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Hoepner, Johann : Leichpredigt/ Vber das Trostsprüchlein. Leipzig, 1631.

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Christliche Leichpredigt.
Gnaden/ vnd das Reich der Glori vnd Herr-
ligkeit.
Beyderley Reich gehören zusammen/
vnd folget das Ehren Reich auff das Reich der
Gnaden bey jeden vnd allen/ welche bey Christo
in seinem Gnadenreich biß ans Ende verharren.

Nach beyderley Reich sol ein ieder frommer
Christ ein hertzliches Verlangen tragen/ vnd sich
für selig vnd vberselig schätzen/ wenn er ein Reichs-
genosse Christi seyn vnd bleiben sol. Solch Ver-
langen hat David auch gehabt er hat sich hertzlich
nach dem Reich Gottes gesöhnet/ beydes nach
dem Gnadenreich/ vnd nach dem Reich der Glori
vnd Herrligkeit.

Von seinem Verlangen nach dem Gnaden-
reich zeuget er in diesen Worten/ darinnen er kla-
get/ daß er nicht mit andern Gläubigen könne
wallen zum Hause des HErrn/ vnd dem Gottes-
dienst beywohnen. Mein Gott/ spricht er/ be-
trübt ist meine Seele in mir/ denn ich wolte
gerne hingehen mit dem Hauffen/ vnd mit
jhnen wallen zum Hause Gottes/ mit frolo-
cken vnd dancken vnter dem Hauffen die da
feiren.

Sein Verlangen aber nach dem Reich der
ewigen Glori vnnd Herrligkeit gibt er in vnserm
Sprüchlein an Tag durch ein Gleichnis von ei-
nem Hirsch vnd frischem Wasser: Wie der Hirsch

schrey-

Chriſtliche Leichpredigt.
Gnaden/ vnd das Reich der Glori vnd Herr-
ligkeit.
Beyderley Reich gehoͤren zuſammen/
vnd folget das Ehren Reich auff das Reich der
Gnaden bey jeden vnd allen/ welche bey Chriſto
in ſeinem Gnadenreich biß ans Ende verharren.

Nach beyderley Reich ſol ein ieder frommer
Chriſt ein hertzliches Verlangen tragen/ vnd ſich
fuͤr ſelig vnd vberſelig ſchaͤtzen/ wenn er ein Reichs-
genoſſe Chriſti ſeyn vnd bleiben ſol. Solch Ver-
langen hat David auch gehabt er hat ſich hertzlich
nach dem Reich Gottes geſoͤhnet/ beydes nach
dem Gnadenreich/ vnd nach dem Reich der Glori
vnd Herrligkeit.

Von ſeinem Verlangen nach dem Gnaden-
reich zeuget er in dieſen Worten/ darinnen er kla-
get/ daß er nicht mit andern Glaͤubigen koͤnne
wallen zum Hauſe des HErrn/ vnd dem Gottes-
dienſt beywohnen. Mein Gott/ ſpricht er/ be-
truͤbt iſt meine Seele in mir/ denn ich wolte
gerne hingehen mit dem Hauffen/ vnd mit
jhnen wallen zum Hauſe Gottes/ mit frolo-
cken vnd dancken vnter dem Hauffen die da
feiren.

Sein Verlangen aber nach dem Reich der
ewigen Glori vnnd Herrligkeit gibt er in vnſerm
Spruͤchlein an Tag durch ein Gleichnis von ei-
nem Hirſch vñ friſchem Waſſer: Wie der Hirſch

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[[6]/0006] Chriſtliche Leichpredigt. Gnaden/ vnd das Reich der Glori vnd Herr- ligkeit. Beyderley Reich gehoͤren zuſammen/ vnd folget das Ehren Reich auff das Reich der Gnaden bey jeden vnd allen/ welche bey Chriſto in ſeinem Gnadenreich biß ans Ende verharren. Nach beyderley Reich ſol ein ieder frommer Chriſt ein hertzliches Verlangen tragen/ vnd ſich fuͤr ſelig vnd vberſelig ſchaͤtzen/ wenn er ein Reichs- genoſſe Chriſti ſeyn vnd bleiben ſol. Solch Ver- langen hat David auch gehabt er hat ſich hertzlich nach dem Reich Gottes geſoͤhnet/ beydes nach dem Gnadenreich/ vnd nach dem Reich der Glori vnd Herrligkeit. Von ſeinem Verlangen nach dem Gnaden- reich zeuget er in dieſen Worten/ darinnen er kla- get/ daß er nicht mit andern Glaͤubigen koͤnne wallen zum Hauſe des HErrn/ vnd dem Gottes- dienſt beywohnen. Mein Gott/ ſpricht er/ be- truͤbt iſt meine Seele in mir/ denn ich wolte gerne hingehen mit dem Hauffen/ vnd mit jhnen wallen zum Hauſe Gottes/ mit frolo- cken vnd dancken vnter dem Hauffen die da feiren. Sein Verlangen aber nach dem Reich der ewigen Glori vnnd Herrligkeit gibt er in vnſerm Spruͤchlein an Tag durch ein Gleichnis von ei- nem Hirſch vñ friſchem Waſſer: Wie der Hirſch ſchrey-

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Zitationshilfe: Hoepner, Johann : Leichpredigt/ Vber das Trostsprüchlein. Leipzig, 1631, S. [6]. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/510778/6>, abgerufen am 21.11.2024.