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Heyden, Benjamin: Frommer Christen Ewiges Gnaden-Trost- und Freuden-Liecht. St. Annaberg, 1676.

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Lebens-Lauff.
so balden nach erlangter H. Tauffe wieder verstorben;
Das andere und Söhnlein aber/ Nahmens Friedrich/
(Gottlob) noch am Leben/ zu welches Aufferziehung/ als
deß seel. Herrn Siegels hinterlassenen einigen
Reißlein/ der Allerhöchste seine Gnade und See-
gen geben/ und die Frau Mutter/ als höchst-betrübte
Wittibe/ über solchen schmertzlichen und frühezei-
tigen Todtes-Fall kräfftig trösten wolle.

Anreichende deß seel. verstorbenen Herrn
Siegels Christenthumb/ geführtes Leben und
Wandel; So ist in dieser gantzen Gegend ieder-
männiglich bewust/ daß Er ein gantz stilles/ Christ-
liches/ untadeliches und Gott-wohlgefälliges Le-
ben geführet/ sich vor allen der Furcht Gottes be-
flissen/ seines H. Worts und deß lieben Gebets nie-
mals vergessen/ sondern selbiges von Kindheit an/
als den grösten Schatz seiner Seelen hertzlich ge-
liebet/ die H. Sacramenta und Predigten hat Er
zu rechter Zeit besuchet/ fleißig gehöret/ und sich
darvon/ ausser den Höchsten Nothfall/ und mit un-
tergelauffener Unpäßligkeit/ niemals abhalten las-
sen: Jn seinen Hause hat Er unter Weib/ Kind
und Gesinde solches eiferigst getrieben; Sonn-und
Werckel-Tage/ auch Abends und Morgens zu
Hause fleißig gelesen/ gesungen und gebetet/ andere
darzu auch angehalten/ und solches bey allen und

ieden
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Lebens-Lauff.
ſo balden nach erlangter H. Tauffe wieder verſtorben;
Das andere und Soͤhnlein aber/ Nahmens Friedrich/
(Gottlob) noch am Leben/ zu welches Aufferziehung/ als
deß ſeel. Herrn Siegels hinterlaſſenen einigen
Reißlein/ der Allerhöchſte ſeine Gnade und See-
gen gebẽ/ und die Frau Mutter/ als höchſt-betruͤbte
Wittibe/ uͤber ſolchen ſchmertzlichen und fruͤhezei-
tigen Todtes-Fall kraͤfftig tröſten wolle.

Anreichende deß ſeel. verſtorbenen Herrn
Siegels Chriſtenthumb/ gefuͤhrtes Leben und
Wandel; So iſt in dieſer gantzen Gegend ieder-
männiglich bewuſt/ daß Er ein gantz ſtilles/ Chriſt-
liches/ untadeliches und Gott-wohlgefaͤlliges Le-
ben gefuͤhret/ ſich vor allen der Furcht Gottes be-
fliſſen/ ſeines H. Worts und deß lieben Gebets nie-
mals vergeſſen/ ſondern ſelbiges von Kindheit an/
als den groͤſten Schatz ſeiner Seelen hertzlich ge-
liebet/ die H. Sacramenta und Predigten hat Er
zu rechter Zeit beſuchet/ fleißig gehöret/ und ſich
darvon/ auſſer den Hoͤchſten Nothfall/ und mit un-
tergelauffener Unpaͤßligkeit/ niemals abhalten laſ-
ſen: Jn ſeinen Hauſe hat Er unter Weib/ Kind
und Geſinde ſolches eiferigſt getrieben; Sonn-und
Werckel-Tage/ auch Abends und Morgens zu
Hauſe fleißig geleſen/ geſungen und gebetet/ andere
darzu auch angehalten/ und ſolches bey allen und

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[[45]/0045] Lebens-Lauff. ſo balden nach erlangter H. Tauffe wieder verſtorben; Das andere und Soͤhnlein aber/ Nahmens Friedrich/ (Gottlob) noch am Leben/ zu welches Aufferziehung/ als deß ſeel. Herrn Siegels hinterlaſſenen einigen Reißlein/ der Allerhöchſte ſeine Gnade und See- gen gebẽ/ und die Frau Mutter/ als höchſt-betruͤbte Wittibe/ uͤber ſolchen ſchmertzlichen und fruͤhezei- tigen Todtes-Fall kraͤfftig tröſten wolle. Anreichende deß ſeel. verſtorbenen Herrn Siegels Chriſtenthumb/ gefuͤhrtes Leben und Wandel; So iſt in dieſer gantzen Gegend ieder- männiglich bewuſt/ daß Er ein gantz ſtilles/ Chriſt- liches/ untadeliches und Gott-wohlgefaͤlliges Le- ben gefuͤhret/ ſich vor allen der Furcht Gottes be- fliſſen/ ſeines H. Worts und deß lieben Gebets nie- mals vergeſſen/ ſondern ſelbiges von Kindheit an/ als den groͤſten Schatz ſeiner Seelen hertzlich ge- liebet/ die H. Sacramenta und Predigten hat Er zu rechter Zeit beſuchet/ fleißig gehöret/ und ſich darvon/ auſſer den Hoͤchſten Nothfall/ und mit un- tergelauffener Unpaͤßligkeit/ niemals abhalten laſ- ſen: Jn ſeinen Hauſe hat Er unter Weib/ Kind und Geſinde ſolches eiferigſt getrieben; Sonn-und Werckel-Tage/ auch Abends und Morgens zu Hauſe fleißig geleſen/ geſungen und gebetet/ andere darzu auch angehalten/ und ſolches bey allen und ieden F 3

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Zitationshilfe: Heyden, Benjamin: Frommer Christen Ewiges Gnaden-Trost- und Freuden-Liecht. St. Annaberg, 1676, S. [45]. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/510974/45>, abgerufen am 21.11.2024.