Künd, Ambrosius: Leichpredigt/ Nach der Begrebniß. Leipzig, 1589.Welche Historiam der heilige Geist durch Mo- Darumb E. E. G. ich auch wol glaube/ daß Vnd zwar E. E. G. tregt nicht one vrsach leid/ Aber
Welche Hiſtoriam der heilige Geiſt durch Mo- Darumb E. E. G. ich auch wol glaube/ daß Vnd zwar E. E. G. tregt nicht one vrſach leid/ Aber
<TEI> <text> <body> <div type="preface" n="1"> <pb facs="#f0004" n="4.[4]"/> <p>Welche Hiſtoriam der heilige Geiſt durch Mo-<lb/> ſen hat auffſchreiben laſſen/ daß wir ſehen/ wie auch<lb/> die heiligen Ertzvaͤter nicht ſteinerne oder Adaman-<lb/> tiſche Hertzẽ gehabt/ ſondern toͤdtliche abforderung<lb/> jrer Ehegenoſſen hertzlich beweinet haben/ Denn<lb/> es je natuͤrlich vnd Chriſtlich iſt/ dieweil durch die<lb/> Liebe der Eheleute/ Eltern vnnd Kinder/ Bruͤder<lb/> vnnd Schweſtern Hertz verbunden ſein/ daß eines<lb/> das ander ſo gar leichtlich nicht vergeſſen kan.</p><lb/> <p>Darumb E. E. G. ich auch wol glaube/ daß<lb/> dieſelbe vber dem toͤdtlichen vnd doch ſeligen Ab-<lb/> ſchied jres gottſeligen geliebten Ehegemahls/ nicht<lb/> wenig bekuͤmmernuͤß/ leid vnd trawrigkeit in jrem<lb/> Hertzen empfinden muß. Denn wie in den <hi rendition="#aq">heroicis<lb/> naturis</hi> die Liebe ſehr hefftig/ Alſo iſt auch wider-<lb/> umb nach gelegenheit der Sache/ die Betruͤbnuͤß<lb/> deſto groͤſſer.</p><lb/> <p>Vnd zwar E. E. G. tregt nicht one vrſach leid/<lb/> ſintemal derſelben durch diß abſterben jres geliebtẽ<lb/> Ehegemahls/ gleich ein ſtuͤck vom Hertzen geriſſen/<lb/> welche in der Kinderzucht eine trewe Mutter/ in der<lb/> Haußhaltung eine ſtarcke <hi rendition="#aq">Columna,</hi> vnd im zeit-<lb/> lichen Leben eine trewe Gehuͤlffin geweſen/ Vnd iſt<lb/> gewiß/ wenn ich dran gedenck/ ſelbſt hertzlich mitlei-<lb/> den mit E. E. G. tragen/ vnnd mit weinenden Au-<lb/> gen ſolchen fall beklagen muß.</p><lb/> <fw place="bottom" type="catch">Aber</fw><lb/> </div> </body> </text> </TEI> [4.[4]/0004]
Welche Hiſtoriam der heilige Geiſt durch Mo-
ſen hat auffſchreiben laſſen/ daß wir ſehen/ wie auch
die heiligen Ertzvaͤter nicht ſteinerne oder Adaman-
tiſche Hertzẽ gehabt/ ſondern toͤdtliche abforderung
jrer Ehegenoſſen hertzlich beweinet haben/ Denn
es je natuͤrlich vnd Chriſtlich iſt/ dieweil durch die
Liebe der Eheleute/ Eltern vnnd Kinder/ Bruͤder
vnnd Schweſtern Hertz verbunden ſein/ daß eines
das ander ſo gar leichtlich nicht vergeſſen kan.
Darumb E. E. G. ich auch wol glaube/ daß
dieſelbe vber dem toͤdtlichen vnd doch ſeligen Ab-
ſchied jres gottſeligen geliebten Ehegemahls/ nicht
wenig bekuͤmmernuͤß/ leid vnd trawrigkeit in jrem
Hertzen empfinden muß. Denn wie in den heroicis
naturis die Liebe ſehr hefftig/ Alſo iſt auch wider-
umb nach gelegenheit der Sache/ die Betruͤbnuͤß
deſto groͤſſer.
Vnd zwar E. E. G. tregt nicht one vrſach leid/
ſintemal derſelben durch diß abſterben jres geliebtẽ
Ehegemahls/ gleich ein ſtuͤck vom Hertzen geriſſen/
welche in der Kinderzucht eine trewe Mutter/ in der
Haußhaltung eine ſtarcke Columna, vnd im zeit-
lichen Leben eine trewe Gehuͤlffin geweſen/ Vnd iſt
gewiß/ wenn ich dran gedenck/ ſelbſt hertzlich mitlei-
den mit E. E. G. tragen/ vnnd mit weinenden Au-
gen ſolchen fall beklagen muß.
Aber
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