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Seidel, Georg: Ministrorum verbi divini, labor, dolor, honor. Oels, 1637.

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Christl: Leich- vnd TrostPredigt.
lichen Sieg trewer Lehrer vnd Prediger/ denn ob jhnen
gleich nicht befohlen/ mit dem Leiblichen Schwerdt jhre
Feinde zu tödten/ doch hat das Wort GOttes/ als das
Geistliche Schwerdt solche Macht wieder alle Feinde/ sie
sind sichtbar/ oder vnsichtbar/ das ein Sieg nach dem an-
dern kan erhalten werden/ dannher die Christliche Kirche
im Hohenlied Salomonis wirdt vergliechen den Heer-
spitzen/
od wie es sonsten lautet/ das die Kirche sey Castro-
rum acies,
ein wolbesteltes Heerlager/ deme man leicht-
lich nicht schaden zufügen kan/ denn zugleicher weise/ ein
Hochverständiger Krieges Fürst sein Heer künstlich vnd
weißlich disponiret, das jhme der Feind nicht leichtlich
einbrechen kan/ darumb pfleget er forne die optimos &
praestantissimos milites,
die aller versuchtesten vnd erfahr-
nen Alte Soldaten zustellen/ darauff folget die Junge
Mannschafft/
die sich stattlich vnd tapffer im Streitt
zu halten pflegen/ der Kriegsfürst aber befindet sich gemei-
niglich bey dem letzten vnd schwachen häufflein/ vermahnet
sie/ Sie sollen getrost vnd vnverzagt sein/ vnd sehen/ wie
die Alten versuchten Soldaten so stattlich Kämpffen/ wie
denn gemeiniglich zu letzte Agmen virorun fortium starcke
Kämpffer vnd vnverzagte Soldaten das gantze Heer be-
schliessen/ damit der Feind nicht einbrechen kan: Also hat
es auch gleiche Gelegenheit gehabt mit dem Geistlichen
KirchenHeer/ da stehen anfangs die Alten erfahrne
Von Abra-
ham stehet/
das er trew
erfunden/ da
er versuchet
war.
Syr. 44.
Patriarchen vnd Ertzväter/ O wie haben diese tapffere
Männer bald nach der Erschaffung der Welt einen Sieg
nach dem andern erhalten. Gedencket an den Sieg/ welchen
Noa der tapffer Ertzvater wieder die Erste Gottlose Welt
erhalten/ welche sich den Geist Gottes nicht wolte züchtigen

noch

Chriſtl: Leich- vnd TroſtPredigt.
lichen Sieg trewer Lehrer vnd Prediger/ denn ob jhnen
gleich nicht befohlen/ mit dem Leiblichen Schwerdt jhre
Feinde zu toͤdten/ doch hat das Wort GOttes/ als das
Geiſtliche Schwerdt ſolche Macht wieder alle Feinde/ ſie
ſind ſichtbar/ oder vnſichtbar/ das ein Sieg nach dem an-
dern kan erhalten werden/ dannher die Chriſtliche Kirche
im Hohenlied Salomonis wirdt vergliechen den Heer-
ſpitzen/
oď wie es ſonſten lautet/ das die Kirche ſey Caſtro-
rum acies,
ein wolbeſteltes Heerlager/ deme man leicht-
lich nicht ſchaden zufuͤgen kan/ denn zugleicher weiſe/ ein
Hochverſtaͤndiger Krieges Fuͤrſt ſein Heer kuͤnſtlich vnd
weißlich diſponiret, das jhme der Feind nicht leichtlich
einbrechen kan/ darumb pfleget er forne die optimos &
præſtantiſſimos milites,
die aller verſuchteſten vñ erfahr-
nen Alte Soldaten zuſtellen/ darauff folget die Junge
Mannſchafft/
die ſich ſtattlich vnd tapffer im Streitt
zu halten pflegen/ der Kriegsfuͤrſt aber befindet ſich gemei-
niglich bey dem letzten vñ ſchwachen haͤufflein/ vermahnet
ſie/ Sie ſollen getroſt vnd vnverzagt ſein/ vnd ſehen/ wie
die Alten verſuchten Soldaten ſo ſtattlich Kaͤmpffen/ wie
denn gemeiniglich zu letzte Agmen virorũ fortium ſtarcke
Kaͤmpffer vnd vnverzagte Soldaten das gantze Heer be-
ſchlieſſen/ damit der Feind nicht einbrechen kan: Alſo hat
es auch gleiche Gelegenheit gehabt mit dem Geiſtlichen
KirchenHeer/ da ſtehen anfangs die Alten erfahrne
Von Abra-
ham ſtehet/
das er trew
erfunden/ da
er verſuchet
war.
Syr. 44.
Patriarchen vñ Ertzvaͤter/ O wie habẽ dieſe tapffere
Maͤnner bald nach der Erſchaffung der Welt einen Sieg
nach dem andern erhaltẽ. Gedencket an den Sieg/ welchẽ
Noa der tapffer Ertzvater wieder die Erſte Gottloſe Welt
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[28/0030] Chriſtl: Leich- vnd TroſtPredigt. lichen Sieg trewer Lehrer vnd Prediger/ denn ob jhnen gleich nicht befohlen/ mit dem Leiblichen Schwerdt jhre Feinde zu toͤdten/ doch hat das Wort GOttes/ als das Geiſtliche Schwerdt ſolche Macht wieder alle Feinde/ ſie ſind ſichtbar/ oder vnſichtbar/ das ein Sieg nach dem an- dern kan erhalten werden/ dannher die Chriſtliche Kirche im Hohenlied Salomonis wirdt vergliechen den Heer- ſpitzen/ oď wie es ſonſten lautet/ das die Kirche ſey Caſtro- rum acies, ein wolbeſteltes Heerlager/ deme man leicht- lich nicht ſchaden zufuͤgen kan/ denn zugleicher weiſe/ ein Hochverſtaͤndiger Krieges Fuͤrſt ſein Heer kuͤnſtlich vnd weißlich diſponiret, das jhme der Feind nicht leichtlich einbrechen kan/ darumb pfleget er forne die optimos & præſtantiſſimos milites, die aller verſuchteſten vñ erfahr- nen Alte Soldaten zuſtellen/ darauff folget die Junge Mannſchafft/ die ſich ſtattlich vnd tapffer im Streitt zu halten pflegen/ der Kriegsfuͤrſt aber befindet ſich gemei- niglich bey dem letzten vñ ſchwachen haͤufflein/ vermahnet ſie/ Sie ſollen getroſt vnd vnverzagt ſein/ vnd ſehen/ wie die Alten verſuchten Soldaten ſo ſtattlich Kaͤmpffen/ wie denn gemeiniglich zu letzte Agmen virorũ fortium ſtarcke Kaͤmpffer vnd vnverzagte Soldaten das gantze Heer be- ſchlieſſen/ damit der Feind nicht einbrechen kan: Alſo hat es auch gleiche Gelegenheit gehabt mit dem Geiſtlichen KirchenHeer/ da ſtehen anfangs die Alten erfahrne Patriarchen vñ Ertzvaͤter/ O wie habẽ dieſe tapffere Maͤnner bald nach der Erſchaffung der Welt einen Sieg nach dem andern erhaltẽ. Gedencket an den Sieg/ welchẽ Noa der tapffer Ertzvater wieder die Erſte Gottloſe Welt erhalten/ welche ſich den Geiſt Gottes nicht wolte zuͤchtigẽ noch Von Abra- ham ſtehet/ das er trew erfunden/ da er verſuchet war. Syr. 44.

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Zitationshilfe: Seidel, Georg: Ministrorum verbi divini, labor, dolor, honor. Oels, 1637, S. 28. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/511796/30>, abgerufen am 21.11.2024.