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Hoe von Hoenegg, Matthias: Kernsprüchlein und Hertzbrechendes Gebetlein. Leipzig, 1617.

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Christliche Leichpredigt.
keit. Ach wil er sprechen/ Herr ich bin ein armer schlech-
ter Mensch/ ach ich bin nichts für deinen Augen/ ach bey
mir ist nur jammer zu finden/ an allen orten/ ein Marter-
holtz bin ich/ vnd viel zugering/ vnd vnwirdig aller dein[e]r
trewe. Durch das Elend verstehet er seine Müheseligkeit/
Laborem hats der Lateinische Dolmetscher recht gege-
ben: Er wil sprechen/ er sey voller mühe vnd arbeit/ er
führe ein vnruhig/ mühselig Leben/ die arbeit/ die be-
ruffs arbeit/ die Creutz arbeit/ die schmertz arbeit ma-
che jhm sein Leben gar sawer/ vnnd verursache jhn/
hertzlich vnd schmertzlich zu winseln vnd zu klagen.

Jnsonderheit aber vnd zum vierdten/ druckte dem
lieben David ein böser Schweer/ der gebrant wie ein
Carfunckel/ mit Namen die Sünde. Jn welcher er
nicht allein empfangen vnnd geboren war/ besondern
auch/ aus Menschlicher schwachheit/ vnd durch vberey-
lung seines verderbten Fleisches vnd Bluts selbst/ sol-
che wider Gott den HErrn begangen.

Dieses Vbel befindet David an sich/ vnd dencket
dem Werck nach/ was aus der Sünde erfolge/ wie heff-
tig nemblich Gott wider die Sünd zürne.

Wie er sein Angesicht wegen der Sünde verber-
ge/ wie er allerhand Fluch vnd straffen drewe/ Levit.
26. Deut. 28.

Levit. 26.
Deuter.
28.
Beklaget also Summariter sein Leibliches vnd
Geistliches Elend/ in dem er stecket: Denn er fühlets/
wie angst/ wie bang/ wie weh jhm sey/ da kan er es nicht
lassen für grossen schmertzen zu lamentiren, vnnd zu

klagen/

Chriſtliche Leichpredigt.
keit. Ach wil er ſprechen/ Herꝛ ich bin ein armer ſchlech-
ter Menſch/ ach ich bin nichts fuͤr deinen Augen/ ach bey
mir iſt nur jam̃er zu finden/ an allen orten/ ein Marter-
holtz bin ich/ vnd viel zugering/ vñ vnwirdig aller dein[e]r
trewe. Durch das Elend verſtehet er ſeine Muͤheſeligkeit/
Laborem hats der Lateiniſche Dolmetſcher recht gege-
ben: Er wil ſprechen/ er ſey voller muͤhe vnd arbeit/ er
fuͤhre ein vnruhig/ muͤhſelig Leben/ die arbeit/ die be-
ruffs arbeit/ die Creutz arbeit/ die ſchmertz arbeit ma-
che jhm ſein Leben gar ſawer/ vnnd verurſache jhn/
hertzlich vnd ſchmertzlich zu winſeln vnd zu klagen.

Jnſonderheit aber vnd zum vierdten/ druckte dem
lieben David ein boͤſer Schweer/ der gebrant wie ein
Carfunckel/ mit Namen die Suͤnde. Jn welcher er
nicht allein empfangen vnnd geboren war/ beſondern
auch/ aus Menſchlicher ſchwachheit/ vnd durch vberey-
lung ſeines verderbten Fleiſches vnd Bluts ſelbſt/ ſol-
che wider Gott den HErrn begangen.

Dieſes Vbel befindet David an ſich/ vnd dencket
dem Werck nach/ was aus der Suͤnde erfolge/ wie heff-
tig nemblich Gott wider die Suͤnd zuͤrne.

Wie er ſein Angeſicht wegen der Suͤnde verber-
ge/ wie er allerhand Fluch vnd ſtraffen drewe/ Levit.
26. Deut. 28.

Levit. 26.
Deuter.
28.
Beklaget alſo Summariter ſein Leibliches vnd
Geiſtliches Elend/ in dem er ſtecket: Denn er fuͤhlets/
wie angſt/ wie bang/ wie weh jhm ſey/ da kan er es nicht
laſſen fuͤr groſſen ſchmertzen zu lamentiren, vnnd zu

klagen/
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[6/0008] Chriſtliche Leichpredigt. keit. Ach wil er ſprechen/ Herꝛ ich bin ein armer ſchlech- ter Menſch/ ach ich bin nichts fuͤr deinen Augen/ ach bey mir iſt nur jam̃er zu finden/ an allen orten/ ein Marter- holtz bin ich/ vnd viel zugering/ vñ vnwirdig aller deiner trewe. Durch das Elend verſtehet er ſeine Muͤheſeligkeit/ Laborem hats der Lateiniſche Dolmetſcher recht gege- ben: Er wil ſprechen/ er ſey voller muͤhe vnd arbeit/ er fuͤhre ein vnruhig/ muͤhſelig Leben/ die arbeit/ die be- ruffs arbeit/ die Creutz arbeit/ die ſchmertz arbeit ma- che jhm ſein Leben gar ſawer/ vnnd verurſache jhn/ hertzlich vnd ſchmertzlich zu winſeln vnd zu klagen. Jnſonderheit aber vnd zum vierdten/ druckte dem lieben David ein boͤſer Schweer/ der gebrant wie ein Carfunckel/ mit Namen die Suͤnde. Jn welcher er nicht allein empfangen vnnd geboren war/ beſondern auch/ aus Menſchlicher ſchwachheit/ vnd durch vberey- lung ſeines verderbten Fleiſches vnd Bluts ſelbſt/ ſol- che wider Gott den HErrn begangen. Dieſes Vbel befindet David an ſich/ vnd dencket dem Werck nach/ was aus der Suͤnde erfolge/ wie heff- tig nemblich Gott wider die Suͤnd zuͤrne. Wie er ſein Angeſicht wegen der Suͤnde verber- ge/ wie er allerhand Fluch vnd ſtraffen drewe/ Levit. 26. Deut. 28. Beklaget alſo Summariter ſein Leibliches vnd Geiſtliches Elend/ in dem er ſtecket: Denn er fuͤhlets/ wie angſt/ wie bang/ wie weh jhm ſey/ da kan er es nicht laſſen fuͤr groſſen ſchmertzen zu lamentiren, vnnd zu klagen/ Levit. 26. Deuter. 28.

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Zitationshilfe: Hoe von Hoenegg, Matthias: Kernsprüchlein und Hertzbrechendes Gebetlein. Leipzig, 1617, S. 6. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/510291/8>, abgerufen am 21.11.2024.