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Heinitz, Samuel: De confessionis A. Thomae tempore. Oels, 1621.

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Christliche Leichpredigt.

Wenn Tho-
mas sein
Bekändt-
nüß gethan
oder darzu
gebracht
worden.
Wenn aber? quo tempore? Zu welcher
Zeit?

I. Apostolos audiens, als er die Apostel
predigen hörete/ daß der HERR warhafftig
aufferstanden vnd von jhnen gesehen worden.
2.II. Christum videns, als er den HER-
REN selbst sahe/ wie Er leibet vnd lebet.
3.III. Verbum ejus percipiens, da er sein
tröstliches/ kräfftiges Wort hörete: Reiche dei-
ne Finger her/ vnd sihe meine Hände/ vnd reiche
deine Hand her/ vnd lege sie in meine Seiten/ vnd
sey nicht Vngleubig/ sondern Gleubig.
4.IIII. Latus ejus tangens, als er seine
Seiten vnd geöffnete Wunde anrührete.

Da ward er seines Vnglaubens loß/ vnnd
bekandte Christum/ Sonst were er wol im Vn-
glauben blieben/ vnnd hette CHristum für seinen
HERREN vnnd GOTT nimmer mehr be-
kandt.

Sehen demnach/ wie war es sey/ was der A-
1 Corin 2.
.
14.
postel saget: Der Natürliche Mensch vernim-
met nichts vom Geiste Gottes/ es ist jhme eine
Thorheit/ vnd kan es nicht begreiffen: Vnd daß
niemand auß eigener Vernunfft/ Krafft noch
Macht an JESVm Christum gleuben oder zu

Jhm
Chriſtliche Leichpredigt.

Wenn Tho-
mas ſein
Bekaͤndt-
nuͤß gethan
oder darzu
gebracht
worden.
Wenn aber? quo tempore? Zu welcher
Zeit?

I. Apoſtolos audiens, als er die Apoſtel
predigen hoͤrete/ daß der HERR warhafftig
aufferſtanden vnd von jhnen geſehen worden.
2.II. Chriſtum videns, als er den HER-
REN ſelbſt ſahe/ wie Er leibet vnd lebet.
3.III. Verbum ejus percipiens, da er ſein
troͤſtliches/ kraͤfftiges Wort hoͤrete: Reiche dei-
ne Finger her/ vnd ſihe meine Haͤnde/ vnd reiche
deine Hand her/ vnd lege ſie in meine Seiten/ vnd
ſey nicht Vngleubig/ ſondern Gleubig.
4.IIII. Latus ejus tangens, als er ſeine
Seiten vnd geoͤffnete Wunde anruͤhrete.

Da ward er ſeines Vnglaubens loß/ vnnd
bekandte Chriſtum/ Sonſt were er wol im Vn-
glauben blieben/ vnnd hette CHriſtum fuͤr ſeinen
HERREN vnnd GOTT nimmer mehr be-
kandt.

Sehen demnach/ wie war es ſey/ was der A-
1 Corin 2.
ꝟ.
14.
poſtel ſaget: Der Natuͤrliche Menſch vernim-
met nichts vom Geiſte Gottes/ es iſt jhme eine
Thorheit/ vnd kan es nicht begreiffen: Vnd daß
niemand auß eigener Vernunfft/ Krafft noch
Macht an JESVm Chriſtum gleuben oder zu

Jhm
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[[18]/0018] Chriſtliche Leichpredigt. Wenn aber? quo tempore? Zu welcher Zeit? Wenn Tho- mas ſein Bekaͤndt- nuͤß gethan oder darzu gebracht worden. I. Apoſtolos audiens, als er die Apoſtel predigen hoͤrete/ daß der HERR warhafftig aufferſtanden vnd von jhnen geſehen worden. II. Chriſtum videns, als er den HER- REN ſelbſt ſahe/ wie Er leibet vnd lebet. III. Verbum ejus percipiens, da er ſein troͤſtliches/ kraͤfftiges Wort hoͤrete: Reiche dei- ne Finger her/ vnd ſihe meine Haͤnde/ vnd reiche deine Hand her/ vnd lege ſie in meine Seiten/ vnd ſey nicht Vngleubig/ ſondern Gleubig. IIII. Latus ejus tangens, als er ſeine Seiten vnd geoͤffnete Wunde anruͤhrete. Da ward er ſeines Vnglaubens loß/ vnnd bekandte Chriſtum/ Sonſt were er wol im Vn- glauben blieben/ vnnd hette CHriſtum fuͤr ſeinen HERREN vnnd GOTT nimmer mehr be- kandt. Sehen demnach/ wie war es ſey/ was der A- poſtel ſaget: Der Natuͤrliche Menſch vernim- met nichts vom Geiſte Gottes/ es iſt jhme eine Thorheit/ vnd kan es nicht begreiffen: Vnd daß niemand auß eigener Vernunfft/ Krafft noch Macht an JESVm Chriſtum gleuben oder zu Jhm 1 Corin 2. ꝟ. 14.

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Zitationshilfe: Heinitz, Samuel: De confessionis A. Thomae tempore. Oels, 1621, S. [18]. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/510300/18>, abgerufen am 21.11.2024.