Stainer, Bernhardin: Ein Christliche Leichpredig. Tübingen, 1589.

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Vorrede.

frewet er sich des Todes/ seines Kindes. Da
sich sein hauß vnd Hoffgesinde/ in dise Geschichte
"nicht kunden verrichten/ habe er jhnen dise schöne
"antwort gegeben/ vmb das Kind fastett ich/ vnnd
"Wainet/ da es lebt/ den ich gedacht/ wer weiß/ ob
"mir der Herr gnädig wird/ das daß Kind lebendig
"bleibt. Nun es aber todt ist/ waß soll ich fasten?
"Kan ich auch jn widerumb holen? Jch werde wol
zu jme kommen/ Es kompt aber nit wider zu mir. 2.
Sam. 12. Wolte Gott/ wie bekand vnd gemein
dise Historia vnd schöne exempel Dauids ist/ das
man sich auch derselbigen/ in gleichem Haußereutz
anmaste/ vnd nutzlich gebrauchete/ darumben sie/
Rom. 25.wie anders alles/ geschriben worden/ auff das wir
durch Geduldt/ vnnd trost der Schrifft hoffnung
hetten.

Den hie haben wir ein schöne kurtze/ vnd runde
Instruction, nach deren wir vns in solchen fällen/
wen vns liebe kinder/ Ehegenossen/ vnd andere lie-
be freunde erkrancken/ oder gar absterben/ sollen
vnnd müssen Regulieren, damit wir vns hierinnen/
so wol/ als in anderm Christlich/ vnd vnanstößig
verhalten/ vnd wie im weinen/ klagen/ fasten/ als
auch mit Wäschen/ Salben/ essen/ trincken vnnd
der gleichen/ das selbige mittel treffen können.

Wer

Vorrede.

frewet er ſich des Todes/ ſeines Kindes. Da
ſich ſein hauß vnd Hoffgeſinde/ in diſe Geſchichte
„nicht kunden verrichten/ habe er jhnen diſe ſchoͤne
„antwort gegeben/ vmb das Kind faſtett ich/ vnnd
„Wainet/ da es lebt/ den ich gedacht/ wer weiß/ ob
„mir der Herꝛ gnaͤdig wird/ das daß Kind lebendig
„bleibt. Nun es aber todt iſt/ waß ſoll ich faſten?
„Kan ich auch jn widerumb holen? Jch werde wol
zu jme kom̃en/ Es kompt aber nit wider zu mir. 2.
Sam. 12. Wolte Gott/ wie bekand vñ gemein
diſe Hiſtoria vnd ſchoͤne exempel Dauids iſt/ das
man ſich auch derſelbigen/ in gleichem Haußereutz
anmaſte/ vnd nutzlich gebrauchete/ darumben ſie/
Rom. 25.wie anders alles/ geſchriben wordẽ/ auff das wir
durch Geduldt/ vnnd troſt der Schꝛifft hoffnung
hetten.

Den hie haben wir ein ſchoͤne kurtze/ vñ runde
Inſtruction, nach deren wir vns in ſolchen faͤllen/
wen vns liebe kinder/ Ehegenoſſen/ vñ andere lie-
be freunde erkrancken/ oder gar abſterben/ ſollen
vnnd muͤſſen Regulieren, damit wir vns hierinnen/
ſo wol/ als in anderm Chꝛiſtlich/ vnd vnanſtoͤßig
verhalten/ vnd wie im weinen/ klagen/ faſten/ als
auch mit Waͤſchen/ Salben/ eſſen/ trincken vnnd
der gleichen/ das ſelbige mittel treffen koͤnnen.

Wer

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[[4]/0004] Vorrede. frewet er ſich des Todes/ ſeines Kindes. Da ſich ſein hauß vnd Hoffgeſinde/ in diſe Geſchichte nicht kunden verrichten/ habe er jhnen diſe ſchoͤne antwort gegeben/ vmb das Kind faſtett ich/ vnnd Wainet/ da es lebt/ den ich gedacht/ wer weiß/ ob mir der Herꝛ gnaͤdig wird/ das daß Kind lebendig bleibt. Nun es aber todt iſt/ waß ſoll ich faſten? Kan ich auch jn widerumb holen? Jch werde wol zu jme kom̃en/ Es kompt aber nit wider zu mir. 2. Sam. 12. Wolte Gott/ wie bekand vñ gemein diſe Hiſtoria vnd ſchoͤne exempel Dauids iſt/ das man ſich auch derſelbigen/ in gleichem Haußereutz anmaſte/ vnd nutzlich gebrauchete/ darumben ſie/ wie anders alles/ geſchriben wordẽ/ auff das wir durch Geduldt/ vnnd troſt der Schꝛifft hoffnung hetten. „ „ „ „ „ „ Rom. 25. Den hie haben wir ein ſchoͤne kurtze/ vñ runde Inſtruction, nach deren wir vns in ſolchen faͤllen/ wen vns liebe kinder/ Ehegenoſſen/ vñ andere lie- be freunde erkrancken/ oder gar abſterben/ ſollen vnnd muͤſſen Regulieren, damit wir vns hierinnen/ ſo wol/ als in anderm Chꝛiſtlich/ vnd vnanſtoͤßig verhalten/ vnd wie im weinen/ klagen/ faſten/ als auch mit Waͤſchen/ Salben/ eſſen/ trincken vnnd der gleichen/ das ſelbige mittel treffen koͤnnen. Wer

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Zitationshilfe:	Stainer, Bernhardin: Ein Christliche Leichpredig. Tübingen, 1589, S. [4]. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/511531/4>, abgerufen am 23.11.2024.

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