Feyerabend, Johann: Salutiferum Christi volo. Frankfurt (Oder), [1626].Christlicher LeichSermon. aus dem Buch der Weißheit am 2. Cap. jhrv. 6. & seqq.BubenLiedlein: Wol her nu/ vnd last vns wol leben/ weils da ist/ vnd vnsers Leibes brauchen/ weil er jung ist. Wir wollen vns mit dem be- sten Wein vnnd Salben füllen/ last vns die Meyenblumen nicht verseumen. Last vns Kräntze tragen von jungen Rosen/ ehe sie welck werden. Vnser keiner laß jhm feilen mit brangen/ das man allenthalben spüren möge/ wo wir frölich gewesen sind/ wir haben doch nicht mehr davon/ denn das. Allermas- sen der heilige Apostel Petrus schon zu seiner zeit solches prognosticiret vnd verkündiget hat in seinem andern Sendbrieff am 3. Cap. mitv. 3. & seq. solchen worten: Wisset auff das erst/ das in den letzten Tagen kommen werden Spötter/ die nach jhren eigen Lüsten wandeln/ vnnd sa- gen: Wo ist die Verheissung seiner Zukunfft/ Denn nach dem die Väter entschlaffen sind/ bleibet es alles/ wie es von Anfang der Crea- turen gewesen ist. Damit stimmet auch ein S. Paulus in seiner andern Epistel an Timothe- um Cap. 3. vnd spricht: Es werden Menschenv. 2. & seqq. sein/ die von sich selbst halten/ geitzig/ ruhmre- tig/ hoffertig/ Lesterer/ den Eltern vngehor- sam/ vndanckbar/ vngeistlich/ störrig/ vnver- sühnlich/ C
Chriſtlicher LeichSermon. aus dem Buch der Weißheit am 2. Cap. jhrv. 6. & ſeqq.BubenLiedlein: Wol her nu/ vnd laſt vns wol leben/ weils da iſt/ vñ vnſers Leibes brauchen/ weil er jung iſt. Wir wollen vns mit dem be- ſten Wein vnnd Salben fuͤllen/ laſt vns die Meyenblumen nicht verſeumen. Laſt vns Kraͤntze tragen von jungen Roſen/ ehe ſie welck werden. Vnſer keiner laß jhm feilen mit brangen/ das man allenthalben ſpuͤren moͤge/ wo wir froͤlich geweſen ſind/ wir haben doch nicht mehr davon/ denn das. Allermaſ- ſen der heilige Apoſtel Petrus ſchon zu ſeiner zeit ſolches prognoſticiret vnd verkuͤndiget hat in ſeinem andern Sendbrieff am 3. Cap. mitv. 3. & ſeq. ſolchen worten: Wiſſet auff das erſt/ das in den letzten Tagen kommen werden Spoͤtter/ die nach jhren eigen Luͤſten wandeln/ vnnd ſa- gen: Wo iſt die Verheiſſung ſeiner Zukunfft/ Denn nach dem die Vaͤter entſchlaffen ſind/ bleibet es alles/ wie es von Anfang der Crea- turen geweſen iſt. Damit ſtimmet auch ein S. Paulus in ſeiner andern Epiſtel an Timothe- um Cap. 3. vnd ſpricht: Es werden Menſchenv. 2. & ſeqq. ſein/ die von ſich ſelbſt halten/ geitzig/ ruhmre- tig/ hoffertig/ Leſterer/ den Eltern vngehor- ſam/ vndanckbar/ vngeiſtlich/ ſtoͤrrig/ vnver- ſuͤhnlich/ C
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Chriſtlicher LeichSermon.
aus dem Buch der Weißheit am 2. Cap. jhr
BubenLiedlein: Wol her nu/ vnd laſt vns wol
leben/ weils da iſt/ vñ vnſers Leibes brauchen/
weil er jung iſt. Wir wollen vns mit dem be-
ſten Wein vnnd Salben fuͤllen/ laſt vns die
Meyenblumen nicht verſeumen. Laſt vns
Kraͤntze tragen von jungen Roſen/ ehe ſie
welck werden. Vnſer keiner laß jhm feilen
mit brangen/ das man allenthalben ſpuͤren
moͤge/ wo wir froͤlich geweſen ſind/ wir haben
doch nicht mehr davon/ denn das. Allermaſ-
ſen der heilige Apoſtel Petrus ſchon zu ſeiner
zeit ſolches prognoſticiret vnd verkuͤndiget hat
in ſeinem andern Sendbrieff am 3. Cap. mit
ſolchen worten: Wiſſet auff das erſt/ das in
den letzten Tagen kommen werden Spoͤtter/
die nach jhren eigen Luͤſten wandeln/ vnnd ſa-
gen: Wo iſt die Verheiſſung ſeiner Zukunfft/
Denn nach dem die Vaͤter entſchlaffen ſind/
bleibet es alles/ wie es von Anfang der Crea-
turen geweſen iſt. Damit ſtimmet auch ein S.
Paulus in ſeiner andern Epiſtel an Timothe-
um Cap. 3. vnd ſpricht: Es werden Menſchen
ſein/ die von ſich ſelbſt halten/ geitzig/ ruhmre-
tig/ hoffertig/ Leſterer/ den Eltern vngehor-
ſam/ vndanckbar/ vngeiſtlich/ ſtoͤrrig/ vnver-
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v. 2. & ſeqq.
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