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Seidel, Georg: Ministrorum verbi divini, labor, dolor, honor. Oels, 1637.

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Gebührliches EhrenZeugnüß.

Jtem dieses.

Ach Lieber GOtt/ hilff du auß Noth/
Durch dein Heilige Wunden roth.

Auch kurtz vor seinem Absterben/ hat Er den schönen
Glaubens Spruch S. Pauli 2. Timoth: 4. gesprochen:
Die Zeit meines Abscheidens ist nun vorhanden/ Jch habe
einen guten kampff gekämpffet/ Jch habe den Lauff vollendet/
Jch habe Glauben gehalten/ hinfort ist mir beygelegt die
Cron der Gerechtigkeit/ welche mir der HERR an jenem
Tage/ der gerechte Richter geben wird/ nicht mir aber allein/
sondern auch allen/ die seine Erscheinung lieb haben.

Jtem/ Den schönen Spruch Jobi am 13. Ob mich der
HERR gleich tödtet/ so wil ich doch auff jhn hoffen.

Vnd als Er hierauff am nehern Sontage war der 11 nach
Trinitatis, frühe Morgends seine Augen vnd Hände gen
Himmel erhaben/ vnd gesprochen: GOtt Lob vnd Danck/
auff diesen Tag habe Jch mich lange gefrewet/ das wird
mein gröster Ehrentag sein/ Hernach hat Er sich mit dem
besten Viatico vnd Zehrpfennig dem Hochwürdigen Abend-
mahl mit dehme Er sich zuvorn offters/ wie auch vnlengst
vor seinem absterben geschehen vorsehen lassen.

Nach verbrachter Communion aber/ hat Er seinem
lieben Gott hertzlich gedancket/ seine Haußfraw vnd Kinder
zu sich erfodert/ sich mit jhnen gesegnet/ seine Haußfraw
zur gedult in solchem jhrem Hauß Creutze vnd künfftigen
Wittiben standt/ vnd zu fleißiger Zucht seiner nachgelasse-
nen Kinder vermahnet/ die Kinder aber zur Kindlichen
folge gegen jhrer Fr. Mutter vnd Großmutter/ wie auch
aller Gottesfurcht vnd fleißigem Studieren/ vnd ist dieses
sein letzter wille an seine Söhne gewesen/ daß sie alle studie-
ren vnd gelehrte Leute werden solten.

Vnd

Gebuͤhrliches EhrenZeugnuͤß.

Jtem dieſes.

Ach Lieber GOtt/ hilff du auß Noth/
Durch dein Heilige Wunden roth.

Auch kurtz vor ſeinem Abſterben/ hat Er den ſchoͤnen
Glaubens Spruch S. Pauli 2. Timoth: 4. geſprochen:
Die Zeit meines Abſcheidens iſt nun vorhanden/ Jch habe
einẽ guten kampff gekaͤmpffet/ Jch habe den Lauff vollendet/
Jch habe Glauben gehalten/ hinfort iſt mir beygelegt die
Cron der Gerechtigkeit/ welche mir der HERR an jenem
Tage/ der gerechte Richter gebẽ wird/ nicht mir aber allein/
ſondern auch allen/ die ſeine Erſcheinung lieb haben.

Jtem/ Den ſchoͤnen Spruch Jobi am 13. Ob mich der
HERR gleich toͤdtet/ ſo wil ich doch auff jhn hoffen.

Vnd als Er hierauff am nehern Sontage war der 11 nach
Trinitatis, fruͤhe Morgends ſeine Augen vnd Haͤnde gen
Himmel erhaben/ vnd geſprochen: GOtt Lob vnd Danck/
auff dieſen Tag habe Jch mich lange gefrewet/ das wird
mein groͤſter Ehrentag ſein/ Hernach hat Er ſich mit dem
beſten Viatico vñ Zehrpfennig dem Hochwuͤrdigẽ Abend-
mahl mit dehme Er ſich zuvorn offters/ wie auch vnlengſt
vor ſeinem abſterben geſchehen vorſehen laſſen.

Nach verbrachter Communion aber/ hat Er ſeinem
lieben Gott hertzlich gedancket/ ſeine Haußfraw vñ Kinder
zu ſich erfodert/ ſich mit jhnen geſegnet/ ſeine Haußfraw
zur gedult in ſolchem jhrem Hauß Creutze vnd kuͤnfftigen
Wittiben ſtandt/ vnd zu fleißiger Zucht ſeiner nachgelaſſe-
nen Kinder vermahnet/ die Kinder aber zur Kindlichen
folge gegen jhrer Fr. Mutter vnd Großmutter/ wie auch
aller Gottesfurcht vnd fleißigem Studieren/ vnd iſt dieſes
ſein letzter wille an ſeine Soͤhne geweſen/ daß ſie alle ſtudie-
ren vnd gelehrte Leute werden ſolten.

Vnd

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[48/0050] Gebuͤhrliches EhrenZeugnuͤß. Jtem dieſes. Ach Lieber GOtt/ hilff du auß Noth/ Durch dein Heilige Wunden roth. Auch kurtz vor ſeinem Abſterben/ hat Er den ſchoͤnen Glaubens Spruch S. Pauli 2. Timoth: 4. geſprochen: Die Zeit meines Abſcheidens iſt nun vorhanden/ Jch habe einẽ guten kampff gekaͤmpffet/ Jch habe den Lauff vollendet/ Jch habe Glauben gehalten/ hinfort iſt mir beygelegt die Cron der Gerechtigkeit/ welche mir der HERR an jenem Tage/ der gerechte Richter gebẽ wird/ nicht mir aber allein/ ſondern auch allen/ die ſeine Erſcheinung lieb haben. Jtem/ Den ſchoͤnen Spruch Jobi am 13. Ob mich der HERR gleich toͤdtet/ ſo wil ich doch auff jhn hoffen. Vnd als Er hierauff am nehern Sontage war der 11 nach Trinitatis, fruͤhe Morgends ſeine Augen vnd Haͤnde gen Himmel erhaben/ vnd geſprochen: GOtt Lob vnd Danck/ auff dieſen Tag habe Jch mich lange gefrewet/ das wird mein groͤſter Ehrentag ſein/ Hernach hat Er ſich mit dem beſten Viatico vñ Zehrpfennig dem Hochwuͤrdigẽ Abend- mahl mit dehme Er ſich zuvorn offters/ wie auch vnlengſt vor ſeinem abſterben geſchehen vorſehen laſſen. Nach verbrachter Communion aber/ hat Er ſeinem lieben Gott hertzlich gedancket/ ſeine Haußfraw vñ Kinder zu ſich erfodert/ ſich mit jhnen geſegnet/ ſeine Haußfraw zur gedult in ſolchem jhrem Hauß Creutze vnd kuͤnfftigen Wittiben ſtandt/ vnd zu fleißiger Zucht ſeiner nachgelaſſe- nen Kinder vermahnet/ die Kinder aber zur Kindlichen folge gegen jhrer Fr. Mutter vnd Großmutter/ wie auch aller Gottesfurcht vnd fleißigem Studieren/ vnd iſt dieſes ſein letzter wille an ſeine Soͤhne geweſen/ daß ſie alle ſtudie- ren vnd gelehrte Leute werden ſolten. Vnd

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Zitationshilfe:	Seidel, Georg: Ministrorum verbi divini, labor, dolor, honor. Oels, 1637, S. 48. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/511796/50>, abgerufen am 27.04.2024.

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