd Zeenklap-
pen erlöse.

Denn er da/ als ein Sterbender/ Seelzagender
Mensch/ warhafftig an seiner H. Seele/ vnd zartem
Leibe/ innerlich vndeusserlich gefühlet den schrecklichen/
ernsthafften/ fewerbrennenden Zorn Gottes wieder

die
D

Wo du alſo von hertzen beteſt/ vnd mit dem Sche-
cher der gnaden Gottes begereſt/ ſo wird es auch geſche-
hen/ wenn du heut oder morgen ſterben ſolleſt/ das dir
dein HErr Jeſus ins Ohre ſchreye:
Confide, hodie me-
cum eris in Paradyſo:
Sey getroſt/ fuͤrchte denTodt nicht/
heute ſoltu bey mir im Paradyß ſein. O des gnadenrei-
chen holdſeligen wortes! Denn ohne vnſer Verdienſt
werden wir gerecht/ aus ſeiner Gnade/ durch die Erloͤ-
ſung/ ſo durch Chriſtum Jeſum geſchehen iſt/ welchen
Gott hat fuͤrgeſtellet zu einem Gnadenſtuel durch den
Glauben in ſeinem Blut.
Rom. 3.

Alſo wird dir diß Blaͤdtlein grunen ins Ewige Le-
ben/ ins Himliſche Paradyß.

Auff dem IV. Bladt.

Stehet nu das Hertzbrechende klaͤgliche wort:

Eli, Eli, Lama aſabthani.

Das iſt verdolmetſchet:

Mein Gott/ mein Gott/ warumb haſtu mich
verlaſſen.

Diß iſt Verbum ploratûs, & lamentationis: vel deſertionis
gratiæ divinæ:
Ein recht Klagelied/ davon die Alten ge-
ſaget haben:
Chriſtus præ dolore clamavit, ut ab æternis
ululatibus nos ſervaret:
Chriſtus hat fuͤr groſſen ſchmer-
tzen geheulet/ vnd ſein JammerLiedlein geſungen/ da-
mit er vns vom Ewigen Jam̃er/ Heulen vnd Zeenklap-
pen erloͤſe.

Denn er da/ als ein Sterbender/ Seelzagender
Menſch/ warhafftig an ſeiner H. Seele/ vnd zartem
Leibe/ innerlich vñeuſſerlich gefuͤhlet den ſchrecklichen/
ernſthafften/ fewerbrennenden Zorn Gottes wieder

die
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[0025] Wo du alſo von hertzen beteſt/ vnd mit dem Sche- cher der gnaden Gottes begereſt/ ſo wird es auch geſche- hen/ wenn du heut oder morgen ſterben ſolleſt/ das dir dein HErr Jeſus ins Ohre ſchreye: Confide, hodie me- cum eris in Paradyſo: Sey getroſt/ fuͤrchte denTodt nicht/ heute ſoltu bey mir im Paradyß ſein. O des gnadenrei- chen holdſeligen wortes! Denn ohne vnſer Verdienſt werden wir gerecht/ aus ſeiner Gnade/ durch die Erloͤ- ſung/ ſo durch Chriſtum Jeſum geſchehen iſt/ welchen Gott hat fuͤrgeſtellet zu einem Gnadenſtuel durch den Glauben in ſeinem Blut. Rom. 3. Alſo wird dir diß Blaͤdtlein grunen ins Ewige Le- ben/ ins Himliſche Paradyß. Auff dem IV. Bladt. Stehet nu das Hertzbrechende klaͤgliche wort: Eli, Eli, Lama aſabthani. Das iſt verdolmetſchet: Mein Gott/ mein Gott/ warumb haſtu mich verlaſſen. Diß iſt Verbum ploratûs, & lamentationis: vel deſertionis gratiæ divinæ: Ein recht Klagelied/ davon die Alten ge- ſaget haben: Chriſtus præ dolore clamavit, ut ab æternis ululatibus nos ſervaret: Chriſtus hat fuͤr groſſen ſchmer- tzen geheulet/ vnd ſein JammerLiedlein geſungen/ da- mit er vns vom Ewigen Jam̃er/ Heulen vnd Zeenklap- pen erloͤſe. Denn er da/ als ein Sterbender/ Seelzagender Menſch/ warhafftig an ſeiner H. Seele/ vnd zartem Leibe/ innerlich vñeuſſerlich gefuͤhlet den ſchrecklichen/ ernſthafften/ fewerbrennenden Zorn Gottes wieder die D

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Zitationshilfe: Silber, Wolffgang: Septem folia sem per virentia, quæ vitis nostra in crucem elevata emisit. Görlitz, 1618, S. . In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/509925/25>, abgerufen am 21.11.2024.