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Heyden, Benjamin: Frommer Christen Ewiges Gnaden-Trost- und Freuden-Liecht. St. Annaberg, 1676.

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Frommer Christen ewiges Gnaden-
ohne Glauben ist dir Christus nichts nütze. Glauben und Chri-
stus gehören zusammen/ wie Aug und Sonne/ Hand und Ga-
be. So muß er auch in dir andern ein Liecht werden/ und durch
gute Wercke leuchten. Jst JEsus dein/ so ist er in dir; Denn
durch den Glauben/ durch welchen er dein wird/ wohnet er in dei-
nen Hertzen; Jst er in dir/ so muß er aus dir herfür leuchten/ in
allen deinen Worten/ Gebehrden/ Thun und lassen/ muß man
JEsum sehen. Du sprichst: Jch hab ihn warhafftig im Her-
tzen; mein beweiß es. Was du beginnest/ ist eitel Finsternüß und
Sünde: Gehet auch Finsternüß aus der Sonnen? Jst auch ein
Liecht ohne Glantz? Ach! treug dich selbst nicht. Wo JEsus ist/
da muß er leuchten/ nicht Finsternüß machen/ sondern vertreiben:
Rom. XIII,
v.
12.
Da muß man ablegen die Wercke der Finsternüß/ und an-
legen die Waffen deß Liechts.

So ist auch unserm seel. Herrn Mit-Bruder/ Christus ein
solches Liecht gewesen: Denn ob zwar von Natur Ihn auch
Finsternüß bedecket/ so hat doch dieses Liecht Jhm helle geschie-
nen/ in der H. Tauffe Jhn erleuchtet/ und das Liecht des wah-
ren Glaubens in Jhm angezündet: Solches Liecht ist bey Jhm
ie mehr und mehr auffgangen/ durch das helle Liecht deß Gött-
lichen Worts und heilsamen Gebrauch der hochwürdigen Sa-
cramenten/ durch sorgfältige Unterweissung und fleißige Ubung
in seinem Christenthumb. Dieses hat Er auch mit schuldigen
Danck erkennet/ und seinem GOtt von Hertzen gedancket/ daß
er Jhn von Christlichen Eltern lassen gebohren werden/ durch
seine Gnade erleuchtet und zu seiner Erkäntnüß gebracht. Da-
hero Er auch solch Liecht mit wahren Glauben in sein Hertz ge-
fasset/ dasselbe durch das Liecht guter Wercke herfür scheinen las-
sen/ und als ein Kind deß Liechts zu wandeln/ und auffrichtig zu
handeln/ sich beflissen.

Jener

Frommer Chriſten ewiges Gnaden-
ohne Glauben iſt dir Chriſtus nichts nuͤtze. Glauben und Chri-
ſtus gehoͤren zuſammen/ wie Aug und Sonne/ Hand und Ga-
be. So muß er auch in dir andern ein Liecht werden/ und durch
gute Wercke leuchten. Jſt JEſus dein/ ſo iſt er in dir; Denn
durch den Glauben/ durch welchen er dein wird/ wohnet er in dei-
nen Hertzen; Jſt er in dir/ ſo muß er aus dir herfuͤr leuchten/ in
allen deinen Worten/ Gebehrden/ Thun und laſſen/ muß man
JEſum ſehen. Du ſprichſt: Jch hab ihn warhafftig im Her-
tzen; mein beweiß es. Was du beginneſt/ iſt eitel Finſternuͤß und
Suͤnde: Gehet auch Finſternuͤß aus der Sonnen? Jſt auch ein
Liecht ohne Glantz? Ach! treug dich ſelbſt nicht. Wo JEſus iſt/
da muß er leuchten/ nicht Finſternuͤß machen/ ſondern vertreiben:
Rom. XIII,
v.
12.
Da muß man ablegen die Wercke der Finſternuͤß/ und an-
legen die Waffen deß Liechts.

So iſt auch unſerm ſeel. Herrn Mit-Bruder/ Chriſtus ein
ſolches Liecht geweſen: Denn ob zwar von Natur Ihn auch
Finſternuͤß bedecket/ ſo hat doch dieſes Liecht Jhm helle geſchie-
nen/ in der H. Tauffe Jhn erleuchtet/ und das Liecht des wah-
ren Glaubens in Jhm angezuͤndet: Solches Liecht iſt bey Jhm
ie mehr und mehr auffgangen/ durch das helle Liecht deß Goͤtt-
lichen Worts und heilſamen Gebrauch der hochwuͤrdigen Sa-
cramenten/ durch ſorgfaͤltige Unterweiſſung und fleißige Ubung
in ſeinem Chriſtenthumb. Dieſes hat Er auch mit ſchuldigen
Danck erkennet/ und ſeinem GOtt von Hertzen gedancket/ daß
er Jhn von Chriſtlichen Eltern laſſen gebohren werden/ durch
ſeine Gnade erleuchtet und zu ſeiner Erkaͤntnuͤß gebracht. Da-
hero Er auch ſolch Liecht mit wahren Glauben in ſein Hertz ge-
faſſet/ daſſelbe durch das Liecht guter Wercke herfuͤr ſcheinen laſ-
ſen/ und als ein Kind deß Liechts zu wandeln/ und auffrichtig zu
handeln/ ſich befliſſen.

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[[26]/0026] Frommer Chriſten ewiges Gnaden- ohne Glauben iſt dir Chriſtus nichts nuͤtze. Glauben und Chri- ſtus gehoͤren zuſammen/ wie Aug und Sonne/ Hand und Ga- be. So muß er auch in dir andern ein Liecht werden/ und durch gute Wercke leuchten. Jſt JEſus dein/ ſo iſt er in dir; Denn durch den Glauben/ durch welchen er dein wird/ wohnet er in dei- nen Hertzen; Jſt er in dir/ ſo muß er aus dir herfuͤr leuchten/ in allen deinen Worten/ Gebehrden/ Thun und laſſen/ muß man JEſum ſehen. Du ſprichſt: Jch hab ihn warhafftig im Her- tzen; mein beweiß es. Was du beginneſt/ iſt eitel Finſternuͤß und Suͤnde: Gehet auch Finſternuͤß aus der Sonnen? Jſt auch ein Liecht ohne Glantz? Ach! treug dich ſelbſt nicht. Wo JEſus iſt/ da muß er leuchten/ nicht Finſternuͤß machen/ ſondern vertreiben: Da muß man ablegen die Wercke der Finſternuͤß/ und an- legen die Waffen deß Liechts. Rom. XIII, v. 12. So iſt auch unſerm ſeel. Herrn Mit-Bruder/ Chriſtus ein ſolches Liecht geweſen: Denn ob zwar von Natur Ihn auch Finſternuͤß bedecket/ ſo hat doch dieſes Liecht Jhm helle geſchie- nen/ in der H. Tauffe Jhn erleuchtet/ und das Liecht des wah- ren Glaubens in Jhm angezuͤndet: Solches Liecht iſt bey Jhm ie mehr und mehr auffgangen/ durch das helle Liecht deß Goͤtt- lichen Worts und heilſamen Gebrauch der hochwuͤrdigen Sa- cramenten/ durch ſorgfaͤltige Unterweiſſung und fleißige Ubung in ſeinem Chriſtenthumb. Dieſes hat Er auch mit ſchuldigen Danck erkennet/ und ſeinem GOtt von Hertzen gedancket/ daß er Jhn von Chriſtlichen Eltern laſſen gebohren werden/ durch ſeine Gnade erleuchtet und zu ſeiner Erkaͤntnuͤß gebracht. Da- hero Er auch ſolch Liecht mit wahren Glauben in ſein Hertz ge- faſſet/ daſſelbe durch das Liecht guter Wercke herfuͤr ſcheinen laſ- ſen/ und als ein Kind deß Liechts zu wandeln/ und auffrichtig zu handeln/ ſich befliſſen. Jener

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Zitationshilfe: Heyden, Benjamin: Frommer Christen Ewiges Gnaden-Trost- und Freuden-Liecht. St. Annaberg, 1676, S. [26]. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/510974/26>, abgerufen am 23.11.2024.