Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Eder, Michael: Theoria [gr.] Desiderii, Fastidii, Solatii. Breslau, 1634.

Bild:
<< vorherige Seite

Hat er nicht auch seine schöne Häuser vnnd1. Exulantem.
gewünschten Zustand verlassen/ vnd er wehlet
viel lieber
y mit dem Volck Gottes Vnge-
mach zu leyden/ denn die zeitliche Erge-
tzung der Sünden zu haben/ vnnd achtet
y. Hebr. 11. 25.
26.

die Schmach Christi für grösser Reich-
thumb/ denn die Schätze Egypti/
wie
Moses? Muß er nicht noch wehklagen; Weh
z mir/ daß ich ein Frembdling bin vnterz. Psalm. 120. 5.
Mesech/ ich muß wohnen vnter den Hüt-
ten Cedar.
Vnnd diß Elend were noch zu2. dikhotomian
patientem.

bawen durch Gottes Gnade/ wenn es nicht durch
den Seligen hintrit seiner lieben Haußfrawen
schwerer gemachet würde/ dadurch er den Stecken
vnd Stab/ daran er sich im Elend gelehnet/ mit
dem er seine Sorgen getheylet/ dabey er noch zu-
weilen ein Ruhstätlin funden/ verlohren hat.
Wie solt er nicht heute seinen langen Mantel3. Lugentem
vmbnehmen/ seinen Trauerhutt auffsetzen/ seine
Augen Thränenquällen seyn lassen/ sein Hertz be-
trüben? Gleich wie aber Abraham es an4. Sepeli-
entem.

nichts ermangeln lassen/ was seiner Sara/ auch
nach dem Tode zu Ehren gereichen können; also
bestellet auch Herr Lauterbach aus jammerigem
Hertzen seiner lieben Frawen Marthä ein Ehrli-
ches Begräbnüß/ wie es an diesem Orth bräuch-
lich Vnnd weil vnsere Selige Mitschwester
jhr die abgelesene Wort Assaphs gefallen lassen/

vnd
B

Hat er nicht auch ſeine ſchoͤne Haͤuſer vnnd1. Exulantem.
gewuͤnſchten Zuſtand verlaſſen/ vnd er wehlet
viel lieber
y mit dem Volck Gottes Vnge-
mach zu leyden/ denn die zeitliche Erge-
tzung der Suͤnden zu haben/ vnnd achtet
y. Hebr. 11. 25.
26.

die Schmach Chriſti fuͤr groͤſſer Reich-
thumb/ denn die Schaͤtze Egypti/
wie
Moſes? Muß er nicht noch wehklagen; Weh
z mir/ daß ich ein Frembdling bin vnterz. Pſalm. 120. 5.
Meſech/ ich muß wohnen vnter den Huͤt-
ten Cedar.
Vnnd diß Elend were noch zu2. διχοτομίαν
patientem.

bawen durch Gottes Gnade/ wenn es nicht durch
den Seligen hintrit ſeiner lieben Haußfrawen
ſchwerer gemachet wuͤrde/ dadurch er den Stecken
vnd Stab/ daran er ſich im Elend gelehnet/ mit
dem er ſeine Sorgen getheylet/ dabey er noch zu-
weilen ein Ruhſtaͤtlin funden/ verlohren hat.
Wie ſolt er nicht heute ſeinen langen Mantel3. Lugẽtem
vmbnehmen/ ſeinen Trauerhutt auffſetzen/ ſeine
Augen Thraͤnenquaͤllen ſeyn laſſen/ ſein Hertz be-
truͤben? Gleich wie aber Abraham es an4. Sepeli-
entem.

nichts ermangeln laſſen/ was ſeiner Sara/ auch
nach dem Tode zu Ehren gereichen koͤnnen; alſo
beſtellet auch Herr Lauterbach aus jammerigem
Hertzen ſeiner lieben Frawen Marthaͤ ein Ehrli-
ches Begraͤbnuͤß/ wie es an dieſem Orth braͤuch-
lich Vnnd weil vnſere Selige Mitſchweſter
jhr die abgeleſene Wort Aſſaphs gefallen laſſen/

vnd
B
<TEI>
  <text>
    <body>
      <div n="1">
        <div type="fsExordium" n="2">
          <p><pb facs="#f0009" n="[9]"/><hi rendition="#fr">Hat er nicht auch</hi> &#x017F;eine &#x017F;cho&#x0364;ne Ha&#x0364;u&#x017F;er vnnd<note place="right">1. <hi rendition="#aq"><hi rendition="#i">Exulantem.</hi></hi></note><lb/>
gewu&#x0364;n&#x017F;chten Zu&#x017F;tand verla&#x017F;&#x017F;en/ <hi rendition="#fr">vnd er wehlet<lb/>
viel lieber</hi> <hi rendition="#aq"><hi rendition="#i">y</hi></hi> <hi rendition="#fr">mit dem Volck Gottes Vnge-<lb/>
mach zu leyden/ denn die zeitliche Erge-<lb/>
tzung der Su&#x0364;nden zu haben/ vnnd achtet</hi><note place="right"><hi rendition="#aq"><hi rendition="#i">y. Hebr.</hi></hi> 11. 25.<lb/>
26.</note><lb/><hi rendition="#fr">die Schmach Chri&#x017F;ti fu&#x0364;r gro&#x0364;&#x017F;&#x017F;er Reich-<lb/>
thumb/ denn die Scha&#x0364;tze Egypti/</hi> wie<lb/>
Mo&#x017F;es? <hi rendition="#fr">Muß er nicht</hi> noch wehklagen; <hi rendition="#fr">Weh</hi><lb/><hi rendition="#aq"><hi rendition="#i">z</hi></hi> <hi rendition="#fr">mir/ daß ich ein Frembdling bin vnter</hi><note place="right"><hi rendition="#aq"><hi rendition="#i">z. P&#x017F;alm.</hi></hi> 120. 5.</note><lb/><hi rendition="#fr">Me&#x017F;ech/ ich muß wohnen vnter den Hu&#x0364;t-<lb/>
ten Cedar.</hi> Vnnd diß Elend were noch zu<note place="right">2. &#x03B4;&#x03B9;&#x03C7;&#x03BF;&#x03C4;&#x03BF;&#x03BC;&#x03AF;&#x03B1;&#x03BD;<lb/><hi rendition="#aq">patientem.</hi></note><lb/>
bawen durch Gottes Gnade/ wenn es nicht durch<lb/>
den Seligen hintrit &#x017F;einer lieben Haußfrawen<lb/>
&#x017F;chwerer gemachet wu&#x0364;rde/ dadurch er den Stecken<lb/>
vnd Stab/ daran er &#x017F;ich im Elend gelehnet/ mit<lb/>
dem er &#x017F;eine Sorgen getheylet/ dabey er noch zu-<lb/>
weilen ein Ruh&#x017F;ta&#x0364;tlin funden/ verlohren hat.<lb/>
Wie &#x017F;olt er nicht heute &#x017F;einen langen Mantel<note place="right">3. <hi rendition="#aq">Luge&#x0303;tem</hi></note><lb/>
vmbnehmen/ &#x017F;einen Trauerhutt auff&#x017F;etzen/ &#x017F;eine<lb/>
Augen Thra&#x0364;nenqua&#x0364;llen &#x017F;eyn la&#x017F;&#x017F;en/ &#x017F;ein Hertz be-<lb/>
tru&#x0364;ben? <hi rendition="#fr">Gleich wie aber</hi> Abraham es an<note place="right">4. <hi rendition="#aq">Sepeli-<lb/>
entem.</hi></note><lb/>
nichts ermangeln la&#x017F;&#x017F;en/ was &#x017F;einer Sara/ auch<lb/>
nach dem Tode zu Ehren gereichen ko&#x0364;nnen; al&#x017F;o<lb/>
be&#x017F;tellet auch Herr Lauterbach aus jammerigem<lb/>
Hertzen &#x017F;einer lieben Frawen Martha&#x0364; ein Ehrli-<lb/>
ches Begra&#x0364;bnu&#x0364;ß/ wie es an die&#x017F;em Orth bra&#x0364;uch-<lb/>
lich Vnnd weil vn&#x017F;ere Selige Mit&#x017F;chwe&#x017F;ter<lb/>
jhr die abgele&#x017F;ene Wort A&#x017F;&#x017F;aphs gefallen la&#x017F;&#x017F;en/<lb/>
<fw place="bottom" type="sig">B</fw><fw place="bottom" type="catch">vnd</fw><lb/></p>
        </div>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[[9]/0009] Hat er nicht auch ſeine ſchoͤne Haͤuſer vnnd gewuͤnſchten Zuſtand verlaſſen/ vnd er wehlet viel lieber y mit dem Volck Gottes Vnge- mach zu leyden/ denn die zeitliche Erge- tzung der Suͤnden zu haben/ vnnd achtet die Schmach Chriſti fuͤr groͤſſer Reich- thumb/ denn die Schaͤtze Egypti/ wie Moſes? Muß er nicht noch wehklagen; Weh z mir/ daß ich ein Frembdling bin vnter Meſech/ ich muß wohnen vnter den Huͤt- ten Cedar. Vnnd diß Elend were noch zu bawen durch Gottes Gnade/ wenn es nicht durch den Seligen hintrit ſeiner lieben Haußfrawen ſchwerer gemachet wuͤrde/ dadurch er den Stecken vnd Stab/ daran er ſich im Elend gelehnet/ mit dem er ſeine Sorgen getheylet/ dabey er noch zu- weilen ein Ruhſtaͤtlin funden/ verlohren hat. Wie ſolt er nicht heute ſeinen langen Mantel vmbnehmen/ ſeinen Trauerhutt auffſetzen/ ſeine Augen Thraͤnenquaͤllen ſeyn laſſen/ ſein Hertz be- truͤben? Gleich wie aber Abraham es an nichts ermangeln laſſen/ was ſeiner Sara/ auch nach dem Tode zu Ehren gereichen koͤnnen; alſo beſtellet auch Herr Lauterbach aus jammerigem Hertzen ſeiner lieben Frawen Marthaͤ ein Ehrli- ches Begraͤbnuͤß/ wie es an dieſem Orth braͤuch- lich Vnnd weil vnſere Selige Mitſchweſter jhr die abgeleſene Wort Aſſaphs gefallen laſſen/ vnd 1. Exulantem. y. Hebr. 11. 25. 26. z. Pſalm. 120. 5. 2. διχοτομίαν patientem. 3. Lugẽtem 4. Sepeli- entem. B

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde im Rahmen des Moduls DTA-Erweiterungen (DTAE) digitalisiert. Weitere Informationen …




Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/510301
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/510301/9
Zitationshilfe: Eder, Michael: Theoria [gr.] Desiderii, Fastidii, Solatii. Breslau, 1634, S. [9]. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/510301/9>, abgerufen am 09.11.2024.