Scheffrich, Jakob: Piorum fatum. Oels, 1626.Christliche Leichpredigt. Denn der da Schiffet/ er stehet od sitzet/ so fähret er jmmerDuplex ambulatioforth: So gehets auch mit vnserm Müheseligen leben: je lenger wir Leben/ je näher wir dem Tode kommen. 1. Injusta.Weil aber zweyerley Menschen inn der Welt sein/ so sein auch zweyerley Wandel. 1. Jst Ambulatio injusta, Ein vnrichtige böse Wandelung/ da die Weltkinder wandeln im Rath der Gottlosen/ vnd tretten auff den Weg der Psal. 1. v. 1.Sünder/ vnd sitzen da die Spötter sitzen/ Psal. 1. Welche Sir. 21. v. 11.gehen auff dem Hellen vnd Verdamnüß wege/ Sir. 21. der Ps. 1. v. 6.aber nicht lange wehret/ sondern vergehet/ Psal. 1. 2. Jst 2. Justa.Ambulatio justa, Ein richtige Wandelung der fromen/ Gen. 17. v. 1.zu welcher Gott der HErr den Abraham ermahnet/ Gen. 17. Jch bin der Allmächtige GOtt/ wandele vor mir vnd sey from. Diß ist nichts anders/ als wandeln für GOtt im Ps. 56. v. 13.Liecht der Lebendigen/ wie David solches erkläret im 56. Ps. Ps. 25. v. 21.Schlecht vnd recht wandeln im Psalm. 25. Also wandelte richtig Job/ welchem von Gott selbst das Zeugnüß gegeben Job. 1. v. 8.wird/ Job. 1. Es ist seines gleichen nicht im Lande/ Schlecht vnd recht Gottfürchtig vnd meidet dz böse. Das ist dz Erste. II. Gott
Chriſtliche Leichpredigt. Denn der da Schiffet/ er ſtehet oď ſitzet/ ſo faͤhꝛet er jmmerDuplex ambulatioforth: So gehets auch mit vnſerm Muͤheſeligen leben: je lenger wir Leben/ je naͤher wir dem Tode kommen. 1. Injuſta.Weil aber zweyerley Menſchen inn der Welt ſein/ ſo ſein auch zweyerley Wandel. 1. Jſt Ambulatio injuſta, Ein vnrichtige boͤſe Wandelung/ da die Weltkinder wandeln im Rath der Gottloſen/ vnd tretten auff den Weg der Pſal. 1. v. 1.Suͤnder/ vnd ſitzen da die Spoͤtter ſitzen/ Pſal. 1. Welche Sir. 21. v. 11.gehen auff dem Hellen vnd Verdamnuͤß wege/ Sir. 21. der Pſ. 1. v. 6.aber nicht lange wehret/ ſondern vergehet/ Pſal. 1. 2. Jſt 2. Juſta.Ambulatio juſta, Ein richtige Wandelung der fromen/ Gen. 17. v. 1.zu welcher Gott der HErꝛ den Abꝛaham ermahnet/ Gen. 17. Jch bin der Allmaͤchtige GOtt/ wandele vor mir vnd ſey from. Diß iſt nichts anders/ als wandeln fuͤr GOtt im Pſ. 56. v. 13.Liecht der Lebendigen/ wie David ſolches erklaͤret im 56. Pſ. Pſ. 25. v. 21.Schlecht vnd recht wandeln im Pſalm. 25. Alſo wandelte richtig Job/ welchem von Gott ſelbſt das Zeugnuͤß gegebẽ Job. 1. v. 8.wird/ Job. 1. Es iſt ſeines gleichen nicht im Lande/ Schlecht vnd recht Gottfuͤrchtig vñ meidet dz boͤſe. Das iſt dz Erſte. II. Gott
<TEI> <text> <body> <div type="fsSermon" n="1"> <div type="fsMainPart" n="2"> <div n="3"> <div n="4"> <p><pb facs="#f0032" n="[32]"/><fw type="header" place="top">Chriſtliche Leichpredigt.</fw><lb/> Denn der da Schiffet/ er ſtehet oď ſitzet/ ſo faͤhꝛet er jmmer<lb/><note place="left"><hi rendition="#aq">Duplex<lb/> ambulatio</hi></note>forth: So gehets auch mit vnſerm Muͤheſeligen leben:<lb/> je lenger wir Leben/ je naͤher wir dem Tode kommen.<lb/><note place="left">1.<lb/><hi rendition="#aq">Injuſta.</hi></note>Weil aber zweyerley Menſchen inn der Welt ſein/ ſo ſein<lb/> auch zweyerley Wandel. 1. Jſt <hi rendition="#aq">Ambulatio injuſta,</hi> Ein<lb/> vnrichtige boͤſe Wandelung/ da die Weltkinder wandeln<lb/> im Rath der Gottloſen/ vnd tretten auff den Weg der<lb/><note place="left"><hi rendition="#aq">Pſal. 1. v.</hi> 1.</note>Suͤnder/ vnd ſitzen da die Spoͤtter ſitzen/ <hi rendition="#i"><hi rendition="#aq">Pſal.</hi> 1.</hi> Welche<lb/><note place="left"><hi rendition="#aq">Sir. 21. v.</hi> 11.</note>gehen auff dem Hellen vnd Verdamnuͤß wege/ <hi rendition="#i"><hi rendition="#aq">Sir.</hi> 21.</hi> der<lb/><note place="left"><hi rendition="#aq">Pſ. 1. v.</hi> 6.</note>aber nicht lange wehret/ ſondern vergehet/ <hi rendition="#i"><hi rendition="#aq">Pſal.</hi> 1.</hi> 2. Jſt<lb/><note place="left">2.<lb/><hi rendition="#aq">Juſta.</hi></note><hi rendition="#aq">Ambulatio juſta,</hi> Ein richtige Wandelung der fromen/<lb/><note place="left"><hi rendition="#aq">Gen. 17. v.</hi> 1.</note>zu welcher Gott der HErꝛ den Abꝛaham ermahnet/ <hi rendition="#i"><hi rendition="#aq">Gen.</hi> 17.</hi><lb/> Jch bin der Allmaͤchtige GOtt/ wandele vor mir vnd ſey<lb/> from. Diß iſt nichts anders/ als wandeln fuͤr GOtt im<lb/><note place="left"><hi rendition="#aq">Pſ. 56. v.</hi> 13.</note>Liecht der Lebendigen/ wie David ſolches erklaͤret im <hi rendition="#i">56. <hi rendition="#aq">Pſ.</hi></hi><lb/><note place="left"><hi rendition="#aq">Pſ. 25. v.</hi> 21.</note>Schlecht vnd recht wandeln im <hi rendition="#i"><hi rendition="#aq">Pſalm.</hi> 25.</hi> Alſo wandelte<lb/> richtig Job/ welchem von Gott ſelbſt das Zeugnuͤß gegebẽ<lb/><note place="left"><hi rendition="#aq">Job. 1. v.</hi> 8.</note>wird/ <hi rendition="#i"><hi rendition="#aq">Job.</hi> 1.</hi> Es iſt ſeines gleichen nicht im Lande/ Schlecht<lb/> vnd recht Gottfuͤrchtig vñ meidet dz boͤſe. Das iſt dz Erſte.</p> </div><lb/> <div n="4"> <head/> <p><note place="left"><hi rendition="#aq">II.<lb/> Ratione<lb/> Impii.</hi></note>Zum <hi rendition="#aq"><hi rendition="#g">II.</hi></hi> Wird vns der Fromen Zuſtandt im Leben<lb/> auch allhier vorgehaltẽ <hi rendition="#aq">Ratione Impii,</hi> wie jhn der Gott-<lb/><note place="left">1.<lb/><hi rendition="#aq">Hi non at-<lb/> tendunt.</hi></note>loſe anſiehet vnd betrachtet. Davon meldet der Prophet<lb/> zweyerley. 1. <hi rendition="#aq">Impii non attendunt,</hi> Die Gottloſen neh-<lb/> mens nicht zu Hertzen. Jm Hebraiſchen lautets: <hi rendition="#aq">Super<lb/> cor non ponunt,</hi> Sie legens nicht auffs Hertze/ das iſt/<lb/> Sie forſchen nicht nach den Vrſachen/ warumb Gott der<lb/> HErr mit den fromen ſo <hi rendition="#aq">procedire,</hi> vnd ſie ſo bald weg<lb/> raffe; Sie dencken der Sachen nicht ſo weit nach: Da ſie<lb/><note place="left">1.<lb/><hi rendition="#aq"><hi rendition="#k">Dei</hi> Iram</hi></note>doch billich betrachten ſolten: 1. <hi rendition="#aq"><hi rendition="#g"><hi rendition="#k">Dei</hi></hi> Iram,</hi> Gottes Zorn.<lb/><note place="left"><hi rendition="#aq">Eſ. 64. v.</hi> 9.</note>Deñ Er zuͤrnet vmb der Suͤnde willen/ <hi rendition="#i"><hi rendition="#aq">Eſa.</hi> 64.</hi> Weil nun<lb/> die Gottloſen von jhren Suͤndẽ nicht ablaſſen/ ſo leſt auch<lb/> <fw type="catch" place="bottom">Gott</fw><lb/></p> </div> </div> </div> </div> </body> </text> </TEI> [[32]/0032]
Chriſtliche Leichpredigt.
Denn der da Schiffet/ er ſtehet oď ſitzet/ ſo faͤhꝛet er jmmer
forth: So gehets auch mit vnſerm Muͤheſeligen leben:
je lenger wir Leben/ je naͤher wir dem Tode kommen.
Weil aber zweyerley Menſchen inn der Welt ſein/ ſo ſein
auch zweyerley Wandel. 1. Jſt Ambulatio injuſta, Ein
vnrichtige boͤſe Wandelung/ da die Weltkinder wandeln
im Rath der Gottloſen/ vnd tretten auff den Weg der
Suͤnder/ vnd ſitzen da die Spoͤtter ſitzen/ Pſal. 1. Welche
gehen auff dem Hellen vnd Verdamnuͤß wege/ Sir. 21. der
aber nicht lange wehret/ ſondern vergehet/ Pſal. 1. 2. Jſt
Ambulatio juſta, Ein richtige Wandelung der fromen/
zu welcher Gott der HErꝛ den Abꝛaham ermahnet/ Gen. 17.
Jch bin der Allmaͤchtige GOtt/ wandele vor mir vnd ſey
from. Diß iſt nichts anders/ als wandeln fuͤr GOtt im
Liecht der Lebendigen/ wie David ſolches erklaͤret im 56. Pſ.
Schlecht vnd recht wandeln im Pſalm. 25. Alſo wandelte
richtig Job/ welchem von Gott ſelbſt das Zeugnuͤß gegebẽ
wird/ Job. 1. Es iſt ſeines gleichen nicht im Lande/ Schlecht
vnd recht Gottfuͤrchtig vñ meidet dz boͤſe. Das iſt dz Erſte.
Duplex
ambulatio
1.
Injuſta.
Pſal. 1. v. 1.
Sir. 21. v. 11.
Pſ. 1. v. 6.
2.
Juſta.
Gen. 17. v. 1.
Pſ. 56. v. 13.
Pſ. 25. v. 21.
Job. 1. v. 8.
Zum II. Wird vns der Fromen Zuſtandt im Leben
auch allhier vorgehaltẽ Ratione Impii, wie jhn der Gott-
loſe anſiehet vnd betrachtet. Davon meldet der Prophet
zweyerley. 1. Impii non attendunt, Die Gottloſen neh-
mens nicht zu Hertzen. Jm Hebraiſchen lautets: Super
cor non ponunt, Sie legens nicht auffs Hertze/ das iſt/
Sie forſchen nicht nach den Vrſachen/ warumb Gott der
HErr mit den fromen ſo procedire, vnd ſie ſo bald weg
raffe; Sie dencken der Sachen nicht ſo weit nach: Da ſie
doch billich betrachten ſolten: 1. Dei Iram, Gottes Zorn.
Deñ Er zuͤrnet vmb der Suͤnde willen/ Eſa. 64. Weil nun
die Gottloſen von jhren Suͤndẽ nicht ablaſſen/ ſo leſt auch
Gott
II.
Ratione
Impii.
1.
Hi non at-
tendunt.
1.
Dei Iram
Eſ. 64. v. 9.
Suche im WerkInformationen zum Werk
Download dieses Werks
XML (TEI P5) ·
HTML ·
Text Metadaten zum WerkTEI-Header · CMDI · Dublin Core Ansichten dieser Seite
Voyant Tools ?Language Resource Switchboard?FeedbackSie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden. Kommentar zur DTA-AusgabeDieses Werk wurde im Rahmen des Moduls DTA-Erweiterungen (DTAE) digitalisiert. Weitere Informationen …
|
Insbesondere im Hinblick auf die §§ 86a StGB und 130 StGB wird festgestellt, dass die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte weder in irgendeiner Form propagandistischen Zwecken dienen, oder Werbung für verbotene Organisationen oder Vereinigungen darstellen, oder nationalsozialistische Verbrechen leugnen oder verharmlosen, noch zum Zwecke der Herabwürdigung der Menschenwürde gezeigt werden. Die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte (in Wort und Bild) dienen im Sinne des § 86 StGB Abs. 3 ausschließlich historischen, sozial- oder kulturwissenschaftlichen Forschungszwecken. Ihre Veröffentlichung erfolgt in der Absicht, Wissen zur Anregung der intellektuellen Selbstständigkeit und Verantwortungsbereitschaft des Staatsbürgers zu vermitteln und damit der Förderung seiner Mündigkeit zu dienen.
2007–2024 Deutsches Textarchiv, Berlin-Brandenburgische Akademie der Wissenschaften.
Kontakt: redaktion(at)deutschestextarchiv.de. |