Busch und Rosenbusch, Hanns Christoph von: Es verändert sich alles in der Welt! Görlitz, 1696.BEglückt und seelig ist fürwar der Mensch zu preisen: Der/ wann er letzlich soll aus dieser Welt abreisen/ Der Sinnen und Vernunfft sich noch gebrau- chen kan: Des Höchsten Gnade zeigt sich ihme mercklich an. Ja wohl! Man spüret recht des Himmels reichen Segen/ Der denen wiederfährt/ die geh[']n auff seinen Wegen; Wann er vernünfftiglich sein irdisch Haus beschickt: Und also wohlgerüst zum Himmlischen anrückt. Er lätzt zu gutter letzt sich mit den lieben Seinen/ Sagt Freund und Feind Adicu, wie sie vor ihm er- scheinen: Und was noch grösser ist/ versöhnet sich mit GOtt/ Dem er getreu gelebt/ bis in den sanfften Tod. Er macht das Leid zur Freud/ das beyde Theile rühret: Denn jener geht getrost und folgt dem/ der ihn führet: Die trösten sich/ die bey dem schönen Abschied sind: Weil er geworden ist ein wahres Himmels-Kind. Was darffs dann/ Herr Patron/ der bittern heissen Thränen? Warumb läst Er nicht nach mit ängstiglichen Sehnen? Jst c
BEgluͤckt und ſeelig iſt fuͤrwar der Menſch zu preiſen: Der/ wann er letzlich ſoll aus dieſer Welt abreiſen/ Der Sinnen und Vernunfft ſich noch gebrau- chen kan: Des Hoͤchſten Gnade zeigt ſich ihme mercklich an. Ja wohl! Man ſpuͤret recht des Himmels reichen Segen/ Der denen wiederfaͤhrt/ die geh[']n auff ſeinen Wegen; Wañ er vernuͤnfftiglich ſein irdiſch Haus beſchickt: Und alſo wohlgeruͤſt zum Himmliſchen anruͤckt. Er laͤtzt zu gutter letzt ſich mit den lieben Seinen/ Sagt Freund und Feind Adicu, wie ſie vor ihm er- ſcheinen: Und was noch groͤſſer iſt/ verſoͤhnet ſich mit GOtt/ Dem er getreu gelebt/ bis in den ſanfften Tod. Er macht das Leid zur Freud/ das beyde Theile ruͤhret: Denn jener geht getroſt und folgt dem/ der ihn fuͤhret: Die troͤſten ſich/ die bey dem ſchoͤnen Abſchied ſind: Weil er geworden iſt ein wahres Himmels-Kind. Was darffs dann/ Herr Patron/ der bittern heiſſen Thraͤnen? Warumb laͤſt Er nicht nach mit aͤngſtiglichẽ Sehnen? Jſt c
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BEgluͤckt und ſeelig iſt fuͤrwar der Menſch
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Der/ wann er letzlich ſoll aus dieſer Welt
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Der Sinnen und Vernunfft ſich noch gebrau-
chen kan:
Des Hoͤchſten Gnade zeigt ſich ihme mercklich an.
Ja wohl! Man ſpuͤret recht des Himmels reichen
Segen/
Der denen wiederfaͤhrt/ die geh'n auff ſeinen Wegen;
Wañ er vernuͤnfftiglich ſein irdiſch Haus beſchickt:
Und alſo wohlgeruͤſt zum Himmliſchen anruͤckt.
Er laͤtzt zu gutter letzt ſich mit den lieben Seinen/
Sagt Freund und Feind Adicu, wie ſie vor ihm er-
ſcheinen:
Und was noch groͤſſer iſt/ verſoͤhnet ſich mit GOtt/
Dem er getreu gelebt/ bis in den ſanfften Tod.
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Denn jener geht getroſt und folgt dem/ der ihn fuͤhret:
Die troͤſten ſich/ die bey dem ſchoͤnen Abſchied ſind:
Weil er geworden iſt ein wahres Himmels-Kind.
Was darffs dann/ Herr Patron/ der bittern heiſſen
Thraͤnen?
Warumb laͤſt Er nicht nach mit aͤngſtiglichẽ Sehnen?
Jſt
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