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Seidel, Georg: Ministrorum verbi divini, labor, dolor, honor. Oels, 1637.

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Christliche Leich- vnd TrostPredigt.
vnd seinen Dienern/ Thür vnd Thor zuschliessen/ vnd
fangen an zu fragen: Wer ist der König zu Zion/
auß dem 24 Psalm? Aber sie werden erfahren zu seiner
Zeit/ wehn sie verfolget haben/ in welchen sie gestochen haben/
Mercket dabey/ das durch Sion nicht allein verstanden
werde/ die Kirche Altes Testaments/ da Gott jhme sonder-
lich die Stadt Hierusalem erwehlet hatte/ vnd zu einem
solchen orte außgesetzet/ da Er seines Nahmens gedächtnißExod. 20.
gestifftet hatte/ sondern es wird auch verstanden die Kirche
des N. Testaments/
Ja nicht allein die Streittende/
allhie auff Erden/ sondern auch die Triumphirende,
Welche in der Geheimen Offenbarung Johannis/ das
Newe schöne Hierusalem genennet wirdt/ vnd ebenApoc. 21.
dahin weiset vns das verlesene Sprüchlein/ das dermal
eines trewe Lehrer v. Prediger/ als die trewen Diener
vnd Knechte Gottes/ für seinem Thron vnd Maje-
stätischen Stul
werden erscheinen/ da Er sie denn mit
freundlichen Worten anreden wirdt/ vnd sagen zu einem
jeden/ wie bep S. Matthaeo geschrieben stehet: Ey du FromerMatt. 25.
vnd getrewer Knecht/ du bist im wenigen getrew gewesen/
gehe ein zu deines HERRN frewde/ da wird GOtt ab-
wischen alle Thränen von jhren Augen. Haben Sie innApoc. 7.
dieser Welt/ vber jhrem Brunnen graben grosse Angst
vnd Noth außgestanden/ haben sie mit Thränen geseet/
Sie werden gewiß mit Frewden Erndten/ wie sie der 126
Psalm vertröstet. O wie werden sie mit Frewden sehen
das fröliche Angesicht JEsu Christi jhres Erlösers
vnd Heylandes/ wie sich darauff gefrewet der liebe Job/
C. 19. Da ein einiger Augenblick viel grösser Frewde geben

wird/
E

Chriſtliche Leich- vnd TroſtPꝛedigt.
vnd ſeinen Dienern/ Thuͤr vnd Thor zuſchlieſſen/ vnd
fangen an zu fragen: Wer iſt der Koͤnig zu Zion/
auß dem 24 Pſalm? Aber ſie werden erfahren zu ſeiner
Zeit/ wehn ſie verfolget haben/ in welchẽ ſie geſtochẽ haben/
Mercket dabey/ das durch Sion nicht allein verſtanden
werde/ die Kirche Altes Teſtaments/ da Gott jhme ſonder-
lich die Stadt Hieruſalem erwehlet hatte/ vnd zu einem
ſolchen orte außgeſetzet/ da Er ſeines Nahmens gedaͤchtnißExod. 20.
geſtifftet hatte/ ſondern es wird auch verſtandẽ die Kirche
des N. Teſtaments/
Ja nicht allein die Streittende/
allhie auff Erden/ ſondern auch die Triumphirende,
Welche in der Geheimen Offenbarung Johannis/ das
Newe ſchoͤne Hieruſalem genennet wirdt/ vnd ebenApoc. 21.
dahin weiſet vns das verleſene Spruͤchlein/ das dermal
eines trewe Lehꝛer v. Prediger/ als die trewẽ Diener
vnd Knechte Gottes/ fuͤr ſeinem Thron vnd Maje-
ſtaͤtiſchen Stul
werden erſcheinen/ da Er ſie denn mit
freundlichen Worten anreden wirdt/ vnd ſagen zu einem
jeden/ wie bep S. Matthæo geſchriebẽ ſtehet: Ey du FromerMatt. 25.
vnd getrewer Knecht/ du biſt im wenigen getrew geweſen/
gehe ein zu deines HERRN frewde/ da wird GOtt ab-
wiſchen alle Thraͤnen von jhren Augen. Haben Sie innApoc. 7.
dieſer Welt/ vber jhrem Brunnen graben groſſe Angſt
vnd Noth außgeſtanden/ haben ſie mit Thraͤnen geſeet/
Sie werden gewiß mit Frewden Erndten/ wie ſie der 126
Pſalm vertroͤſtet. O wie werden ſie mit Frewden ſehen
das froͤliche Angeſicht JEſu Chriſti jhres Erloͤſers
vnd Heylandes/ wie ſich darauff gefrewet der liebe Job/
C. 19. Da ein einiger Augenblick viel groͤſſer Frewde geben

wird/
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[31/0033] Chriſtliche Leich- vnd TroſtPꝛedigt. vnd ſeinen Dienern/ Thuͤr vnd Thor zuſchlieſſen/ vnd fangen an zu fragen: Wer iſt der Koͤnig zu Zion/ auß dem 24 Pſalm? Aber ſie werden erfahren zu ſeiner Zeit/ wehn ſie verfolget haben/ in welchẽ ſie geſtochẽ haben/ Mercket dabey/ das durch Sion nicht allein verſtanden werde/ die Kirche Altes Teſtaments/ da Gott jhme ſonder- lich die Stadt Hieruſalem erwehlet hatte/ vnd zu einem ſolchen orte außgeſetzet/ da Er ſeines Nahmens gedaͤchtniß geſtifftet hatte/ ſondern es wird auch verſtandẽ die Kirche des N. Teſtaments/ Ja nicht allein die Streittende/ allhie auff Erden/ ſondern auch die Triumphirende, Welche in der Geheimen Offenbarung Johannis/ das Newe ſchoͤne Hieruſalem genennet wirdt/ vnd eben dahin weiſet vns das verleſene Spruͤchlein/ das dermal eines trewe Lehꝛer v. Prediger/ als die trewẽ Diener vnd Knechte Gottes/ fuͤr ſeinem Thron vnd Maje- ſtaͤtiſchen Stul werden erſcheinen/ da Er ſie denn mit freundlichen Worten anreden wirdt/ vnd ſagen zu einem jeden/ wie bep S. Matthæo geſchriebẽ ſtehet: Ey du Fromer vnd getrewer Knecht/ du biſt im wenigen getrew geweſen/ gehe ein zu deines HERRN frewde/ da wird GOtt ab- wiſchen alle Thraͤnen von jhren Augen. Haben Sie inn dieſer Welt/ vber jhrem Brunnen graben groſſe Angſt vnd Noth außgeſtanden/ haben ſie mit Thraͤnen geſeet/ Sie werden gewiß mit Frewden Erndten/ wie ſie der 126 Pſalm vertroͤſtet. O wie werden ſie mit Frewden ſehen das froͤliche Angeſicht JEſu Chriſti jhres Erloͤſers vnd Heylandes/ wie ſich darauff gefrewet der liebe Job/ C. 19. Da ein einiger Augenblick viel groͤſſer Frewde geben wird/ Exod. 20. Apoc. 21. Matt. 25. Apoc. 7. E

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Zitationshilfe: Seidel, Georg: Ministrorum verbi divini, labor, dolor, honor. Oels, 1637, S. 31. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/511796/33>, abgerufen am 27.04.2024.