Etner, Martin: Christliche Leichpredigt/ Vber die Wort. Wittenberg, 1618.Christliche Leichpredigt. Endlichen hat der selige Herr Doctor mit dem Fin- Weil augenscheinliche Zeichen des letzten Stündleins Ereignet sich demnach nicht allein aus dem geschrie- Der HErre JEsus hat dem seligen Herren Docto- Hand
Chriſtliche Leichpredigt. Endlichen hat der ſelige Herr Doctor mit dem Fin- Weil augenſcheinliche Zeichen des letzten Stuͤndleins Ereignet ſich demnach nicht allein aus dem geſchrie- Der HErre JEſus hat dem ſeligen Herren Docto- Hand
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Chriſtliche Leichpredigt.
Endlichen hat der ſelige Herr Doctor mit dem Fin-
ger auff ſein Bildnuͤß/ vnd Buͤchlein zeigende/ geſaget/
Chriſtum lieb haben/ iſt beſſer/ denn alles wiſſen.
Epheſ. 3.
Weil augenſcheinliche Zeichen des letzten Stuͤndleins
angetreten/ hat ſein hertzliebes Ehegemahl jhm vorgebe-
tet/ er mit nunmehr zum Tode abgematteten/ jedoch re-
genden Lippen nachgeſprochen/ Als er gefraget wor-
den/ Ob ers auch hoͤrete/ verſtuͤnde/ vnnd gleubete/
mit einem deutlichen Jawort beſchloſſen/ das Heupt
auff die rechte Seyte geneigt/ ſanfft vnnd ſtille vor-
ſchieden.
Ereignet ſich demnach nicht allein aus dem geſchrie-
benen Meditationibus, Sondern auch aus dem Chriſt-
lichen Wandel/ vnnd ſeligen Abſchied/ wie reichlich der
ſelige Herr Doctor von GOTT begnadet geweſen/
daß jhm in den Creutzflammen dieſes vergenglichen Gaſt-
hauſes/ ſonderlich drey Stuͤcke hertzlichen angelegen/
Das rechte Erkaͤntniß Gottes/ Des Nechſten Wolfahrt/
Seiner Seelen Seligkeit/ vnnd was er offt vnd viel mit
Hand/ Mund/ vnd Gemuͤthe/ von dem Gnaͤdigen/ vnnd
Barmhertzigen Gott/ gebeten/ das hat er auch in Gnaͤ-
diger Barmhertzigkeit erbeten. Denn GOttes Krafft
in ſeiner Schwachheit maͤchtig geweſen/ vnnd im letzten
Stuͤndlein nicht laſſen Sinnloß/ Sprachloß/ Troſtloß
liegen.
Eſa. 40.
Der HErre JEſus hat dem ſeligen Herren Docto-
ri, nach dem guten Kampffe/ vollendetem Lauff/ gehal-
tenem Glauben im 47. Jahr ſeines Alters/ im 18. ſeines
Eheſtandes/ in der 24. Woche ſeiner Niederlage/ den 5.
Februarij, zu Mittag/ nach zwoͤlffen der halben Vhr/ die
Hand
2. Tim. 4.
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