Neomenius, Johann: Das Geistliche Ritterschwerdt Der guten vnd getrewen Kämpffer Christi. Brieg, 1626.von dieser im Herren eingeschlaffenen seeligen Nachmals sind widerumb gantzer 5 jar in einsamer wesen/
von dieſer im Herren eingeſchlaffenen ſeeligen Nachmals ſind widerumb gantzer 5 jar in einſamer weſen/
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von dieſer im Herren eingeſchlaffenen ſeeligen
Matron nunmehr wol ſagen kan: Sie habe auch
einen guten Kampff gekaͤmpffet. Denn zuge-
ſchweigen deſſen/ daß ſie/ wie alle fromme Chriſtliche
Hertzen/ wider vnſere Geiſtliche feinde/ als den Teuf-
fel/ die Welt/ vnd vnſer ſelbſt eigen Fleiſch vnd Blut
taͤglich hat zu kaͤmpffen gehabt/ So iſt auch jhr Ehe-
ſtand mit allerhand ſonderlichem Creutz wol beleget
geweſen. Die erſten ſieben Jahr ſind gantz vnfrucht-
bar dahin gegangen. Vnd ob wol Gott der Herr
Anno j600 jhren Eheſtand mit einem jungen Soͤhn-
lein/ Eliſæus genandt/ verehret/ ſo hat dennoch derſelb-
te nicht viel laͤnger als nur zwey Jahr gelebet/ vnd den
Eltern vielmehr Hertzleyd durch ſeinen vnzeitigen
Tod/ als gar bald Frewde durch ſeine Geburt vnd her-
fuͤr leuchtende gute indolem erwecket.
Nachmals ſind widerumb gantzer 5 jar in einſamer
vnfruchtbarer trawrigkeit dahin gefahren. Darauff ſie
dann zwar Gott der Herr mit einem jungen Toͤch-
terlein Anna genandt/ wiederumb erfrewet/ welches ſie
auch biß ans fuͤnffte Jahr Chriſtlich vnd wol auffer-
zogen. Aber da ſich dieſes holdſeeligen Kindlein
Zucht am allerbeſten angelaſſen vnnd herfuͤr gethan/
iſt dieſes einige hertzallerliebſte Ehepflaͤntzlein den lie-
ben Eltern von Gott dem Herren wiederumb
entzogen/ vnd in die himliſche Herrligkeit jhnen zuvor-
an eingefuͤhret worden. Was das abermahl dieſen
hochbetruͤbten Eltern fuͤr ein trawriger Kampff ge-
weſen/
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