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Eckard, Melchior: Eine Christliche Leichpredigt. Leipzig, 1601.

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Christliche Leichpredigt.
ganges/ da/ da ist ein recht vollkommen Christlich Leben/
vnd da heist es: Selig ist der Mensch/ den Gott straffet/
Inmassen hie vnser Text saget/ vnd solches auch anders-
wo in heiliger Schrifft zum öfftern widerholet wird/ Als
da der liebe Dauid im 119. Psalm saget: Bonum mihi,
quod humiliasti me Domine.
Es ist mir gut Herr/
das du mich gezüchtiget vnd gedemütiget hast/ auff das ich
deine Rechte lernete. Vnd S. Paulus Rom. 5. Wir rüh-
men vns auch der trübsalen/ dieweil wir wissen/ das trübsal
bringet gedult. Gedult bringet erfahrung. Erfahrung brin-
get hoffnung. Hoffnung aber lesset nicht zu schanden wer-
den. Jacobus in seiner Epistel am ersten Capitel/ spricht
auch auff diese meinung: Achtet es für eitel freude/ wann
jhr in mancherley anfechtung fallet/ vnd wisset/ das ewer
glaube/ so er rechtschaffen ist/ gedult wircket/ die gedult a-
ber sol feste bleiben/ biß ans ende/ auff daß jhr seid vollkom-
men vnd gantz/ vnd keinen mangel habt. Vnd bald hernach:
Selig ist der Man/ der die anfechtung erduldet/ dann nach
dem er bewehret ist/ wird er die Kron des lebens empfahen/
welche Gott verheissen hat/ denen die jhn lieb haben.

III.Zum dritten/ weil dieser text fein lehret kurtz vnd gut/
wie wir vns im creutz vnd trübsal gebürlichen erzeigen vnd
verhalten sollen/ auff das wir seliglich durch vnd außkom-
men mögen. Da zeiget vns nun hie der heilige Geist zwey
heilsame mittel an/ als/ Lehr vnd Trost. Die Lehre ist in
diesen worten verfasset: Siehe/ selig ist der Mensch/ den
Gott straffet/ darumb wegere dich der züchtigung des All-
mechtigen nicht. Der Trost ist/ Das Gott nicht allein ver-
wunde/ sondern auch verbinde/ Das er nicht allein zuschla-
ge/ sondern das seine hand auch heile. Vnd das er die sei-

nigen

Chriſtliche Leichpredigt.
ganges/ da/ da iſt ein recht vollkommen Chriſtlich Leben/
vnd da heiſt es: Selig iſt der Menſch/ den Gott ſtraffet/
Inmaſſen hie vnſer Text ſaget/ vnd ſolches auch anders-
wo in heiliger Schrifft zum oͤfftern widerholet wird/ Als
da der liebe Dauid im 119. Pſalm ſaget: Bonum mihi,
quod humiliaſti me Domine.
Es iſt mir gut Herr/
das du mich gezuͤchtiget vnd gedemuͤtiget haſt/ auff das ich
deine Rechte lernete. Vnd S. Paulus Rom. 5. Wir ruͤh-
men vns auch der truͤbſalen/ dieweil wir wiſſen/ das truͤbſal
bringet gedult. Gedult bringet erfahrung. Erfahrung brin-
get hoffnung. Hoffnung aber leſſet nicht zu ſchanden wer-
den. Jacobus in ſeiner Epiſtel am erſten Capitel/ ſpricht
auch auff dieſe meinung: Achtet es fuͤr eitel freude/ wann
jhr in mancherley anfechtung fallet/ vnd wiſſet/ das ewer
glaube/ ſo er rechtſchaffen iſt/ gedult wircket/ die gedult a-
ber ſol feſte bleiben/ biß ans ende/ auff daß jhr ſeid vollkom-
men vnd gantz/ vñ keinen mangel habt. Vnd bald hernach:
Selig iſt der Man/ der die anfechtung erduldet/ dann nach
dem er bewehret iſt/ wird er die Kron des lebens empfahen/
welche Gott verheiſſen hat/ denen die jhn lieb haben.

III.Zum dritten/ weil dieſer text fein lehret kurtz vnd gut/
wie wir vns im creutz vnd truͤbſal gebuͤrlichen erzeigen vnd
verhalten ſollen/ auff das wir ſeliglich durch vnd außkom-
men moͤgen. Da zeiget vns nun hie der heilige Geiſt zwey
heilſame mittel an/ als/ Lehr vnd Troſt. Die Lehre iſt in
dieſen worten verfaſſet: Siehe/ ſelig iſt der Menſch/ den
Gott ſtraffet/ darumb wegere dich der zuͤchtigung des All-
mechtigen nicht. Der Troſt iſt/ Das Gott nicht allein ver-
wunde/ ſondern auch verbinde/ Das er nicht allein zuſchla-
ge/ ſondern das ſeine hand auch heile. Vnd das er die ſei-

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Zitationshilfe: Eckard, Melchior: Eine Christliche Leichpredigt. Leipzig, 1601, S. [6]. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/510288/6>, abgerufen am 21.11.2024.