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Breuer, Balthasar: Christliche Leichpredigt/ Vber die selige Hinfahrt. Liegnitz, [1613].

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vnd meine Mutter verlassen mich/ Psal. 37. Frome Gott-
fürchtige Eheleute/ derer hertz mit hertz/ lieb mit lieb also
verknüpffet vnd verbunden sein/ das sie wie zwey holdseli-
ge Engelein bey einander leben/ werden offt vnversehens
geführet in Witwen vnd Witwerstand/ darinnen denn dem
hinderbleibenden theil/ dem betrübten Turturtäublein von
hertzen angst vnd bange ist/ als elende/ trostlos vnd verlas-
sen/ alle Wetter mus vber sich ergehen lassen Esa. 54. Ach
bey manchem triefft neben euserlichem Trübsal auch zu-
gleich mit ein das besondere Pauls Creutze/ jnnerliche Geist-
liche Wehemut/ traurigkeit vnd anfechtung/ vmb derer ab-
wendung sie dem HErren dreymal flehen/ das ist/ ohn vn-
terlas seufftzen/ bitten vnd mit Threnen anhalten; vnd be-
kommen zur antwort/ sie sollen jhn lassen an der Genade
des HErren genügen. 2. Cor. 12. Viel verstehen wol nicht
was das sey: aber welche diese Wunderstrasse nur ein we-
nig gezogen/ diese Noht nur ein wenig gekostet/ werden sich
wol fühlen; beseufftzen werden sie es/ wenn sie nur ein wenig
daran gedencken. Vnd wie kan mans in solcher kürtze al-
les erzehlen? Jeglicher sagts jhm am besten selbest; dieser
weis auf welchem Kummerwege er sey/ ein ander fühlet das
seine. Ob sich aber je bey etlichen diese erfahrung etwas
verzüge/ so kans doch ehe kommen/ als man vermeinet.
Niemand weis was morgen sein wird/ Jacob. 4. was heute
sich begeben mag Prov. 27. es kan vor abends wol anders
werden Sir. 18. Nach den schönsten Sommertagen folgen
offt die grösten Wetter. Der Wunderwagen Gottes rü-
cket doch endlich für die Thüren/ da Christen Leute wohnen/
führet jetzt eines/ bald das ander/ das es die andern alle/ wo
nicht am Leibe/ doch am hertzen gewar werden. Sonderlich
aber Ambtspersonen/ vnd vnter denselben abermal sonder-
lich treue gewishaffte Prediger/ die sich in die Heuchelkap-

pen

vnd meine Mutter verlaſſen mich/ Pſal. 37. Frome Gott-
fuͤrchtige Eheleute/ derer hertz mit hertz/ lieb mit lieb alſo
verknuͤpffet vnd verbunden ſein/ das ſie wie zwey holdſeli-
ge Engelein bey einander leben/ werden offt vnverſehens
gefuͤhret in Witwen vnd Witwerſtand/ darinnen denn dem
hinderbleibenden theil/ dem betruͤbten Turturtaͤublein von
hertzen angſt vnd bange iſt/ als elende/ troſtlos vnd verlaſ-
ſen/ alle Wetter mus vber ſich ergehen laſſen Eſa. 54. Ach
bey manchem triefft neben euſerlichem Truͤbſal auch zu-
gleich mit ein das beſondere Pauls Creutze/ jnnerliche Geiſt-
liche Wehemut/ traurigkeit vnd anfechtung/ vmb derer ab-
wendung ſie dem HErren dreymal flehen/ das iſt/ ohn vn-
terlas ſeufftzen/ bitten vnd mit Threnen anhalten; vnd be-
kommen zur antwort/ ſie ſollen jhn laſſen an der Genade
des HErren genuͤgen. 2. Cor. 12. Viel verſtehen wol nicht
was das ſey: aber welche dieſe Wunderſtraſſe nur ein we-
nig gezogen/ dieſe Noht nur ein wenig gekoſtet/ werden ſich
wol fuͤhlen; beſeufftzen werden ſie es/ wenn ſie nur ein wenig
daran gedencken. Vnd wie kan mans in ſolcher kuͤrtze al-
les erzehlen? Jeglicher ſagts jhm am beſten ſelbeſt; dieſer
weis auf welchem Kummerwege er ſey/ ein ander fuͤhlet das
ſeine. Ob ſich aber je bey etlichen dieſe erfahrung etwas
verzuͤge/ ſo kans doch ehe kommen/ als man vermeinet.
Niemand weis was morgen ſein wird/ Jacob. 4. was heute
ſich begeben mag Prov. 27. es kan vor abends wol anders
werden Sir. 18. Nach den ſchoͤnſten Sommertagen folgen
offt die groͤſten Wetter. Der Wunderwagen Gottes ruͤ-
cket doch endlich fuͤr die Thuͤren/ da Chriſten Leute wohnen/
fuͤhret jetzt eines/ bald das ander/ das es die andern alle/ wo
nicht am Leibe/ doch am hertzen gewar werden. Sonderlich
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lich treue gewishaffte Prediger/ die ſich in die Heuchelkap-

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Zitationshilfe: Breuer, Balthasar: Christliche Leichpredigt/ Vber die selige Hinfahrt. Liegnitz, [1613], S. [10]. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/510581/10>, abgerufen am 21.11.2024.