Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Kremer, Abraham: Eine Christliche Leichvermanung. Frankfurt (Oder), 1610.

Bild:
<< vorherige Seite

tröstende des blutigen Opffers vnd tewren verdienste Jesu
Christi/ am stamm des Creutzes vollnbracht.

Womit be-
trübnis bey
Begrebnüssen
zu mindern
sey.
Wann dann solcher letzter Christlicher ehrendienst
nicht ohn gros betrübnus kan abgehen: Als wollen wir/
solch betrübnüs zu lindern/ vns zu dem Wortte Gottes
wenden/ vnd daraus vernehmen: Das den rechten Gleubi-
gen/ vnd also auch vnserm itzo verstorbenem Mutchristen
gar nicht vbel/ sondern sehr wol/ nach dem er von dieser
Wo die abge-
storbene gleu-
bigen hinkom-
men.
Welt abgeschieden/ geschehen sey. Denn die da also selig-
lichen abscheiden: die haben das ewige Leben/ sind bey jh-
rem lieben Herrn Jesu Christo/ vnd empfinden bey jhme
solche Frewde: welche kein Auge gesehen/ kein Ohre ge-
1. Cor. 2.höret/ vnd in keines Menschen Hertze kommen ist: wie der
Apostel Paulus redet.

Weil wir aber von vns selbst das Wort Gottes nicht
verstehen: Als wollen wir zuforderst Gotte vmb die hülffe
vnd beystandt seines Heiligen Geistes anruffen/ vnd von
grund vnserer Hertzen mit einander beten: wie vns vnser
HErr vnd Heyland Jesus Christus zubeten selbst gelehret
vnd befohlen hat/ also sprechende:

Vater Vnser/ etc.

Nun höret an etliche wenig wortte: die da geschrieben
sein vom Evangelisten Johan[unleserliches Material - 1 Zeichen fehlt]e am 3 cap. vnd also lautten:

Wer an den Sohn Gottes gleubet:
der hat das ewige Leben.

Vrschen/
Warumb ver
lesener spruch
alhier gehan-
delt wird.
GEliebte Christen: das ich bey diesem Leichbegeng-
nus [i]tzo verlesnes sprüchlein zuerkleren vor mich
genommen habe: Darzu hat m[i]r Herr Fr[i]drich
Schösser/ in Gott ruhender/ selbst vrsach vnd anlas gegeben.
Dann als er in seiner Kranckheit/ zwey tage vor seinem seli-

gen ab-

troͤſtende des blutigen Opffers vnd tewren verdienſte Jeſu
Chriſti/ am ſtamm des Creutzes vollnbracht.

Womit be-
truͤbnis bey
Begrebnuͤſſen
zu mindern
ſey.
Wann dann ſolcher letzter Chriſtlicher ehrendienſt
nicht ohn gros betruͤbnus kan abgehen: Als wollen wir/
ſolch betruͤbnuͤs zu lindern/ vns zu dem Wortte Gottes
wenden/ vnd daraus vernehmen: Das den rechten Gleubi-
gen/ vnd alſo auch vnſerm itzo verſtorbenem Mutchriſten
gar nicht vbel/ ſondern ſehr wol/ nach dem er von dieſer
Wo die abge-
ſtorbene gleu-
bigen hinkom-
men.
Welt abgeſchieden/ geſchehen ſey. Denn die da alſo ſelig-
lichen abſcheiden: die haben das ewige Leben/ ſind bey jh-
rem lieben Herrn Jeſu Chriſto/ vnd empfinden bey jhme
ſolche Frewde: welche kein Auge geſehen/ kein Ohre ge-
1. Cor. 2.hoͤret/ vnd in keines Menſchen Hertze kommen iſt: wie der
Apoſtel Paulus redet.

Weil wir aber von vns ſelbſt das Wort Gottes nicht
verſtehen: Als wollen wir zuforderſt Gotte vmb die huͤlffe
vnd beyſtandt ſeines Heiligen Geiſtes anruffen/ vnd von
grund vnſerer Hertzen mit einander beten: wie vns vnſer
HErr vnd Heyland Jeſus Chriſtus zubeten ſelbſt gelehret
vnd befohlen hat/ alſo ſprechende:

Vater Vnſer/ etc.

Nun hoͤret an etliche wenig wortte: die da geſchrieben
ſein vom Evangeliſten Johan[unleserliches Material – 1 Zeichen fehlt]e am 3 cap. vnd alſo lautten:

Wer an den Sohn Gottes gleubet:
der hat das ewige Leben.

Vrſchen/
Warumb ver
leſener ſpruch
alhier gehan-
delt wird.
GEliebte Chriſten: das ich bey dieſem Leichbegeng-
nus [i]tzo verleſnes ſpruͤchlein zuerkleren vor mich
genommen habe: Darzu hat m[i]r Herr Fr[i]drich
Schoͤſſer/ in Gott ruhender/ ſelbſt vrſach vnd anlas gegebẽ.
Dann als er in ſeiner Kranckheit/ zwey tage vor ſeinem ſeli-

gen ab-
<TEI>
  <text>
    <body>
      <div type="fsSermon" n="1">
        <div type="preface" n="2">
          <p><pb facs="#f0006" n="[6]"/>
tro&#x0364;&#x017F;tende des blutigen Opffers vnd tewren verdien&#x017F;te Je&#x017F;u<lb/>
Chri&#x017F;ti/ am &#x017F;tamm des Creutzes vollnbracht.</p><lb/>
          <p><note place="left">Womit be-<lb/>
tru&#x0364;bnis bey<lb/>
Begrebnu&#x0364;&#x017F;&#x017F;en<lb/>
zu mindern<lb/>
&#x017F;ey.</note>Wann dann &#x017F;olcher letzter Chri&#x017F;tlicher ehrendien&#x017F;t<lb/>
nicht ohn gros betru&#x0364;bnus kan abgehen<hi rendition="#i">:</hi> Als wollen wir/<lb/>
&#x017F;olch betru&#x0364;bnu&#x0364;s zu lindern/ vns zu dem Wortte Gottes<lb/>
wenden/ vnd daraus vernehmen: Das den rechten Gleubi-<lb/>
gen/ vnd al&#x017F;o auch vn&#x017F;erm itzo ver&#x017F;torbenem Mutchri&#x017F;ten<lb/>
gar nicht vbel/ &#x017F;ondern &#x017F;ehr wol/ nach dem er von die&#x017F;er<lb/><note place="left">Wo die abge-<lb/>
&#x017F;torbene gleu-<lb/>
bigen hinkom-<lb/>
men.</note>Welt abge&#x017F;chieden/ ge&#x017F;chehen &#x017F;ey. Denn die da al&#x017F;o &#x017F;elig-<lb/>
lichen ab&#x017F;cheiden: die haben das ewige Leben/ &#x017F;ind bey jh-<lb/>
rem lieben <hi rendition="#k">Herrn</hi> Je&#x017F;u Chri&#x017F;to/ vnd empfinden bey jhme<lb/>
&#x017F;olche Frewde<hi rendition="#i">:</hi> welche kein Auge ge&#x017F;ehen/ kein Ohre ge-<lb/><note place="left">1. <hi rendition="#aq">C<hi rendition="#i">or.</hi></hi> 2.</note>ho&#x0364;ret/ vnd in keines Men&#x017F;chen Hertze kommen i&#x017F;t: wie der<lb/>
Apo&#x017F;tel Paulus redet.</p><lb/>
          <p>Weil wir aber von vns &#x017F;elb&#x017F;t das Wort Gottes nicht<lb/>
ver&#x017F;tehen: Als wollen wir zuforder&#x017F;t Gotte vmb die hu&#x0364;lffe<lb/>
vnd bey&#x017F;tandt &#x017F;eines Heiligen Gei&#x017F;tes anruffen/ vnd von<lb/>
grund vn&#x017F;erer Hertzen mit einander beten: wie vns vn&#x017F;er<lb/>
HErr vnd Heyland Je&#x017F;us Chri&#x017F;tus zubeten &#x017F;elb&#x017F;t gelehret<lb/>
vnd befohlen hat/ al&#x017F;o &#x017F;prechende:</p><lb/>
          <cit>
            <quote> <hi rendition="#c">Vater Vn&#x017F;er/ etc.</hi> </quote>
            <bibl/>
          </cit>
        </div><lb/>
        <div type="fsBibleVerse" n="2">
          <head/>
          <p>Nun ho&#x0364;ret an etliche wenig wortte<hi rendition="#i">:</hi> die da ge&#x017F;chrieben<lb/>
&#x017F;ein vom Evangeli&#x017F;ten Johan<gap reason="illegible" unit="chars" quantity="1"/>e am 3 cap. vnd al&#x017F;o lautten:</p><lb/>
          <cit>
            <quote> <hi rendition="#fr"><note type="editorial">v. 15. 16.</note>Wer an den Sohn Gottes gleubet:<lb/>
der hat das ewige Leben.</hi> </quote>
            <bibl/>
          </cit>
        </div><lb/>
        <div type="fsExordium" n="2">
          <head/>
          <p><note place="left">Vr&#x017F;chen/<lb/>
Warumb ver<lb/>
le&#x017F;ener &#x017F;pruch<lb/>
alhier gehan-<lb/>
delt wird.</note><hi rendition="#in">G</hi>Eliebte Chri&#x017F;ten<hi rendition="#i">:</hi> das ich bey die&#x017F;em Leichbegeng-<lb/>
nus <supplied>i</supplied>tzo verle&#x017F;nes &#x017F;pru&#x0364;chlein zuerkleren vor mich<lb/>
genommen habe: Darzu hat m<supplied>i</supplied>r Herr Fr<supplied>i</supplied>drich<lb/>
Scho&#x0364;&#x017F;&#x017F;er/ in Gott ruhender/ &#x017F;elb&#x017F;t vr&#x017F;ach vnd anlas gegebe&#x0303;.<lb/>
Dann als er in &#x017F;einer Kranckheit/ zwey tage vor &#x017F;einem &#x017F;eli-<lb/>
<fw place="bottom" type="catch">gen ab-</fw><lb/></p>
        </div>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[[6]/0006] troͤſtende des blutigen Opffers vnd tewren verdienſte Jeſu Chriſti/ am ſtamm des Creutzes vollnbracht. Wann dann ſolcher letzter Chriſtlicher ehrendienſt nicht ohn gros betruͤbnus kan abgehen: Als wollen wir/ ſolch betruͤbnuͤs zu lindern/ vns zu dem Wortte Gottes wenden/ vnd daraus vernehmen: Das den rechten Gleubi- gen/ vnd alſo auch vnſerm itzo verſtorbenem Mutchriſten gar nicht vbel/ ſondern ſehr wol/ nach dem er von dieſer Welt abgeſchieden/ geſchehen ſey. Denn die da alſo ſelig- lichen abſcheiden: die haben das ewige Leben/ ſind bey jh- rem lieben Herrn Jeſu Chriſto/ vnd empfinden bey jhme ſolche Frewde: welche kein Auge geſehen/ kein Ohre ge- hoͤret/ vnd in keines Menſchen Hertze kommen iſt: wie der Apoſtel Paulus redet. Womit be- truͤbnis bey Begrebnuͤſſen zu mindern ſey. Wo die abge- ſtorbene gleu- bigen hinkom- men. 1. Cor. 2. Weil wir aber von vns ſelbſt das Wort Gottes nicht verſtehen: Als wollen wir zuforderſt Gotte vmb die huͤlffe vnd beyſtandt ſeines Heiligen Geiſtes anruffen/ vnd von grund vnſerer Hertzen mit einander beten: wie vns vnſer HErr vnd Heyland Jeſus Chriſtus zubeten ſelbſt gelehret vnd befohlen hat/ alſo ſprechende: Vater Vnſer/ etc. Nun hoͤret an etliche wenig wortte: die da geſchrieben ſein vom Evangeliſten Johan_e am 3 cap. vnd alſo lautten: Wer an den Sohn Gottes gleubet: der hat das ewige Leben. GEliebte Chriſten: das ich bey dieſem Leichbegeng- nus itzo verleſnes ſpruͤchlein zuerkleren vor mich genommen habe: Darzu hat mir Herr Fridrich Schoͤſſer/ in Gott ruhender/ ſelbſt vrſach vnd anlas gegebẽ. Dann als er in ſeiner Kranckheit/ zwey tage vor ſeinem ſeli- gen ab- Vrſchen/ Warumb ver leſener ſpruch alhier gehan- delt wird.

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde im Rahmen des Moduls DTA-Erweiterungen (DTAE) digitalisiert. Weitere Informationen …




Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/510973
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/510973/6
Zitationshilfe: Kremer, Abraham: Eine Christliche Leichvermanung. Frankfurt (Oder), 1610, S. [6]. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/510973/6>, abgerufen am 21.11.2024.