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Heinitz, Samuel: De confessionis A. Thomae tempore. Oels, 1621.

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Christliche Leichpredigt.
Leibe vnd in eurem Geiste/ welche sind GOttes
Denn weil Christus vnser HErr ist/ so sind wir/
(wie es denn folget/ e natura correlativorum)
seine Knechte vnd Mägde/ Diener vnnd Diene-
Knechte
Recht vnnd
Gebühr.
rin. Ein Knecht aber lebet vnnd richtet sich nicht
nach seinem/ Sondern nach seines Herren Recht.
1.Derowegen sind wir nu Christi Diener vnd Die-
nerinnen/ so ists von nöthen/ daß vnser aller thun/
sinn vnd gedancken auff Christum vnsern HErren
gerichtet werden. Aber dencke jhm ein jeder nach/
ob er auch ein rechter Knecht vnd Dienerin Got-
tes sey/ so darff sich wol grosser defect vnd man-
gel sehen lassen.

2.Die Knechte bringen den grösten theil deß ta-
ges vber den Wercken vnd geschäfften jhrer Herren
zu. Wir nehmen vns nicht gerne ein stündlein deß
Tages Gott zu dienen/ meinen bald vnser Nah-
rung möchte darüber zurinnen/ wenn wir deß Ge-
bets/ anhörung oder lesung Gottes Worts sol-
len abwarten.

3.Die Knechte vnnd Diener so leibeygen sein/
haben nichts eygenes/ es ist alles jhrer Herren/
wir aber wollen viel eygenes haben: Vnnd wenn
der Geitzhalß nur vberkompt was er begehret/
fragt er nichts nach Christo vnd seinem Himlischen
Reichthumb.

Die

Chriſtliche Leichpredigt.
Leibe vnd in eurem Geiſte/ welche ſind GOttes
Denn weil Chriſtus vnſer HErr iſt/ ſo ſind wir/
(wie es denn folget/ è natura correlativorum)
ſeine Knechte vnd Maͤgde/ Diener vnnd Diene-
Knechte
Recht vnnd
Gebuͤhr.
rin. Ein Knecht aber lebet vnnd richtet ſich nicht
nach ſeinem/ Sondern nach ſeines Herren Recht.
1.Derowegen ſind wir nu Chriſti Diener vnd Die-
nerinnen/ ſo iſts von noͤthen/ daß vnſer aller thun/
ſinn vnd gedancken auff Chriſtum vnſern HErren
gerichtet werden. Aber dencke jhm ein jeder nach/
ob er auch ein rechter Knecht vnd Dienerin Got-
tes ſey/ ſo darff ſich wol groſſer defect vnd man-
gel ſehen laſſen.

2.Die Knechte bringen den groͤſten theil deß ta-
ges vber den Wercken vnd geſchaͤfften jhrer Herrẽ
zu. Wir nehmen vns nicht gerne ein ſtuͤndlein deß
Tages Gott zu dienen/ meinen bald vnſer Nah-
rung moͤchte daruͤber zurinnen/ weñ wir deß Ge-
bets/ anhoͤrung oder leſung Gottes Worts ſol-
len abwarten.

3.Die Knechte vnnd Diener ſo leibeygen ſein/
haben nichts eygenes/ es iſt alles jhrer Herren/
wir aber wollen viel eygenes haben: Vnnd wenn
der Geitzhalß nur vberkompt was er begehret/
fragt er nichts nach Chriſto vnd ſeinem Himliſchẽ
Reichthumb.

Die
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[[24]/0024] Chriſtliche Leichpredigt. Leibe vnd in eurem Geiſte/ welche ſind GOttes Denn weil Chriſtus vnſer HErr iſt/ ſo ſind wir/ (wie es denn folget/ è natura correlativorum) ſeine Knechte vnd Maͤgde/ Diener vnnd Diene- rin. Ein Knecht aber lebet vnnd richtet ſich nicht nach ſeinem/ Sondern nach ſeines Herren Recht. Derowegen ſind wir nu Chriſti Diener vnd Die- nerinnen/ ſo iſts von noͤthen/ daß vnſer aller thun/ ſinn vnd gedancken auff Chriſtum vnſern HErren gerichtet werden. Aber dencke jhm ein jeder nach/ ob er auch ein rechter Knecht vnd Dienerin Got- tes ſey/ ſo darff ſich wol groſſer defect vnd man- gel ſehen laſſen. Knechte Recht vnnd Gebuͤhr. 1. Die Knechte bringen den groͤſten theil deß ta- ges vber den Wercken vnd geſchaͤfften jhrer Herrẽ zu. Wir nehmen vns nicht gerne ein ſtuͤndlein deß Tages Gott zu dienen/ meinen bald vnſer Nah- rung moͤchte daruͤber zurinnen/ weñ wir deß Ge- bets/ anhoͤrung oder leſung Gottes Worts ſol- len abwarten. 2. Die Knechte vnnd Diener ſo leibeygen ſein/ haben nichts eygenes/ es iſt alles jhrer Herren/ wir aber wollen viel eygenes haben: Vnnd wenn der Geitzhalß nur vberkompt was er begehret/ fragt er nichts nach Chriſto vnd ſeinem Himliſchẽ Reichthumb. 3. Die

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Zitationshilfe: Heinitz, Samuel: De confessionis A. Thomae tempore. Oels, 1621, S. [24]. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/510300/24>, abgerufen am 19.04.2024.