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Kremer, Abraham: Eine Christliche Leichvermanung. Frankfurt (Oder), 1610.

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hertzen/ mit seinem Geiste lebendig/ vnnd fruchtbar mache:
Damit wirs annehmen/ vnd vns getrost darauff verlassen.
Der heilige
Geist die ei-
gendliche Vr-
sache des glau
bens.
Denn ob gleich der heilige Geist in der Gottfürchtigen her-
tzen die eigendliche vrsache des Glaubens ist/ vnnd derowe-
gen der Glaube billich eine freye Gabe vnd geschencke Got-
tes genennet wird: Wie zun Ephesern am 2. cap. geschrie-
Gott braucht
Mittel/ dar-
durch er vns
den glauben
gibt.
ben stehet: so pfleget doch Gott nichts desto weniger durch
Mittel in vns zu handeln/ als nemlich durch die Predigt sei-
nes worts. Wann aber die Predigten Göttliches Worts
bey den Leuten nichts verfangen[:] So ist Gott der HErr/
Zeichen.vnd prediget zu zeiten durch Erdböben/ finsternüsse/ Come-
ten/ vnd andern Zeichen mehr. Jtem/ er versucht mit Hun-
ger/ Kranckheiten/ Krieg/ vnd andern Plagen[:] ob er vnsere
Hertzen auff sich/ als das höchste Gut ziehen möchte/ vnnd
wir möchten gleubig werden. Wie dann die tegliche er-
fahrung bezeuget/ das wir bey guten tagen faul vnnd sicher
2. Chro. 26werden. Denn durch was ward Osias verderbet/ als durch
Esa. 39.gute Tage? Was machte Nebucadnezar vnnd Hissktam
stoltz/ als die guten Tage? Wodurch ward König David
zum Ehebrecher vnd Todschleger/ als durch gute tage[:] Wor-
umb erhub sich des gantzen Volcks Jsraels Hertze/ vnd ver-
Os. 13.gass des HErrn/ als das es geweidet war/ vnd sagt worden/
vnd genug hatte? Dagegen gedencken wir vleissiger an Gott/
wann derselbe vns oder die vnserigen mit trübsal heimsu-
Esa. 26.chet/ Wie geschrieben stehet: HErr/ wenn trübsal da ist/ so
sucht man dich: Wenn du sie züchtigest/ so ruffen sie engstig-
Neb 9 27.lich. Vnd abermal: Zur zeit jhrer angst schryen sie zu dir.

Drumb/ liebe Christen/ wenn Gott vns mit Creutz/ als
Kranckheiten/ Armut/ Verfolgungen heimsucht/ sollen wir
nicht anders dencken/ als das er vns durch solche Mittel/
zum waren glauben gerne bringen wolte.

Es

hertzen/ mit ſeinem Geiſte lebendig/ vnnd fruchtbar mache:
Damit wirs annehmen/ vnd vns getroſt darauff verlaſſen.
Der heilige
Geiſt die ei-
gendliche Vr-
ſache des glau
bens.
Denn ob gleich der heilige Geiſt in der Gottfuͤrchtigen her-
tzen die eigendliche vrſache des Glaubens iſt/ vnnd derowe-
gen der Glaube billich eine freye Gabe vnd geſchencke Got-
tes genennet wird: Wie zun Epheſern am 2. cap. geſchrie-
Gott braucht
Mittel/ dar-
durch er vns
den glauben
gibt.
ben ſtehet: ſo pfleget doch Gott nichts deſto weniger durch
Mittel in vns zu handeln/ als nemlich durch die Predigt ſei-
nes worts. Wann aber die Predigten Goͤttliches Worts
bey den Leuten nichts verfangen[:] So iſt Gott der HErr/
Zeichen.vnd prediget zu zeiten durch Erdboͤben/ finſternuͤſſe/ Come-
ten/ vnd andern Zeichen mehr. Jtem/ er verſucht mit Hun-
ger/ Kranckheiten/ Krieg/ vnd andern Plagen[:] ob er vnſere
Hertzen auff ſich/ als das hoͤchſte Gut ziehen moͤchte/ vnnd
wir moͤchten gleubig werden. Wie dann die tegliche er-
fahrung bezeuget/ das wir bey guten tagen faul vnnd ſicher
2. Chro. 26werden. Denn durch was ward Oſias verderbet/ als durch
Eſa. 39.gute Tage? Was machte Nebucadnezar vnnd Hiſsktam
ſtoltz/ als die guten Tage? Wodurch ward Koͤnig David
zum Ehebrecher vnd Todſchleger/ als durch gute tage[:] Wor-
umb erhub ſich des gantzen Volcks Jſraels Hertze/ vnd ver-
Oſ. 13.gaſs des HErrn/ als das es geweidet war/ vnd ſagt worden/
vnd genug hatte? Dagegen gedencken wir vleiſſiger an Gott/
wann derſelbe vns oder die vnſerigen mit truͤbſal heimſu-
Eſa. 26.chet/ Wie geſchrieben ſtehet: HErr/ wenn truͤbſal da iſt/ ſo
ſucht man dich: Wenn du ſie zuͤchtigeſt/ ſo ruffen ſie engſtig-
Neb 9 27.lich. Vnd abermal: Zur zeit jhrer angſt ſchryen ſie zu dir.

Drumb/ liebe Chriſten/ wenn Gott vns mit Creutz/ als
Kranckheiten/ Armut/ Verfolgungen heimſucht/ ſollen wir
nicht anders dencken/ als das er vns durch ſolche Mittel/
zum waren glauben gerne bringen wolte.

Es
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Zitationshilfe: Kremer, Abraham: Eine Christliche Leichvermanung. Frankfurt (Oder), 1610, S. [12]. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/510973/12>, abgerufen am 23.11.2024.