Tham, Augustin: Christliche Leichpredigt Bey der Begrebnis. Eisleben, 1589.Leichpredigt vber drn Spruch zeit leiden ist nicht wert der Herrligkeit/ die an vnssol offenbaret werden. Cyprianus saget: Maiora illic accipiemus, quam Vnd das ist nu die andere Herrligkeit der lieben Christen seh Also wündschet auch Simeon/ das jn vnser HEr Der Apostel S. Paulus spricht: Das er vnd alle Der Chri- Das
Leichpredigt vber drn Spruch zeit leiden iſt nicht wert der Herrligkeit/ die an vnsſol offenbaret werden. Cyprianus ſaget: Maiora illic accipiemus, quam Vnd das iſt nu die andere Herrligkeit der lieben Chriſten ſeh Alſo wuͤndſchet auch Simeon/ das jn vnſer HEr Der Apoſtel S. Paulus ſpricht: Das er vnd alle Der Chri- Das
<TEI> <text> <body> <div type="fsSermon" n="1"> <div type="fsMainPart" n="2"> <div n="3"> <p><pb facs="#f0034" n="[34]"/><fw type="header" place="top"><hi rendition="#b">Leichpredigt vber drn Spruch</hi></fw><lb/> zeit leiden iſt nicht wert der Herrligkeit/ die an vns<lb/> ſol offenbaret werden.</p><lb/> <p><hi rendition="#aq">Cyprianus</hi> ſaget: <hi rendition="#aq">Maiora illic accipiemus, quam<lb/> hic aut operamur ant patimur.</hi> Das iſt: Wir werden<lb/> dort viel mehr empfahen/ denn wir alhier mit vnſerm<lb/> Gehorſam oder Leiden verdienen koͤnnen.</p><lb/> <p>Vnd das iſt nu die andere Herrligkeit der lieben<lb/> Chriſten/ Nemlich: Das wir wiſſen/ wir gehoͤren<lb/> nicht in diſs Leben/ <hi rendition="#fr">Vnſer Wandel iſt im Himmel/</hi><lb/> vnſere Seligkeit vnd rechte Wolfarth/ ja vnſer Erbe<lb/> vnd bleiben/ iſt im ewigen Leben.</p><lb/> <p><note place="left">Chriſten ſeh<lb/> nen ſich nach<lb/> dem ewigen<lb/> Leben.</note>Dahin ſehen auch die Gleubigen in dieſem Le-<lb/> ben/ dahin ſtehen alle jre Gedancken/ all jr ſehnen<lb/> vnd verlangen. Jm 39. Pſalm troͤſtet ſich deſſen der<lb/><note place="left">Pſalm 39.</note>liebe Dauid/ vnd ſpricht: HERR ich bin dein Buͤr<lb/><note place="left">Pſalm. 42.</note>ger/ etc. Vnd im 42. Pſal<choice><sic>h</sic><corr>m</corr></choice> ſaget er/ wie er ſo ein groſs<lb/> Verlangen habe nach dieſer Herrligkeit/ vnd ſpricht:<lb/> Meine Seele duͤrſtet nach Gott/ dem lebendigen<lb/> Gott/ Wenn werde ich dahin kommen/ das ich Got-<lb/> tes Angeſichte ſchawe<supplied>?</supplied></p><lb/> <p>Alſo wuͤndſchet auch Simeon/ das jn vnſer HEr<lb/> re Gott nu wolte ſterben laſſen/ weil er Chriſtum den<lb/><note place="left">Luc. 2.</note>Heiland geſehen/ Luc. 2.</p><lb/> <p>Der Apoſtel S. Paulus ſpricht: Das er vnd alle<lb/> Gleubigen ein ſehnlich verlangen haben nach dieſer<lb/><note place="left">Rom. 8.</note>Himliſchen Herrligkeit vnd Wonung/ Rom. 8. 2,<lb/><note place="left">2. Corint. 5.</note>Cor. 5. Wir ſehnen vns nach vnſer Behauſung die<lb/><note place="left">Philip. 1.</note>vom Himmel iſt. Philip. 1 Jch habe luſt abzuſchei-<lb/> den/ vnd hey Chriſto zu ſein.</p><lb/> <p><note place="left">Der Chri-<lb/> ſten vorſich-<lb/> tigkeit.</note>Daruͤmb befleiſſen ſie ſich auch/ Das ſie vnſern<lb/> HERRN Gott nicht beleidigen: Die lieben Engel<lb/><note place="left">1.</note>nicht betruͤben: Jre Mitbruͤder die lieben Chriſten<lb/><note place="left">2. Mach. 6.</note>nicht ergern.</p><lb/> <fw type="catch" place="bottom">Das</fw><lb/> </div> </div> </div> </body> </text> </TEI> [[34]/0034]
Leichpredigt vber drn Spruch
zeit leiden iſt nicht wert der Herrligkeit/ die an vns
ſol offenbaret werden.
Cyprianus ſaget: Maiora illic accipiemus, quam
hic aut operamur ant patimur. Das iſt: Wir werden
dort viel mehr empfahen/ denn wir alhier mit vnſerm
Gehorſam oder Leiden verdienen koͤnnen.
Vnd das iſt nu die andere Herrligkeit der lieben
Chriſten/ Nemlich: Das wir wiſſen/ wir gehoͤren
nicht in diſs Leben/ Vnſer Wandel iſt im Himmel/
vnſere Seligkeit vnd rechte Wolfarth/ ja vnſer Erbe
vnd bleiben/ iſt im ewigen Leben.
Dahin ſehen auch die Gleubigen in dieſem Le-
ben/ dahin ſtehen alle jre Gedancken/ all jr ſehnen
vnd verlangen. Jm 39. Pſalm troͤſtet ſich deſſen der
liebe Dauid/ vnd ſpricht: HERR ich bin dein Buͤr
ger/ etc. Vnd im 42. Pſalm ſaget er/ wie er ſo ein groſs
Verlangen habe nach dieſer Herrligkeit/ vnd ſpricht:
Meine Seele duͤrſtet nach Gott/ dem lebendigen
Gott/ Wenn werde ich dahin kommen/ das ich Got-
tes Angeſichte ſchawe?
Chriſten ſeh
nen ſich nach
dem ewigen
Leben.
Pſalm 39.
Pſalm. 42.
Alſo wuͤndſchet auch Simeon/ das jn vnſer HEr
re Gott nu wolte ſterben laſſen/ weil er Chriſtum den
Heiland geſehen/ Luc. 2.
Luc. 2.
Der Apoſtel S. Paulus ſpricht: Das er vnd alle
Gleubigen ein ſehnlich verlangen haben nach dieſer
Himliſchen Herrligkeit vnd Wonung/ Rom. 8. 2,
Cor. 5. Wir ſehnen vns nach vnſer Behauſung die
vom Himmel iſt. Philip. 1 Jch habe luſt abzuſchei-
den/ vnd hey Chriſto zu ſein.
Rom. 8.
2. Corint. 5.
Philip. 1.
Daruͤmb befleiſſen ſie ſich auch/ Das ſie vnſern
HERRN Gott nicht beleidigen: Die lieben Engel
nicht betruͤben: Jre Mitbruͤder die lieben Chriſten
nicht ergern.
Der Chri-
ſten vorſich-
tigkeit.
1.
2. Mach. 6.
Das
Suche im WerkInformationen zum Werk
Download dieses Werks
XML (TEI P5) ·
HTML ·
Text Metadaten zum WerkTEI-Header · CMDI · Dublin Core Ansichten dieser Seite
Voyant Tools ?Language Resource Switchboard?FeedbackSie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden. Kommentar zur DTA-AusgabeDieses Werk wurde im Rahmen des Moduls DTA-Erweiterungen (DTAE) digitalisiert. Weitere Informationen …
|
Insbesondere im Hinblick auf die §§ 86a StGB und 130 StGB wird festgestellt, dass die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte weder in irgendeiner Form propagandistischen Zwecken dienen, oder Werbung für verbotene Organisationen oder Vereinigungen darstellen, oder nationalsozialistische Verbrechen leugnen oder verharmlosen, noch zum Zwecke der Herabwürdigung der Menschenwürde gezeigt werden. Die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte (in Wort und Bild) dienen im Sinne des § 86 StGB Abs. 3 ausschließlich historischen, sozial- oder kulturwissenschaftlichen Forschungszwecken. Ihre Veröffentlichung erfolgt in der Absicht, Wissen zur Anregung der intellektuellen Selbstständigkeit und Verantwortungsbereitschaft des Staatsbürgers zu vermitteln und damit der Förderung seiner Mündigkeit zu dienen.
2007–2024 Deutsches Textarchiv, Berlin-Brandenburgische Akademie der Wissenschaften.
Kontakt: redaktion(at)deutschestextarchiv.de. |