Neomenius, Johann: Der grosse Weltberg mit seinen Zehenfachen harten Steinklippen. Oels, 1614.Christliche Leichpredigt. veniet dies judicij, ubi plus valebunt pura corda, quam astuta verba,conscientia bona, quam marsupia plena, quandoquidem judex ille non fallitur verbis, nec flectitur donis. Vom andern Stück. Cant: 4. v. 6.BJßher haben wir von dem bittern Myrrhen Berge/ 1. Tim. 3. wie
Chriſtliche Leichpredigt. veniet dies judicij, ubi plus valebunt pura corda, quàm aſtuta verba,conſcientia bona, quàm marſupia plena, quandoquidem judex ille non fallitur verbis, nec flectitur donis. Vom andern Stuͤck. Cãt: 4. v. 6.BJßher haben wir von dem bittern Myrꝛhen Berge/ 1. Tim. 3. wie
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Chriſtliche Leichpredigt.
veniet dies judicij, ubi plus valebunt pura corda, quàm aſtuta verba,
conſcientia bona, quàm marſupia plena, quandoquidem judex ille non
fallitur verbis, nec flectitur donis.
Vom andern Stuͤck.
BJßher haben wir von dem bittern Myrꝛhen Berge/
mit ſeinen Zehenfachen Creutzhuͤgeln angehoͤret vnd gelernet/
wie wir denſelben vberſteigen ſollen: So folget nu auch das
Privilegiũ, daran ſich ein Glaͤubiger Steyger halten/ vnd des Sieges
gewiß ſein kan/ zu Chriſto ſeinem HErꝛn ins Ewige leben zu kommen.
Diß Privilegium iſt kein anders/ als wie Paulus im Text redet/
Die Ewige vnd beſtendige Liebe Gottes des Vatters/ da-
mit er vns in Chriſto JEſu ſeinem lieben Sohn vnd vnſern
HErꝛn geliebet hat/ das Er vns auch/ ehe der Welt grundt
gelegt war/ in demſelben ſeinem Sohne/ zu ſeinem Ewigen
Reich vnnd Herꝛligkeit hat erwehlet/ Jm Anfang zu ſeinem
Ebenbilde in Rechtſchaffener Heyligkeit vnd Gerechtigkeit erſchaffen/
Nach dem Klaͤglichen Paradiß fall wider erloͤſet vnd geheyliget/ nur
das wir vor ſeinem Vaͤterlichen Angeſicht Ewige Frewde vnd wonne
haben/ vnd genieſſen ſollen/ O Liebe/ O Trewe/ dagegen der Natuͤr-
lichen Eltern liebe/ gegen jhren Leiblichen Kindern/ wann ſie gleich im
Hoͤchſten grad/ wie nichts zu rechnen iſt.
Cãt: 4. v. 6.
Eph: 1. v. 4.
& ſeqq.
Col. 1. v. 20.
Cap. 2. v. 13.
Wer wil nu dieſe Wichtigkeit/ dieſes Privilegij gnungſam auß-
ſprechen? Wer kans ermeſſen? Engliſche Zungen vnd Klarheit iſt
noch gar zu wenig darzu/ wie ſol es denn Menſchliche Sprache vnd
verſtand thun koͤnnen? Siehe/ Gott hat ſeine Liebe auff vns gewoꝛffen/
ehe die Welt gegruͤndet/ vnd noch keiner vnter vns da war/ vnd behelt
dieſelbe noch fort vnd fort/ biß in alle Ewigkeit. Vnd ob wir zwar
durch vbertrettung/ vns von Gott abgewandt/ vñ dem Teuffel in ſeinen
Suͤndendienſt gewilliget/ das wir mit allem Recht vnd Billigkeit/
hetten moͤgen ins Teuffels Joch vnd d̕; Hellen gewalt gelaſſen werden/
So hat doch die Wunderbare vnd vnaußſprechliche Liebe Gottes/ vnd
ſeine vnmeßliche Barmhertzigkeit nie auffgehoͤret/ ſondern jhn viel
mehr bewogen/ das Er ſeinen Sohn geſandt hat zu vnſerer Erloͤſung/
wie
1. Tim. 3.
ꝟ. 16.
1 Pet. 1. v. 12
2. Tim. 1.
ꝟ. 9.
Pſalm. 78.
ꝟ. 69.
Jer: 31. ꝟ. 3.
Pſal. 125.
ꝟ. 1.
Gen. 3. ꝟ. 6.
Oſe: 11. v. 8.
Thren: 3.
ꝟ. 22. 23.
1 Cor. 1. ꝟ 30
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