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Stainer, Bernhardin: Ein Christliche Leichpredig. Tübingen, 1589.

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Ein Leychpredig/ Frawen
einige ephodion oder zehrpf[e]nning/ auff die Raiß zum
Ewigen leben/ zu sich vnnd mit sich haben genemmen/
Vnd also in Christo Jhesu/ wie sie hie in mühe gelebt/
entschlaffen seyen. Wenn dises alles geschen/ da ist kein
zweyffel dann das Gott mitten in der grösten noht/
seiner ver heissung nach/ bey jnen gewesen/ der H. Geist
sie getröster/ Christus Jhesus/ der Weg/ die Warheit
vnd das leben/ jhr getrewer geleits Mann gewesen/ vnd
durch das finster Thal des Tods sie geleytet habe/ in
das ewige leben.

Dises sey gesagt von der ander Lehre/ weil das liebe
gebett so kräfftig/ das es im namen Jesu Christi/ La-
megerad/ Sehend/ blind/ todte lebendig machet. Das
wir in vnsern nötten/ kranckheiten vnd schwachhei-
ten (wie auch Syrach vermanet) zum gebett greiffen/
ernstlichen Gott im namen Jesu Christi anrüffen sol-
len volgt eine fröliche erweckung götlicher hilff (wie
allhie Tabea) wol vnd güt/ folgt sie nicht/ vnd wie da-
runder oder vnsere vol liebe freunde sterben/ das wir
deß wegen an Gottes willen vnd vermögen nit zweif-
feln/ sondern jme stillhalten/ denn er weist wens ambe-
sten ist/ vnnd treibet mit vns hier in keinen argen lißt/
das sollen vnnd müssen wir jhme vertrawen/ wie die
Kirche singen. So muß wie Paulus saget/ den from-
men vnd Gottseeligen alles zum besten gedeutet. So
vil von andern theil diser Histori/ nemlich/ vom Wun-
derwerck Petri/ vnd den fürnemsten lehren/ vnd trö-
sten/ die wir haben zubehalen.

Vom dritten.

Weil wir vns in vorgehenden stücklen etwas ver-

weilet

Ein Leychpredig/ Frawen
einige ἐφὸδιον oder zehrpf[e]nning/ auff die Raiß zum
Ewigen leben/ zu ſich vnnd mit ſich haben genem̃en/
Vnd alſo in Chꝛiſto Jheſu/ wie ſie hie in muͤhe gelebt/
entſchlaffen ſeyen. Wenn diſes alles geſchen/ da iſt kein
zweyffel dann das Gott mitten in der groͤſten noht/
ſeiner ver heiſſung nach/ bey jnen geweſen/ der H. Geiſt
ſie getroͤſter/ Chꝛiſtus Jheſus/ der Weg/ die Warheit
vnd das leben/ jhr getrewer geleits Mañ geweſen/ vnd
durch das finſter Thal des Tods ſie geleytet habe/ in
das ewige leben.

Diſes ſey geſagt von der ander Lehꝛe/ weil das liebe
gebett ſo kraͤfftig/ das es im namen Jeſu Chꝛiſti/ La-
megerad/ Sehend/ blind/ todte lebendig machet. Das
wir in vnſern noͤtten/ kranckheiten vñ ſchwachhei-
ten (wie auch Syrach vermanet) zum gebett greiffen/
ernſtlichẽ Gott im namen Jeſu Chꝛiſti anruͤffen ſol-
len volgt eine froͤliche erweckung goͤtlicher hilff (wie
allhie Tabea) wol vñ guͤt/ folgt ſie nicht/ vnd wie da-
runder oder vnſere vol liebe freunde ſterben/ das wir
deß wegen an Gottes willen vnd vermoͤgen nit zweif-
feln/ ſondern jme ſtillhalten/ denn er weiſt wens ambe-
ſten iſt/ vnnd treibet mit vns hier in keinen argen lißt/
das ſollen vnnd muͤſſen wir jhme vertrawen/ wie die
Kirche ſingen. So muß wie Paulus ſaget/ den from-
men vnd Gottſeeligen alles zum beſten gedeutet. So
vil võ andern theil diſer Hiſtori/ nemlich/ vom Wun-
derwerck Petri/ vnd den fuͤrnemſten lehren/ vnd troͤ-
ſten/ die wir haben zubehalen.

Vom dritten.

Weil wir vns in vorgehenden ſtuͤcklen etwas ver-

weilet
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[[42]/0042] Ein Leychpredig/ Frawen einige ἐφὸδιον oder zehrpfenning/ auff die Raiß zum Ewigen leben/ zu ſich vnnd mit ſich haben genem̃en/ Vnd alſo in Chꝛiſto Jheſu/ wie ſie hie in muͤhe gelebt/ entſchlaffen ſeyen. Wenn diſes alles geſchen/ da iſt kein zweyffel dann das Gott mitten in der groͤſten noht/ ſeiner ver heiſſung nach/ bey jnen geweſen/ der H. Geiſt ſie getroͤſter/ Chꝛiſtus Jheſus/ der Weg/ die Warheit vnd das leben/ jhr getrewer geleits Mañ geweſen/ vnd durch das finſter Thal des Tods ſie geleytet habe/ in das ewige leben. Diſes ſey geſagt von der ander Lehꝛe/ weil das liebe gebett ſo kraͤfftig/ das es im namen Jeſu Chꝛiſti/ La- megerad/ Sehend/ blind/ todte lebendig machet. Das wir in vnſern noͤtten/ kranckheiten vñ ſchwachhei- ten (wie auch Syrach vermanet) zum gebett greiffen/ ernſtlichẽ Gott im namen Jeſu Chꝛiſti anruͤffen ſol- len volgt eine froͤliche erweckung goͤtlicher hilff (wie allhie Tabea) wol vñ guͤt/ folgt ſie nicht/ vnd wie da- runder oder vnſere vol liebe freunde ſterben/ das wir deß wegen an Gottes willen vnd vermoͤgen nit zweif- feln/ ſondern jme ſtillhalten/ denn er weiſt wens ambe- ſten iſt/ vnnd treibet mit vns hier in keinen argen lißt/ das ſollen vnnd muͤſſen wir jhme vertrawen/ wie die Kirche ſingen. So muß wie Paulus ſaget/ den from- men vnd Gottſeeligen alles zum beſten gedeutet. So vil võ andern theil diſer Hiſtori/ nemlich/ vom Wun- derwerck Petri/ vnd den fuͤrnemſten lehren/ vnd troͤ- ſten/ die wir haben zubehalen. Vom dritten. Weil wir vns in vorgehenden ſtuͤcklen etwas ver- weilet

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Zitationshilfe: Stainer, Bernhardin: Ein Christliche Leichpredig. Tübingen, 1589, S. [42]. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/511531/42>, abgerufen am 19.03.2024.