Fabricus, Elias: Letzte Ehren-Bekräntzung. Brieg, 1669.(Tituli.) Es schreiben die alten Heydnischen Na- vermei-
(Tituli.) Es ſchreiben die alten Heydniſchen Na- vermei-
<TEI> <text> <body> <pb facs="#f0002" n="[2]"/> <milestone rendition="#hr" unit="section"/><lb/> <div type="fsThanks" n="1"> <head/><lb/> <div n="2"> <head/> <opener> <salute> <hi rendition="#c"> <hi rendition="#aq"> <hi rendition="#b">(Tituli.)</hi> </hi> </hi> </salute> </opener> <p><hi rendition="#fr"><hi rendition="#in">E</hi>s ſchreiben die alten Heydniſchen Na-</hi><lb/> turkuͤndiger/ daß bey dem <hi rendition="#aq">Sey</hi>thiſchen Fluß<lb/><hi rendition="#aq">Hypanis</hi> ein vierfuͤßiges Thierlein mit Fluͤ-<lb/> geln gefunden werde/ welches nicht laͤnger alß<lb/> einen Tag lebet/ und deßwegen <hi rendition="#aq">Hemerobias</hi><lb/> von den beyden <hi rendition="#aq">Philoſophis Ariſtotele</hi> und <hi rendition="#aq">Plinio</hi> genen-<lb/> net wirdt dieſes ſolle die Natur und Art an ſich haben/ daß es<lb/> in meinung lange zu Leben ſehr muͤhſam und geſchaͤfftig iſt/ mit<lb/> einſam̃lung ſeiner Lebens-mittel. Ehe es ſich aber verſtehet/<lb/> und zwar noch ſelbigen Tag/ darinnen es auf die Welt kommen/<lb/> muß es wieder vergehen/ und alles hinter ſich laſſen. Dieſes<lb/> Tag-lebenden Thierleins/ gedencket auch der wohlberedte Roͤmi-<lb/> ſche <hi rendition="#aq">Orator Cicero</hi> und <hi rendition="#aq">ſtatu<supplied>i</supplied></hi>ret gar weißlich/ daß mit dem-<lb/> ſelbigen die Menſchliche Lebenszeit/ wegen der Fluͤchtigkeit und<lb/> Kuͤrtze/ durch welche der Menſch oft wenn er ſichs am wenigſten<lb/> verſtehet uͤbereilet wirdt/ wohl verglichen werden koͤnne. <hi rendition="#aq">U</hi>nd<lb/> zwar freylich<supplied>?</supplied> Denn was iſt doch dieſes Zeitliche Leben des<lb/> Menſchen<supplied>?</supplied> <hi rendition="#aq">Fumus & Umbra,</hi> ein Rauch und Schatten/ der<lb/> bald vergehet/ <hi rendition="#aq">Ventus vadens & non rediens,</hi> ein Wind<lb/> der dahin faͤhret und nicht wieder kommet/ <hi rendition="#aq">Bulla citò difflu-<lb/> ens</hi> eine Waſſer-Blaſe die ſchnell zerfleuſſet. Wenn der Menſch<lb/> <fw place="bottom" type="catch">vermei-</fw><lb/></p> </div> </div> </body> </text> </TEI> [[2]/0002]
(Tituli.) Es ſchreiben die alten Heydniſchen Na-
turkuͤndiger/ daß bey dem Seythiſchen Fluß
Hypanis ein vierfuͤßiges Thierlein mit Fluͤ-
geln gefunden werde/ welches nicht laͤnger alß
einen Tag lebet/ und deßwegen Hemerobias
von den beyden Philoſophis Ariſtotele und Plinio genen-
net wirdt dieſes ſolle die Natur und Art an ſich haben/ daß es
in meinung lange zu Leben ſehr muͤhſam und geſchaͤfftig iſt/ mit
einſam̃lung ſeiner Lebens-mittel. Ehe es ſich aber verſtehet/
und zwar noch ſelbigen Tag/ darinnen es auf die Welt kommen/
muß es wieder vergehen/ und alles hinter ſich laſſen. Dieſes
Tag-lebenden Thierleins/ gedencket auch der wohlberedte Roͤmi-
ſche Orator Cicero und ſtatuiret gar weißlich/ daß mit dem-
ſelbigen die Menſchliche Lebenszeit/ wegen der Fluͤchtigkeit und
Kuͤrtze/ durch welche der Menſch oft wenn er ſichs am wenigſten
verſtehet uͤbereilet wirdt/ wohl verglichen werden koͤnne. Und
zwar freylich? Denn was iſt doch dieſes Zeitliche Leben des
Menſchen? Fumus & Umbra, ein Rauch und Schatten/ der
bald vergehet/ Ventus vadens & non rediens, ein Wind
der dahin faͤhret und nicht wieder kommet/ Bulla citò difflu-
ens eine Waſſer-Blaſe die ſchnell zerfleuſſet. Wenn der Menſch
vermei-
Suche im WerkInformationen zum Werk
Download dieses Werks
XML (TEI P5) ·
HTML ·
Text Metadaten zum WerkTEI-Header · CMDI · Dublin Core Ansichten dieser Seite
Voyant Tools ?Language Resource Switchboard?FeedbackSie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden. Kommentar zur DTA-AusgabeDieses Werk wurde im Rahmen des Moduls DTA-Erweiterungen (DTAE) digitalisiert. Weitere Informationen …
|
Insbesondere im Hinblick auf die §§ 86a StGB und 130 StGB wird festgestellt, dass die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte weder in irgendeiner Form propagandistischen Zwecken dienen, oder Werbung für verbotene Organisationen oder Vereinigungen darstellen, oder nationalsozialistische Verbrechen leugnen oder verharmlosen, noch zum Zwecke der Herabwürdigung der Menschenwürde gezeigt werden. Die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte (in Wort und Bild) dienen im Sinne des § 86 StGB Abs. 3 ausschließlich historischen, sozial- oder kulturwissenschaftlichen Forschungszwecken. Ihre Veröffentlichung erfolgt in der Absicht, Wissen zur Anregung der intellektuellen Selbstständigkeit und Verantwortungsbereitschaft des Staatsbürgers zu vermitteln und damit der Förderung seiner Mündigkeit zu dienen.
2007–2024 Deutsches Textarchiv, Berlin-Brandenburgische Akademie der Wissenschaften.
Kontakt: redaktion(at)deutschestextarchiv.de. |