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Tham, Augustin: Christliche Leichpredigt Bey der Begrebnis. Eisleben, 1589.

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S. Pauli/ Philip. 3.
du mir gegeben hast/ das fie meine Herrligkeit se-
hen/ die du mir gegeben hast.
Wil vns auch verma-
nen/ das wir allzeit wol bedencken sollen/ welchs da
sey die hoffnung vnsers Beruffs/ wie er sonsten sagt/
zun Ephesern am ersten Capitel.Ephes. 1.

Das ich aber diesen Spruch jtzo zur Leichpre-Vrsachen/
worümb die
ser Spruch
zur Leichpre
digt ge[n]o[m]-
men.

digt genommen/ ist aus diesen vrsachen geschehen:
Erstlich/ dieweil ich weis/ das der Herr Oberheubt-
man seligen/ des Leichnam wir jtzo zu seinem Ruhe-
bethlein bringen/ sich auch dieses Trostes in seinem
leben offt erinnert/ vnd seinen lauff also darnach an-1. Vesach.
gestellet/ das er mehr auff das Ewige/ denn auff dis
Zeitliche gesehen/ sich auch mit sonderm vleis zum
seligen abschiede bereitet hat.

Zum andern/ das ich gesehen/ mit was grosser2. Vrsach/
frewde S. G. angehöret/ das sein seliger Bruder der
Herr Oberauffseher zu Eisleben/ am vergangenen
Donnerstage vor dreyen wochen/ auff diesen Trost/
Als nemlich/ das er wüste/ das sein politeuma vnd
rechtes Vaterland im Himmel were/ bey seinem lie-
ben HErrn Jhesu Christo/ seliglich eingeschlaffen/
darauff er auch selbst gesagt: Nu zeuch hin lieber
Bruder/ ich wil dir bald folgen/ als denn wollen
wir/ ob Gott wil/ in vnsern Himlischen Vaterlan-
de widerümb zusammen kommen.

Zum dritten/ das mich auch S. G. nach dem ab-3. Vrsach.
schied gedachtes seines seligen Herrn Bruders/ sel-
best gebeten/ das ich J. G. zu gefallen/ vnd seinem se-
ligen Bruder zum gedechtnis/ neben der Leichpre-
digt/ welche der Ehrwirdige vnd hochgeiarte Herr
M. Hieronymus Mencelius/ der Graffschafft

Mans-
C

S. Pauli/ Philip. 3.
du mir gegeben haſt/ das fie meine Herrligkeit ſe-
hen/ die du mir gegeben haſt.
Wil vns auch verma-
nen/ das wir allzeit wol bedencken ſollen/ welchs da
ſey die hoffnung vnſers Beruffs/ wie er ſonſten ſagt/
zun Epheſern am erſten Capitel.Epheſ. 1.

Das ich aber dieſen Spruch jtzo zur Leichpre-Vrſachen/
woruͤmb die
ſer Spruch
zur Leichpre
digt ge[n]o[m]-
men.

digt genommen/ iſt aus dieſen vrſachen geſchehen:
Erſtlich/ dieweil ich weis/ das der Herr Oberheubt-
man ſeligen/ des Leichnam wir jtzo zu ſeinem Ruhe-
bethlein bringen/ ſich auch dieſes Troſtes in ſeinem
leben offt erinnert/ vnd ſeinen lauff alſo darnach an-1. Veſach.
geſtellet/ das er mehr auff das Ewige/ denn auff dis
Zeitliche geſehen/ ſich auch mit ſonderm vleis zum
ſeligen abſchiede bereitet hat.

Zum andern/ das ich geſehen/ mit was groſſer2. Vrſach/
frewde S. G. angehoͤret/ das ſein ſeliger Bruder der
Herr Oberauffſeher zu Eisleben/ am vergangenen
Donnerſtage vor dreyen wochen/ auff dieſen Troſt/
Als nemlich/ das er wuͤſte/ das ſein ϖολίτευμα vnd
rechtes Vaterland im Himmel were/ bey ſeinem lie-
ben HErrn Jheſu Chriſto/ ſeliglich eingeſchlaffen/
darauff er auch ſelbſt geſagt: Nu zeuch hin lieber
Bruder/ ich wil dir bald folgen/ als denn wollen
wir/ ob Gott wil/ in vnſern Himliſchen Vaterlan-
de wideruͤmb zuſammen kommen.

Zum dritten/ das mich auch S. G. nach dem ab-3. Vrſach.
ſchied gedachtes ſeines ſeligen Herrn Bruders/ ſel-
beſt gebeten/ das ich J. G. zu gefallen/ vnd ſeinem ſe-
ligen Bruder zum gedechtnis/ neben der Leichpre-
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M. Hieronymus Mencelius/ der Graffſchafft

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C
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Zitationshilfe: Tham, Augustin: Christliche Leichpredigt Bey der Begrebnis. Eisleben, 1589, S. [17]. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/511524/17>, abgerufen am 03.12.2024.