Lange, Samuel: Die nach den Rettungs-Bergen erhabenen Augen. Görlitz, [1696].Die nach den Rettungs-Bergen Sünde und Unglück/ Leibes-und Seelen-Gefahr/ fal-len kan. Prov. 24. v. 16. Matth. 18. v. 22. 1. Cor. 10. v. 12. Doch ist/ weder hie noch da/ die Hand der allerhöchsten Treu verkürtzt und unausgestreckt. Jch recke/ spricht Er ja/ meine Hände aus den gantzen Tag/ zu einem ungehorsamen Volck: das seinen Gedancken nachwan- delt auf einem Wege/ der nicht gut ist. Jesa. 65. v. 2. Das wil Er Jhm durchaus nicht nachgesaget wissen: daß seine Hand zu kurtz sey; wenn nur der Sünder Hände nicht zu blutig sind/ dieselbige zu fassen: und dero Füsse freventlich zum bösen lauffen; allzuschnell unschuldig Blut zu vergiessen; oder andere Frevel zu befördern. Seine Hand ist bereit/ so wol denselben wieder aufzu- helffen/ als sie anzunehmen: daß daher/ in Commen- tariis des heiligen Hieronymi, über die Psalmen/ die Worte Davids; Fället er/ so wird er nicht weggeworf- fen; denn der HERR erhält ihn bey der rechten Hand; wol also umbschrieben werden: Wann er (der Gefal- lene) Busse thut: so erbarmet sich der HERR desselben bald. Cum ceciderit, non collidetur. Qvare? Qvia DOMI- retur.
Die nach den Rettungs-Bergen Suͤnde und Ungluͤck/ Leibes-und Seelen-Gefahr/ fal-len kan. Prov. 24. v. 16. Matth. 18. v. 22. 1. Cor. 10. v. 12. Doch iſt/ weder hie noch da/ die Hand der allerhoͤchſten Treu verkuͤrtzt und unausgeſtreckt. Jch recke/ ſpricht Er ja/ meine Haͤnde aus den gantzen Tag/ zu einem ungehorſamen Volck: das ſeinen Gedancken nachwan- delt auf einem Wege/ der nicht gut iſt. Jeſa. 65. v. 2. Das wil Er Jhm durchaus nicht nachgeſaget wiſſen: daß ſeine Hand zu kurtz ſey; wenn nur der Suͤnder Haͤnde nicht zu blutig ſind/ dieſelbige zu faſſen: und dero Fuͤſſe freventlich zum boͤſen lauffen; allzuſchnell unſchuldig Blut zu vergieſſen; oder andere Frevel zu befoͤrdern. Seine Hand iſt bereit/ ſo wol denſelben wieder aufzu- helffen/ als ſie anzunehmen: daß daher/ in Commen- tariis des heiligen Hieronymi, uͤber die Pſalmen/ die Worte Davids; Faͤllet er/ ſo wird er nicht weggeworf- fen; denn der HERR erhaͤlt ihn bey der rechten Hand; wol alſo umbſchrieben werden: Wann er (der Gefal- lene) Buſſe thut: ſo erbarmet ſich der HERR deſſelben bald. Cum ceciderit, non collidetur. Qvare? Qvia DOMI- retur.
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Die nach den Rettungs-Bergen
Suͤnde und Ungluͤck/ Leibes-und Seelen-Gefahr/ fal-
len kan. Prov. 24. v. 16. Matth. 18. v. 22. 1. Cor. 10. v. 12.
Doch iſt/ weder hie noch da/ die Hand der allerhoͤchſten
Treu verkuͤrtzt und unausgeſtreckt. Jch recke/ ſpricht
Er ja/ meine Haͤnde aus den gantzen Tag/ zu einem
ungehorſamen Volck: das ſeinen Gedancken nachwan-
delt auf einem Wege/ der nicht gut iſt. Jeſa. 65. v. 2. Das
wil Er Jhm durchaus nicht nachgeſaget wiſſen: daß
ſeine Hand zu kurtz ſey; wenn nur der Suͤnder Haͤnde
nicht zu blutig ſind/ dieſelbige zu faſſen: und dero Fuͤſſe
freventlich zum boͤſen lauffen; allzuſchnell unſchuldig
Blut zu vergieſſen; oder andere Frevel zu befoͤrdern.
Seine Hand iſt bereit/ ſo wol denſelben wieder aufzu-
helffen/ als ſie anzunehmen: daß daher/ in Commen-
tariis des heiligen Hieronymi, uͤber die Pſalmen/ die
Worte Davids; Faͤllet er/ ſo wird er nicht weggeworf-
fen; denn der HERR erhaͤlt ihn bey der rechten Hand;
wol alſo umbſchrieben werden: Wann er (der Gefal-
lene) Buſſe thut: ſo erbarmet ſich der HERR
deſſelben bald.
Cum ceciderit, non collidetur. Qvare? Qvia DOMI-
NUS firmat manum ejus: id eſt, opera ejus. Cum ce-
ciderit propter infirmitatem carnis: qvia ſepties cadit
juſtus & reſurgit; non collidetur: qvia DOMINUS ſup-
ponit manum ſuam. Agenti pœnitentiam ſtatim miſe-
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