Scheffrich, Jakob: Piorum fatum. Oels, 1626.Christliches Ehren Zeugnüß sich in die Wunden seines Erlösers JEsu Christi einschliessen vnd ver-bergen solte/ hat er vnterschiedlich mal mit seinem Häupt geneygt. Folgendes hat er gantz still gelegen/ biß vmb 3 Viertel [und] 12 Vhr/ Seines Alters 53 Jahr 14 Wochen. Seines Ehestandes 28 Jahr Was nun durch solchen Tödlichen Abgang/ vnsers im
Ebener massen klagen auch die H. Aydamen vnd hinterlassenen Kinder; der
Chriſtliches Ehren Zeugnuͤß ſich in die Wunden ſeines Erloͤſers JEſu Chriſti einſchlieſſen vnd ver-bergen ſolte/ hat er vnterſchiedlich mal mit ſeinem Haͤupt geneygt. Folgendes hat er gantz ſtill gelegen/ biß vmb 3 Viertel [und] 12 Vhr/ Seines Alters 53 Jahr 14 Wochen. Seines Eheſtandes 28 Jahꝛ Was nun durch ſolchen Toͤdlichen Abgang/ vnſers im
Ebener maſſen klagen auch die H. Aydamen vñ hinterlaſſenen Kinder; der
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Chriſtliches Ehren Zeugnuͤß
ſich in die Wunden ſeines Erloͤſers JEſu Chriſti einſchlieſſen vnd ver-
bergen ſolte/ hat er vnterſchiedlich mal mit ſeinem Haͤupt geneygt.
Folgendes hat er gantz ſtill gelegen/ biß vmb 3 Viertel und 12 Vhr/
Da er dann letzlich Sanfft vnd Seelig ſeinen Geiſt auff gegeben/ vnd
zu der Ewigen Ruhe die wir als Chriſten hoffen vnd gewiß gewarten
ſollen/ gelanget.
Seines Alters 53 Jahr 14 Wochen. Seines Eheſtandes 28 Jahꝛ
15 Wochen. Vnd ſeiner Dienſte bey dem Fuͤrſtlichen Muͤnſterber-
giſchen Olßniſchen Hauſe vnd gemeiner Stadt/ 37. Jahr.
Was nun durch ſolchen Toͤdlichen Abgang/ vnſers im
HErꝛen Seelig eingeſchlaffenen H. Buͤrgemerſters/ die hinterlaſſene
Fraw Witwe ſamb jhren H. Aydamen/ Kindern/ vnd Freunden/ vor
Schmertzen vnd Hertzenleid vberkom̃en/ kan man leichtlich abnehmen.
Denn ſo es Schmertzlich wehe thut/ wann einem ein Wunde in Leib
gehawen wirdt: Noch ſchmertzlicher/ wenn ein Schnit ins Hertze ge-
than wirdt: Am allerſchmertzlichſten aber wenn das halbe Hertz wird
auß dem Leibe geriſſen: Hergegen die ander Helffte gantz Blutig
vnnd Vnverbunden alſo im Leibe gelaſſen wirdt: Alſo thuts auch
wehe/ wann einem ein gutter Freundt ſtirbet/ noch weher wann
einem Vatter ein liebes Kindt ſtirbet: Am aller weheſten aber wenn
einem fromen Ehegatten ſein lieber Mann oder Weib als das halbe
Hertz/ durch den Todt weggeriſſen wirdt. Darumb iſt nicht Wunder
das die Fraw Witwe jetzo mit Schmertzen klaget vnd ſaget/ auß dem
Propheten Ezech. am 24. Cap. Gott hat mir weg genommen meine
Macht vnd Troſt: Die Luſt meiner Augen vñ meines Hertzen wunſch.
Jch bin nun ein Elende vnd Troſtloſe Witwe vber welche alle Wetter
gehen werden/ Eſaiæ. 54. Der HErꝛ hat mich vol Jammers gemacht
am Tage ſeines grimmigen Zoꝛnes/ Thren. 1. Welches wol verſtan-
den der feine Poẽt Stigelius da er ſchreibet:
Ezech. 24.
ꝟ. 25.
Eſ. 54. ꝟ. 11.
Thren. 1.
ꝟ. 12.
Non dolor eſt major, quàm cum violentia mortis
Unanimi ſolvit corda ligata fide.
Das iſt gewiß der groͤſte Schmertz/
Wenn der Todt trennt zwey liebe Hertz.
Ebener maſſen klagen auch die H. Aydamen vñ hinterlaſſenen Kinder;
wir haben verlohren vnſern Schutz/ vnſern Rathgeber/ vnſern Vater/
der
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