Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Tilesius, Gottfried: II. Christliche Predigten. Oels, 1622.

Bild:
<< vorherige Seite

ANfänglich sollen wir vns an vnd bey vnsermIndubitata
JEhovae
praesentia.

schönen Predigstul zu Gemüth führen/ Indubitatan
Jehovae praesentiam,
Das gewißlich an diesem Ort sey/ der
Ewigregierende HERR vnd Himmelkönig. Gewißlich
ist der HErr an diesem Ort/ vnd Jch wuste es

nicht. Es redet aber Jacob nicht de Universali DEi prae-Gesner in
explicat.

sentia, von der allgemeinen Gegenwarth Gottes/ daran
Er niemals gezweyfelt/ (denn wie solte Er als ein HeyligerGeneseos,
Disp. 24.
quaest. 1.
act.
17.

Patriarch das nicht gewust haben/ was auch den Heyden
auß dem Liecht der Natur bekandt gewesen[?]) Sondern
de Speciali praesentia, Von der sonderbahren Gegenwarth/Rom. 1.
wie Er seinem Großvater Abraham nicht allein im Hayn
Mamre/ der zu Hebron ist/ sondern auch auff dem BergeGen. 13.
Morija, vnd seinem Vater Jsaac zu Beerseba erschienen.Gen. 22.
Sonsten heist es: Nullum est territorium, in quo non sitGen. 26.
DEus praesens, Es ist kein Gebiet in der Welt zufinden/ da
nicht der Allmächtige Gott gegenwertig were. Nu lest sich
ja der vberall Gegenwertige GOtt finden an allen Orten/
da frome Gläubige Christenhertzen jhn Anruffen/ Loben/
Preysen/ von seinem Wort vnd Wolthaten reden/ vnd desExod. 20.
HERREN im besten gedencken/ wie geschrieben stehet:
Wo Jch meines Namens Gedächtniß hinstifftenMatth: 18.
werde/ da wil Jch zu dir kommen/ vnd dich segenen:
Wo zween oder drey in meinem Namen versamlet
Matth 28.
sind/ da bin Jch mitten vnter jhnen: Jch bin bey
Euch alle Tage/ biß ans Ende der Welt.

Drumb wird auch diese vnsere Newe Cantzel/ eine heilige
Stätte sein des Grossen Weitsehenden Himmel Herren/
Welcher genawe achtung gibt auff vnsere Zungen/ Ohren/
vnd Hertzen/ auch Selbst alles mit an höret/ was hie wird
abgeredet/ vnd gehandelt.

O frewe

ANfaͤnglich ſollen wir vns an vñ bey vnſermIndubitata
JEhovæ
præſentia.

ſchoͤnen Predigſtul zu Gemuͤth fuͤhꝛen/ Indubitatã
Jehovæ præſentiam,
Das gewißlich an dieſem Ort ſey/ der
Ewigregierende HERR vnd Himmelkoͤnig. Gewißlich
iſt der HErr an dieſem Ort/ vnd Jch wuſte es

nicht. Es redet aber Jacob nicht de Univerſali DEi præ-Geſnerꝰ in
explicat.

ſentiâ, von der allgemeinen Gegenwarth Gottes/ daran
Er niemals gezweyfelt/ (denn wie ſolte Er als ein HeyligerGeneſeos,
Diſp. 24.
quæst. 1.
act.
17.

Patriarch das nicht gewuſt haben/ was auch den Heyden
auß dem Liecht der Natur bekandt geweſen[?]) Sondern
de Speciali præſentiâ, Von der ſonderbahꝛen Gegenwarth/Rom. 1.
wie Er ſeinem Großvater Abꝛaham nicht allein im Hayn
Mamre/ der zu Hebron iſt/ ſondern auch auff dem BergeGen. 13.
Morija, vnd ſeinem Vater Jſaac zu Beerſeba erſchienen.Gen. 22.
Sonſten heiſt es: Nullum eſt territorium, in quo non ſitGen. 26.
DEus præſens, Es iſt kein Gebiet in der Welt zufinden/ da
nicht der Allmaͤchtige Gott gegenwertig were. Nu leſt ſich
ja der vberall Gegenwertige GOtt finden an allen Oꝛten/
da frome Glaͤubige Chꝛiſtenhertzen jhn Anruffen/ Loben/
Preyſen/ von ſeinem Woꝛt vnd Wolthaten reden/ vnd desExod. 20.
HERREN im beſten gedencken/ wie geſchrieben ſtehet:
Wo Jch meines Namens Gedaͤchtniß hinſtifftenMatth: 18.
werde/ da wil Jch zu dir kom̃en/ vnd dich ſegenen:
Wo zween oder dꝛey in meinem Namen verſamlet
Matth 28.
ſind/ da bin Jch mitten vnter jhnen: Jch bin bey
Euch alle Tage/ biß ans Ende der Welt.

Drumb wird auch dieſe vnſere Newe Cantzel/ eine heilige
Staͤtte ſein des Groſſen Weitſehenden Himmel Herꝛen/
Welcher genawe achtung gibt auff vnſere Zungen/ Ohren/
vnd Hertzen/ auch Selbſt alles mit an hoͤret/ was hie wird
abgeredet/ vnd gehandelt.

O frewe
<TEI>
  <text>
    <body>
      <div n="1">
        <div n="2">
          <div n="3">
            <pb facs="#f0031" n="[31]"/>
            <div n="4">
              <head/>
              <p><hi rendition="#fr"><hi rendition="#in">A</hi>Nfa&#x0364;nglich &#x017F;ollen wir vns an vn&#x0303; bey vn&#x017F;erm</hi><note place="right"><hi rendition="#aq"><hi rendition="#i">Indubitata<lb/>
JEhovæ<lb/>
præ&#x017F;entia.</hi></hi></note><lb/>
&#x017F;cho&#x0364;nen Predig&#x017F;tul zu Gemu&#x0364;th fu&#x0364;h&#xA75B;en/ <hi rendition="#aq"><hi rendition="#i">Indubitata&#x0303;<lb/>
Jehovæ præ&#x017F;entiam,</hi></hi> Das gewißlich an die&#x017F;em Ort &#x017F;ey/ der<lb/>
Ewigregierende HERR vnd Himmelko&#x0364;nig. <hi rendition="#fr">Gewißlich<lb/>
i&#x017F;t der HErr an die&#x017F;em Ort/ vnd Jch wu&#x017F;te es</hi><lb/>
nicht. Es redet aber Jacob nicht <hi rendition="#aq"><hi rendition="#i">de Univer&#x017F;ali D<hi rendition="#k">Ei</hi> præ-</hi></hi><note place="right"><hi rendition="#aq"><hi rendition="#i">Ge&#x017F;ner&#xA770; in<lb/>
explicat.</hi></hi></note><lb/><hi rendition="#aq"><hi rendition="#i">&#x017F;entiâ,</hi></hi> von der allgemeinen Gegenwarth Gottes/ daran<lb/>
Er niemals gezweyfelt/ (denn wie &#x017F;olte Er als ein Heyliger<note place="right"><hi rendition="#i"><hi rendition="#aq">Gene&#x017F;eos,<lb/>
Di&#x017F;p. 24.<lb/>
quæst. 1.<lb/>
act.</hi> 17.</hi></note><lb/>
Patriarch das nicht gewu&#x017F;t haben/ was auch den Heyden<lb/>
auß dem Liecht der Natur bekandt gewe&#x017F;en<supplied>?</supplied>) Sondern<lb/><hi rendition="#aq"><hi rendition="#i">de Speciali præ&#x017F;entiâ,</hi></hi> Von der &#x017F;onderbah&#xA75B;en Gegenwarth/<note place="right"><hi rendition="#i"><hi rendition="#aq">Rom.</hi> 1.</hi></note><lb/>
wie Er &#x017F;einem Großvater Ab&#xA75B;aham nicht allein im Hayn<lb/>
Mamre/ der zu Hebron i&#x017F;t/ &#x017F;ondern auch auff dem Berge<note place="right"><hi rendition="#i"><hi rendition="#aq">Gen.</hi> 13.</hi></note><lb/><hi rendition="#aq"><hi rendition="#i">Morija,</hi></hi> vnd &#x017F;einem Vater J&#x017F;aac zu Beer&#x017F;eba er&#x017F;chienen.<note place="right"><hi rendition="#i"><hi rendition="#aq">Gen.</hi> 22.</hi></note><lb/>
Son&#x017F;ten hei&#x017F;t es: <hi rendition="#aq"><hi rendition="#i">Nullum e&#x017F;t territorium, in quo non &#x017F;it</hi></hi><note place="right"><hi rendition="#i"><hi rendition="#aq">Gen.</hi> 26.</hi></note><lb/><hi rendition="#aq"><hi rendition="#i">DEus præ&#x017F;ens,</hi></hi> Es i&#x017F;t kein Gebiet in der Welt zufinden/ da<lb/>
nicht der Allma&#x0364;chtige Gott gegenwertig were. Nu le&#x017F;t &#x017F;ich<lb/>
ja der vberall Gegenwertige GOtt finden an allen O&#xA75B;ten/<lb/>
da frome Gla&#x0364;ubige Ch&#xA75B;i&#x017F;tenhertzen jhn Anruffen/ Loben/<lb/>
Prey&#x017F;en/ von &#x017F;einem Wo&#xA75B;t vnd Wolthaten reden/ vnd des<note place="right"><hi rendition="#i"><hi rendition="#aq">Exod.</hi> 20.</hi></note><lb/><hi rendition="#g">HERREN</hi> im be&#x017F;ten gedencken/ wie ge&#x017F;chrieben &#x017F;tehet:<lb/><hi rendition="#fr">Wo Jch meines Namens Geda&#x0364;chtniß hin&#x017F;tifften</hi><note place="right"><hi rendition="#i"><hi rendition="#aq">Matth:</hi> 18.</hi></note><lb/><hi rendition="#fr">werde/ da wil Jch zu dir kom&#x0303;en/ vnd dich &#x017F;egenen:<lb/>
Wo zween oder d&#xA75B;ey in meinem Namen ver&#x017F;amlet</hi><note place="right"><hi rendition="#i"><hi rendition="#aq">Matth</hi> 28.</hi></note><lb/><hi rendition="#fr">&#x017F;ind/ da bin Jch mitten vnter jhnen: Jch bin bey<lb/>
Euch alle Tage/ biß ans Ende der Welt.</hi></p><lb/>
              <p>Drumb wird auch die&#x017F;e vn&#x017F;ere Newe Cantzel/ eine heilige<lb/>
Sta&#x0364;tte &#x017F;ein des Gro&#x017F;&#x017F;en Weit&#x017F;ehenden Himmel Her&#xA75B;en/<lb/>
Welcher genawe achtung gibt auff vn&#x017F;ere Zungen/ Ohren/<lb/>
vnd Hertzen/ auch Selb&#x017F;t alles mit an ho&#x0364;ret/ was hie wird<lb/>
abgeredet/ vnd gehandelt.</p><lb/>
              <fw type="catch" place="bottom">O frewe</fw><lb/>
            </div>
          </div>
        </div>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[[31]/0031] ANfaͤnglich ſollen wir vns an vñ bey vnſerm ſchoͤnen Predigſtul zu Gemuͤth fuͤhꝛen/ Indubitatã Jehovæ præſentiam, Das gewißlich an dieſem Ort ſey/ der Ewigregierende HERR vnd Himmelkoͤnig. Gewißlich iſt der HErr an dieſem Ort/ vnd Jch wuſte es nicht. Es redet aber Jacob nicht de Univerſali DEi præ- ſentiâ, von der allgemeinen Gegenwarth Gottes/ daran Er niemals gezweyfelt/ (denn wie ſolte Er als ein Heyliger Patriarch das nicht gewuſt haben/ was auch den Heyden auß dem Liecht der Natur bekandt geweſen?) Sondern de Speciali præſentiâ, Von der ſonderbahꝛen Gegenwarth/ wie Er ſeinem Großvater Abꝛaham nicht allein im Hayn Mamre/ der zu Hebron iſt/ ſondern auch auff dem Berge Morija, vnd ſeinem Vater Jſaac zu Beerſeba erſchienen. Sonſten heiſt es: Nullum eſt territorium, in quo non ſit DEus præſens, Es iſt kein Gebiet in der Welt zufinden/ da nicht der Allmaͤchtige Gott gegenwertig were. Nu leſt ſich ja der vberall Gegenwertige GOtt finden an allen Oꝛten/ da frome Glaͤubige Chꝛiſtenhertzen jhn Anruffen/ Loben/ Preyſen/ von ſeinem Woꝛt vnd Wolthaten reden/ vnd des HERREN im beſten gedencken/ wie geſchrieben ſtehet: Wo Jch meines Namens Gedaͤchtniß hinſtifften werde/ da wil Jch zu dir kom̃en/ vnd dich ſegenen: Wo zween oder dꝛey in meinem Namen verſamlet ſind/ da bin Jch mitten vnter jhnen: Jch bin bey Euch alle Tage/ biß ans Ende der Welt. Indubitata JEhovæ præſentia. Geſnerꝰ in explicat. Geneſeos, Diſp. 24. quæst. 1. act. 17. Rom. 1. Gen. 13. Gen. 22. Gen. 26. Exod. 20. Matth: 18. Matth 28. Drumb wird auch dieſe vnſere Newe Cantzel/ eine heilige Staͤtte ſein des Groſſen Weitſehenden Himmel Herꝛen/ Welcher genawe achtung gibt auff vnſere Zungen/ Ohren/ vnd Hertzen/ auch Selbſt alles mit an hoͤret/ was hie wird abgeredet/ vnd gehandelt. O frewe

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde im Rahmen des Moduls DTA-Erweiterungen (DTAE) digitalisiert. Weitere Informationen …




Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/510964
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/510964/31
Zitationshilfe: Tilesius, Gottfried: II. Christliche Predigten. Oels, 1622, S. [31]. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/510964/31>, abgerufen am 11.12.2024.