Heyden, Benjamin: Frommer Christen Ewiges Gnaden-Trost- und Freuden-Liecht. St. Annaberg, 1676.Frommer Christen ewiges Gnaden- liche Finsternüß der Höllen gerathen. Solte demnach uns wie-der gerathen und geholffen werden/ so muste das ewige/ wesent- liche/ selbständige Liecht uns wieder auffgehen/ das ist/ Christus Joh. I, 9.der da ist das warhafftige Liecht/ so da erleuchtet alle/ die in diese Welt kommen: Der durch seinen Gnaden-Glantz/ Erleuchtet unsre Hertzen gantz/ Die Sünden Nacht ist vergangen. Gleich wie er anfänglich das Liecht der Welt erschaffen/ mittelst
Frommer Chriſten ewiges Gnaden- liche Finſternuͤß der Hoͤllen gerathen. Solte demnach uns wie-der gerathen und geholffen werden/ ſo muſte das ewige/ weſent- liche/ ſelbſtaͤndige Liecht uns wieder auffgehen/ das iſt/ Chriſtus Joh. I, 9.der da iſt das warhafftige Liecht/ ſo da erleuchtet alle/ die in dieſe Welt kommen: Der durch ſeinen Gnaden-Glantz/ Erleuchtet unſre Hertzen gantz/ Die Suͤnden Nacht iſt vergangen. Gleich wie er anfaͤnglich das Liecht der Welt erſchaffen/ mittelſt
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Frommer Chriſten ewiges Gnaden-
liche Finſternuͤß der Hoͤllen gerathen. Solte demnach uns wie-
der gerathen und geholffen werden/ ſo muſte das ewige/ weſent-
liche/ ſelbſtaͤndige Liecht uns wieder auffgehen/ das iſt/ Chriſtus
der da iſt das warhafftige Liecht/ ſo da erleuchtet alle/ die
in dieſe Welt kommen:
Joh. I, 9.
Der durch ſeinen Gnaden-Glantz/
Erleuchtet unſre Hertzen gantz/
Die Suͤnden Nacht iſt vergangen.
Gleich wie er anfaͤnglich das Liecht der Welt erſchaffen/
da er geſprochen: Fiat lux, ſo ſchaffet er auch noch in uns das
Liecht ſeiner Erkaͤntnuͤß/ das Liecht deß Glaubens/ das Liecht
der Seeligkeit/ wie der Apoſtel ſagt 2. Cor. IV, 6. GOtt der da
hieß das Liecht aus der Finſternuͤß herfuͤr leuchten/ der hat
einen hellen Schein in unſere Hertzen gegeben/ daß durch
uns entſtuͤnde die Erleuchtung von der Erkaͤntnuͤß der
Klarheit GOttes in dem Angeſicht Jeſu Chriſti. Die
Sonne iſt wol auch ein Liecht/ ja das Aug der Welt/ ſo der gan-
tzen Welt leuchtet: Mond und Sterne ſind auch ein Liecht/
dieweil ſie die Finſternuͤß der Nacht erleuchten: Die Menſchli-
che Vernunfft iſt auch ein Liecht/ denn durch dieſelbe gelangen
wir zur Erkaͤntnuͤß der Warheit; Aber keines das rechte und
warhafftige Liecht. Allein Chriſtus iſt das rechte/ warhafftige/
ewige/ ſelbſtaͤndige Liecht. Ein Selbſt-Liecht/ aus welchen
alle andere Liechter angezuͤndet ſind. Was nicht von Chriſto
angezuͤndet/ iſt kein warhafftiges/ ſondern ein verfuͤhriſches Irr-
Liecht. Diß Liecht kan alle Menſchen erleuchten/ diß Liecht will
alle Menſchen erleuchtetn/ und ohne dieſes Liecht wird kein
Menſch erleuchtet: Denn ob gleich von ihm nicht alle Men-
ſchen/ wegen ſelbſt eigener Verſtockung nicht erleuchtet wer-
den/ ſo koͤmpt doch von ihm die Erleuchtung/ und das/ ver-
mittelſt
2. Cor. IV, 6.
D. Heinr.
Müller. in
Cat. Ep.
fol. 538.
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