Silber, Wolfgang: Threnodia Parturientis. Görlitz, 1628.Wer wolte doch/ der sie beym leben gelie- Es seind bekant die schönen gedächtnüs-
Das ist: Vnsere liebe bekante Freunde/ wenn sie ster- Wann dann/ Hoch vnnd Wohlgebohrne/ wohl- B ij
Wer wolte doch/ der ſie beym leben gelie- Es ſeind bekant die ſchoͤnen gedaͤchtnuͤs-
Das iſt: Vnſere liebe bekante Freunde/ wenn ſie ſter- Wann dann/ Hoch vnnd Wohlgebohrne/ wohl- B ij
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Wer wolte doch/ der ſie beym leben gelie-
bet/ vnd geehret/ Jhrer ſeligen Gnaden den
allerhoͤchſten Schatz/ vñ die allerhoͤchſte wol-
that nicht goͤnnen? Oder ſie mit vnmeſſiger
vngedult/ vnd Heydniſchen trawren in der
Erden betruͤben?
Es ſeind bekant die ſchoͤnen gedaͤchtnuͤs-
wuͤrdigen verßlein Antiphanis/ alſo lautende:
Lugendi ſunt moderatè, conjuncti nobis olim a-
Non enim mortui ſunt, ſed eandem viam, (mici,
Quam ingredi omnibus neceſſarium est,
Præiverunt, nos etiam inpoſterum
In idem cum ipſis diverſorium veniemus,
Communem unà reliquam acturi vitam.
Das iſt:
Vnſere liebe bekante Freunde/ wenn ſie ſter-
ben/ ſein mit maſſen zubeweinen: Denn ſie
ſind nicht geſtorben/ ſondern den Weg gewan-
dert/ den wir auch alle gehen muͤſſen: Sie
ſein fuͤr vns hingegangen/ wir werden auch in
dieſelbige Herberge kommen/ vnd allda mit
jhnen vnſer zukuͤnftiges ſeliges leben fuͤhren.
Wann dann/ Hoch vnnd Wohlgebohrne/
Gnaͤdige/ Hochgebietende Herren/ auff E. E.
Gn. Gn. gnaͤdiges begeren/ vnd befehl/ mehr
wohl-
B ij
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