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Scheffrich, Jakob: Terra viventium. Oels, 1636.

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Christliche Leich
Zeige mir deinen Glauben mit deinen Wercken. Solchen
Glauben aber sollen wir scheinen vnd leuchten lassen/ nicht
allein in vnserm Leben/ das wir mit der rechten Glaubens
hand ergreiffen den HErren JEsum mit seinem bluttigen
Verdienst: Sondern auch vnd allermeist im tode sollen wir
Psal. 31. . 5.GOtt vnsere Seele befehlen/ wie David im 31 Psalm:
Jn deine Hände befehle ich dir meinen Geist/ du hast mich
Act. 7. 60.erlöset HErr du trewer Gott. Vnd Stephanus Actor. 7.
Luc. 23.
.
46.
HErr JEsu/ nihm meinen Geist auff. Ja wie Christus
selber/ Luc. 23. Vater inn deine Hände befehle Ich dir
meinen Geist.

Surius
fol. 505. &

Diesen Glauben haben viel frome Christen im Leben
vnd sterben sehen lassen/ sonderlich erjnnert vns der heu-
Thuanus
Tom. 1. l. 21.
fol.
419.
tige 21 Tag Septembr. Des Löblichen Keysers Caroli V.
Christmilder gedächtnüß/ welcher an diesem tage An. 1558.
in Hispanien nicht weit von Toleto in einem Kloster Justus
genandt/ (nach dem Er 2 Jahr zuvor den Chur vnd Fürsten
das Römische Keyserthumb resigniret vnd abgetretten/
welches Er in die 37. vnd seine Erbkönigreiche in die 40.
Jahr wol regieret hatte/ im 59 Jahr seines Alters/ nach
dem Er zuvor die Wort S. Bernhardi wiederholet:

Christus hat auff zweyerley Recht das Himmelreich; Ein
mahl als ein Eingeborner Sohn des Himlischen Vaters:
Also behelt Ers vor Sich/ vnd giebts keinem Menschen.
Nachmaln als ein Heyland der Welt/ der es den Men-
schen mit seinem Leiden vnd Verdienst erworben/ auff diese
weise begehre ich das Himmelreich: Vnd hat darnach ein
Crucifix genommen/ in sein Hertz gedruckt/ vnd gesaget:
Auff den gecreutzigten HERREN JEsum stelle Ich alle
meine Zuversicht: mit Jhm wil Ich leben vnd sterben/)
nicht auff die gutten Wercke/ die hier nichts können vnd

ver-

Chriſtliche Leich
Zeige mir deinen Glauben mit deinen Wercken. Solchen
Glauben aber ſollen wir ſcheinen vñ leuchten laſſen/ nicht
allein in vnſerm Leben/ das wir mit der rechten Glaubens
hand ergreiffen den HErꝛen JEſum mit ſeinem bluttigen
Verdienſt: Sondern auch vñ allermeiſt im tode ſollen wir
Pſal. 31. ꝟ. 5.GOtt vnſere Seele befehlen/ wie David im 31 Pſalm:
Jn deine Haͤnde befehle ich dir meinen Geiſt/ du haſt mich
Act. 7. ꝟ 60.erloͤſet HErr du trewer Gott. Vnd Stephanus Actor. 7.
Luc. 23.
ꝟ.
46.
HErr JEſu/ nihm meinen Geiſt auff. Ja wie Chriſtus
ſelber/ Luc. 23. Vater inn deine Haͤnde befehle Ich dir
meinen Geiſt.

Surius
fol. 505. &

Dieſen Glauben haben viel frome Chriſten im Leben
vnd ſterben ſehen laſſen/ ſonderlich erjnnert vns der heu-
Thuanus
Tom. 1. l. 21.
fol.
419.
tige 21 Tag Septembr. Des Loͤblichen Keyſers Caroli V.
Chriſtmilder gedaͤchtnuͤß/ welcher an dieſem tage An. 1558.
in Hiſpanien nicht weit võ Toleto in einem Kloſter Juſtus
genandt/ (nach dem Er 2 Jahr zuvor den Chur vñ Fuͤrſten
das Roͤmiſche Keyſerthumb reſigniret vnd abgetretten/
welches Er in die 37. vnd ſeine Erbkoͤnigreiche in die 40.
Jahr wol regieret hatte/ im 59 Jahr ſeines Alters/ nach
dem Er zuvor die Wort S. Bernhardi wiederholet:

Chriſtus hat auff zweyerley Recht das Himmelreich; Ein
mahl als ein Eingeborner Sohn des Himliſchen Vaters:
Alſo behelt Ers vor Sich/ vnd giebts keinem Menſchen.
Nachmaln als ein Heyland der Welt/ der es den Men-
ſchen mit ſeinem Leiden vñ Verdienſt erworben/ auff dieſe
weiſe begehre ich das Himmelreich: Vnd hat darnach ein
Crucifix genommen/ in ſein Hertz gedruckt/ vnd geſaget:
Auff den gecreutzigten HERREN JEſum ſtelle Ich alle
meine Zuverſicht: mit Jhm wil Ich leben vnd ſterben/)
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[[22]/0022] Chriſtliche Leich Zeige mir deinen Glauben mit deinen Wercken. Solchen Glauben aber ſollen wir ſcheinen vñ leuchten laſſen/ nicht allein in vnſerm Leben/ das wir mit der rechten Glaubens hand ergreiffen den HErꝛen JEſum mit ſeinem bluttigen Verdienſt: Sondern auch vñ allermeiſt im tode ſollen wir GOtt vnſere Seele befehlen/ wie David im 31 Pſalm: Jn deine Haͤnde befehle ich dir meinen Geiſt/ du haſt mich erloͤſet HErr du trewer Gott. Vnd Stephanus Actor. 7. HErr JEſu/ nihm meinen Geiſt auff. Ja wie Chriſtus ſelber/ Luc. 23. Vater inn deine Haͤnde befehle Ich dir meinen Geiſt. Pſal. 31. ꝟ. 5. Act. 7. ꝟ 60. Luc. 23. ꝟ. 46. Dieſen Glauben haben viel frome Chriſten im Leben vnd ſterben ſehen laſſen/ ſonderlich erjnnert vns der heu- tige 21 Tag Septembr. Des Loͤblichen Keyſers Caroli V. Chriſtmilder gedaͤchtnuͤß/ welcher an dieſem tage An. 1558. in Hiſpanien nicht weit võ Toleto in einem Kloſter Juſtus genandt/ (nach dem Er 2 Jahr zuvor den Chur vñ Fuͤrſten das Roͤmiſche Keyſerthumb reſigniret vnd abgetretten/ welches Er in die 37. vnd ſeine Erbkoͤnigreiche in die 40. Jahr wol regieret hatte/ im 59 Jahr ſeines Alters/ nach dem Er zuvor die Wort S. Bernhardi wiederholet: Thuanus Tom. 1. l. 21. fol. 419. Chriſtus hat auff zweyerley Recht das Himmelreich; Ein mahl als ein Eingeborner Sohn des Himliſchen Vaters: Alſo behelt Ers vor Sich/ vnd giebts keinem Menſchen. Nachmaln als ein Heyland der Welt/ der es den Men- ſchen mit ſeinem Leiden vñ Verdienſt erworben/ auff dieſe weiſe begehre ich das Himmelreich: Vnd hat darnach ein Crucifix genommen/ in ſein Hertz gedruckt/ vnd geſaget: Auff den gecreutzigten HERREN JEſum ſtelle Ich alle meine Zuverſicht: mit Jhm wil Ich leben vnd ſterben/) nicht auff die gutten Wercke/ die hier nichts koͤnnen vnd ver-

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Zitationshilfe: Scheffrich, Jakob: Terra viventium. Oels, 1636, S. [22]. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/511795/22>, abgerufen am 21.11.2024.