Fabricus, Elias: Letzte Ehren-Bekräntzung. Brieg, 1669.Ruhe da ihn kein Unglück mehr schrecket/ und kein geschrey Also hat Sie jederzeit ein hertzliches verlangen getragen/ Herr wenn du wilst so wil ich fort/ Je länger hier/ ie später dort/ Wie denn meldens- und denck-würdig ist/ daß Sie auf Jhrem Siech- B
Ruhe da ihn kein Ungluͤck mehr ſchrecket/ und kein geſchrey Alſo hat Sie jederzeit ein hertzliches verlangen getragen/ Herr wenn du wilſt ſo wil ich fort/ Je laͤnger hier/ ie ſpaͤter dort/ Wie denn meldens- und denck-wuͤrdig iſt/ daß Sie auf Jhrem Siech- B
<TEI> <text> <body> <div type="fsThanks" n="1"> <div n="2"> <p><pb facs="#f0009" n="[9]"/> Ruhe da ihn kein <hi rendition="#aq">U</hi>ngluͤck mehr ſchrecket/ und kein geſchrey<lb/> erwecket/ deßda eher anlaͤndet/ welches auch die Saͤlig ver-<lb/> ſtorbene und numehr in GOtt ruhende <hi rendition="#fr">Jungfrau von<lb/> Schneckenhauß</hi> gar wohl betrachtet hat. Denn wie<lb/><hi rendition="#fr">Dieſelbe</hi> dieſes Zeitlichen Lebens bitterkeit/ ſchon ſatſam ſchme-<lb/> cken muͤſſen/ in deme Sie gantz fruͤhzeitig und noch unerzogen/<lb/> in den Hochbekuͤmmerten <supplied>Way</supplied>ſen-Standt verſetzet worden/ und<lb/> Jhren lieben Herren Vatern nur wenige Jahr auf dieſer Welt<lb/> gehabt/ die Frau Mutter aber (Ach Jammer) gar nicht ge-<lb/> kennet/ und dannenhero alß eine verlaſſene Vater und Mutter<lb/> Waͤyſe vielen Widerwertigkeiten Kumwer und Sorgen/ auch<lb/> inſonderheit zuweilen <hi rendition="#aq">U</hi>npaͤßligkeiten unterworffen geweſen<supplied>;</supplied></p><lb/> <p>Alſo hat Sie jederzeit ein hertzliches verlangen getragen/<lb/> mit dem Hoch erleuchten Heyden Lehrer und Außerwehlten Ruͤſt-<lb/> Zeug GOttes/ <hi rendition="#fr">Aufgeloͤſet und bey Ihrem <hi rendition="#g"><hi rendition="#k">Her-</hi></hi></hi><note place="right"><hi rendition="#aq"><hi rendition="#i">S. Paul.<lb/> Phil.</hi></hi> 1.</note><lb/><hi rendition="#fr"><hi rendition="#g"><hi rendition="#k">ren</hi> CHRISTO</hi> zu ſeyn:</hi> Jhr auch ſelbſten<lb/> vielmal <hi rendition="#aq">prognoſticiret,</hi> daß Sie in Ihrem Jungfraͤulichen<lb/> Ehrenſtande von der Welt ſcheiden/ und keinen andern Braͤuti-<lb/> gam alß nur einig und allein <hi rendition="#fr">JESUM</hi> den allerholdſaͤligſten<lb/> Braͤutigam Jhrer Seelen haben wuͤrde. Denn weil Sie ein<lb/><hi rendition="#k">GOtt</hi>-und nicht ein Welt-liebendes Hertz gehabt/ ſo iſt auch<lb/> Jhr ſehnliches verlangen geweſen den rechten Zweck ie eher ie<lb/> beſſer zuerreichen/ dahin Jhr Hertz gezielet/ und hat ſich hier-<lb/> an weder die ſcheinbare Welt-Freude noch Ihre bluͤhende Ju-<lb/> gend keines weges hindern laſſen; ſondern in ſteter bereitſchaft<lb/> gelebet/ und ſich dem willen des Allerhoͤchſten ergeben/ in den<lb/> gedancken</p><lb/> <lg type="poem"> <l> <hi rendition="#fr"><hi rendition="#g"><hi rendition="#k">Herr</hi></hi> wenn du wilſt ſo wil ich fort/</hi> </l><lb/> <l> <hi rendition="#fr">Je laͤnger hier/ ie ſpaͤter dort/</hi> </l> </lg><lb/> <p>Wie denn meldens- und denck-wuͤrdig iſt/ daß Sie auf Jhrem<lb/> <fw type="sig" place="bottom">B</fw><fw type="catch" place="bottom">Siech-</fw><lb/></p> </div> </div> </body> </text> </TEI> [[9]/0009]
Ruhe da ihn kein Ungluͤck mehr ſchrecket/ und kein geſchrey
erwecket/ deßda eher anlaͤndet/ welches auch die Saͤlig ver-
ſtorbene und numehr in GOtt ruhende Jungfrau von
Schneckenhauß gar wohl betrachtet hat. Denn wie
Dieſelbe dieſes Zeitlichen Lebens bitterkeit/ ſchon ſatſam ſchme-
cken muͤſſen/ in deme Sie gantz fruͤhzeitig und noch unerzogen/
in den Hochbekuͤmmerten Wayſen-Standt verſetzet worden/ und
Jhren lieben Herren Vatern nur wenige Jahr auf dieſer Welt
gehabt/ die Frau Mutter aber (Ach Jammer) gar nicht ge-
kennet/ und dannenhero alß eine verlaſſene Vater und Mutter
Waͤyſe vielen Widerwertigkeiten Kumwer und Sorgen/ auch
inſonderheit zuweilen Unpaͤßligkeiten unterworffen geweſen;
Alſo hat Sie jederzeit ein hertzliches verlangen getragen/
mit dem Hoch erleuchten Heyden Lehrer und Außerwehlten Ruͤſt-
Zeug GOttes/ Aufgeloͤſet und bey Ihrem Her-
ren CHRISTO zu ſeyn: Jhr auch ſelbſten
vielmal prognoſticiret, daß Sie in Ihrem Jungfraͤulichen
Ehrenſtande von der Welt ſcheiden/ und keinen andern Braͤuti-
gam alß nur einig und allein JESUM den allerholdſaͤligſten
Braͤutigam Jhrer Seelen haben wuͤrde. Denn weil Sie ein
GOtt-und nicht ein Welt-liebendes Hertz gehabt/ ſo iſt auch
Jhr ſehnliches verlangen geweſen den rechten Zweck ie eher ie
beſſer zuerreichen/ dahin Jhr Hertz gezielet/ und hat ſich hier-
an weder die ſcheinbare Welt-Freude noch Ihre bluͤhende Ju-
gend keines weges hindern laſſen; ſondern in ſteter bereitſchaft
gelebet/ und ſich dem willen des Allerhoͤchſten ergeben/ in den
gedancken
S. Paul.
Phil. 1.
Herr wenn du wilſt ſo wil ich fort/
Je laͤnger hier/ ie ſpaͤter dort/
Wie denn meldens- und denck-wuͤrdig iſt/ daß Sie auf Jhrem
Siech-
B
Suche im WerkInformationen zum Werk
Download dieses Werks
XML (TEI P5) ·
HTML ·
Text Metadaten zum WerkTEI-Header · CMDI · Dublin Core Ansichten dieser Seite
Voyant Tools ?Language Resource Switchboard?FeedbackSie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden. Kommentar zur DTA-AusgabeDieses Werk wurde im Rahmen des Moduls DTA-Erweiterungen (DTAE) digitalisiert. Weitere Informationen …
|
Insbesondere im Hinblick auf die §§ 86a StGB und 130 StGB wird festgestellt, dass die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte weder in irgendeiner Form propagandistischen Zwecken dienen, oder Werbung für verbotene Organisationen oder Vereinigungen darstellen, oder nationalsozialistische Verbrechen leugnen oder verharmlosen, noch zum Zwecke der Herabwürdigung der Menschenwürde gezeigt werden. Die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte (in Wort und Bild) dienen im Sinne des § 86 StGB Abs. 3 ausschließlich historischen, sozial- oder kulturwissenschaftlichen Forschungszwecken. Ihre Veröffentlichung erfolgt in der Absicht, Wissen zur Anregung der intellektuellen Selbstständigkeit und Verantwortungsbereitschaft des Staatsbürgers zu vermitteln und damit der Förderung seiner Mündigkeit zu dienen.
2007–2024 Deutsches Textarchiv, Berlin-Brandenburgische Akademie der Wissenschaften.
Kontakt: redaktion(at)deutschestextarchiv.de. |