Hoepner, Johann: LeichPredigt/ Vber das Trostsprüchlein. Leipzig, 1632.PIA VALEDICTIO DEFUNCTAE. MAg es denn je nicht anders seyn/ Denn daß in Angst des Hertzens mein/ Jch jetzt also mein junges Leben/ Nach Gottes Willen muß auffgeben. So gescheh Herr dein göttlicher Will/ Dir wil ich gerne halten still. Machs wie du wilt/ gleich wunderlich/ Hilff nur daß mirs sey seliglich. Die Angst meins Hertzns ist groß vnd schwer/ Ach steh mir bey mein Gott vnd Herr/ Vnd führe mich auß meinen Nöhten/ Denn ich weiß/ du kanst mich wol retten. Sihe an mein Jammer vnd Elend/ Vnd bescher mir ein seligs End. Vergib mir auch all meine Sünd/ Denn ich bin je dein liebstes Kind/ Vnd du mein Vater/ der du mich In Mutterleibe wunderlich Nach deinem Ebenbild formiert/ Mit Gaben reichlich auch geziert/ Jn dem du mir auff dieser Erd Fromm vnd Christlich Eltern beschert/ Von welchen ich vor neunzehen Jahrn Allhier zu Leipzig bin geborn/ Die
PIA VALEDICTIO DEFUNCTÆ. MAg es denn je nicht anders ſeyn/ Denn daß in Angſt des Hertzens mein/ Jch jetzt alſo mein junges Leben/ Nach Gottes Willen muß auffgebẽ. So geſcheh Herr dein goͤttlicher Will/ Dir wil ich gerne halten ſtill. Machs wie du wilt/ gleich wunderlich/ Hilff nur daß mirs ſey ſeliglich. Die Angſt meins Hertzns iſt groß vnd ſchwer/ Ach ſteh mir bey mein Gott vnd Herr/ Vnd fuͤhre mich auß meinen Noͤhten/ Denn ich weiß/ du kanſt mich wol retten. Sihe an mein Jammer vnd Elend/ Vnd beſcher mir ein ſeligs End. Vergib mir auch all meine Suͤnd/ Denn ich bin je dein liebſtes Kind/ Vnd du mein Vater/ der du mich In Mutterleibe wunderlich Nach deinem Ebenbild formiert/ Mit Gaben reichlich auch geziert/ Jn dem du mir auff dieſer Erd Fromm vnd Chriſtlich Eltern beſchert/ Von welchen ich vor neunzehen Jahrn Allhier zu Leipzig bin geborn/ Die
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PIA VALEDICTIO
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Nach Gottes Willen muß auffgebẽ.
So geſcheh Herr dein goͤttlicher Will/
Dir wil ich gerne halten ſtill.
Machs wie du wilt/ gleich wunderlich/
Hilff nur daß mirs ſey ſeliglich.
Die Angſt meins Hertzns iſt groß vnd ſchwer/
Ach ſteh mir bey mein Gott vnd Herr/
Vnd fuͤhre mich auß meinen Noͤhten/
Denn ich weiß/ du kanſt mich wol retten.
Sihe an mein Jammer vnd Elend/
Vnd beſcher mir ein ſeligs End.
Vergib mir auch all meine Suͤnd/
Denn ich bin je dein liebſtes Kind/
Vnd du mein Vater/ der du mich
In Mutterleibe wunderlich
Nach deinem Ebenbild formiert/
Mit Gaben reichlich auch geziert/
Jn dem du mir auff dieſer Erd
Fromm vnd Chriſtlich Eltern beſchert/
Von welchen ich vor neunzehen Jahrn
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