Heyden, Benjamin: Frommer Christen Ewiges Gnaden-Trost- und Freuden-Liecht. St. Annaberg, 1676.Lebens-Lauff. Praeceptores in capitibus pietatis und lingvis so weit ge-bracht worden/ daß nach seines seel. Herrn Vaters da- mals gemachten Vorsatze/ weil beyselbigen sich ein gar fein Ingenium verspüren lassen/ Er mit verhoffeten guten Nu- tzen denen Studiis nachfolgen/ und fernere nöthige profe- ctus acqviriren können. Nach dem aber obermelter sein seel. Herr Vater zu Anlaß F 2
Lebens-Lauff. Præceptores in capitibus pietatis und lingvis ſo weit ge-bracht worden/ daß nach ſeines ſeel. Herrn Vaters da- mals gemachten Vorſatze/ weil beyſelbigen ſich ein gar fein Ingenium verſpuͤren laſſen/ Er mit verhoffeten guten Nu- tzen denen Studiis nachfolgen/ und fernere noͤthige profe- ctus acqviriren koͤnnen. Nach dem aber obermelter ſein ſeel. Herr Vater zu Anlaß F 2
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Lebens-Lauff.
Præceptores in capitibus pietatis und lingvis ſo weit ge-
bracht worden/ daß nach ſeines ſeel. Herrn Vaters da-
mals gemachten Vorſatze/ weil beyſelbigen ſich ein gar fein
Ingenium verſpuͤren laſſen/ Er mit verhoffeten guten Nu-
tzen denen Studiis nachfolgen/ und fernere noͤthige profe-
ctus acqviriren koͤnnen.
Nach dem aber obermelter ſein ſeel. Herr Vater zu
etlichen mahlen in Leibes Unpaͤßligkeit/ abſonderlich aber
zu zwey unterſchiedlichen mahlen in ſo unverhoffte ſchwe-
re Faͤlle/ mit denen Pferden gerathen/ daß Er daruͤber an
den einen Schenckel mit gefaͤhrlichen Bruͤchen verletzet
worden/ hat daruͤber wegen ſeiner ſo viel gehabten muͤh-
ſamen Hammerwercke/ ſonderlich deß Blauenthaliſchen/
Er mehr aus Noth/ als mit ſeinen Willen/ ſolchen ſeinen
lieben Sohn/ von der Stadt-Schulen zu Chemnitz/ und
aus der domahligen Privat Information, Herrn M. Albini
Seyfriedens/ wohlverordneten Rectoris daſelbſt avoci-
ren und zu ſich nacher Hauſe beruffen muͤſſen/ da Er dann
ſehr zeitlich/ und gar zu balde in Sorgen geſtecket/ und mit
vielen Reiten und Verſchickungen Nachts als Tags ſich
angreiffen muͤſſen/ maſſen aus Kind-ſchuldigſten Gehor-
ſam und hertzlicher Liebe zu ſeinen lieben Eltern/ Er die
ſchwehreſte Buͤrde auff ſich zu nehmen nicht geſcheuet;
So gar/ daß auch ſein hertzlieber Vater ſeine Curioſitaͤt
und unverdroſſenes Gemuͤth/ hernachmals ſelbſt nicht
wenig mit Danck erkennet und geruͤhmet/ auch in der
That erfahren/ daß viele eingeriſſene ſchaͤdliche Mißbraͤu-
che durch Jhm mit guter Vernunfft und Beſcheidenheit
unter denen Hammer-Arbeitern abgeſchaffet und ſelbige
mit ſonderbahrer Fuͤrſichtigkeit/ zu derer Wercke allerſeits
beſten regieret worden/ wie Er auch dahero Vaͤterlichen
Anlaß
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