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Zimmermann, Matthias: Calix salutaris. Leipzig, 1624.

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Christliche Leichpredigt.
da wird vns Gott selbst erzelen/ wie es sein will gewest/
daß er vns hab lassen sterben/ Psal. 90. Ohne seinen
willen sey vns nicht ein Haar von vnserem Häupte ge-
fallen/ Matth. 10. da wird er vns erzehlen/ wie er die
Menschen Kinder so lieb habe/ Deut. 33. wie er nichts
hasse was er geschaffen/ Sap. 11. wie seine Weißheit ge-
spielet habe auff dem Erdboden/ vnd wie seine gröste
Lust sey vnter den Menschen Kindern/ Prov. 8. da wer-
den sich die außerwehlten Gottes Kinder mit einander
vnterreden von der grossen Herrligkeit/ die sie im ewi-
gen Leben antreffen werden. Gaudebunt propter lo-
ci amoenitatem, quam possidebunt, propter jucun-
dam societatem, in qua regnabunt, propter corpo-
ris & animae glorificationem, quam habebunt, pro-
pter Mundum quem contempserunt, propter infer-
num, quem evaserunt,
wie also Bonoventura redet/
Frewen werden sich die Außerwehlten newen Him-
melsbürger vber der köstlichen Wohnung die sie ein-
bekommen werden/ vber der lieblichen Gesellschafft/ zu
der sie gerathen werden/ vber der herrlichen verkle-
rung/ die Leib vnd Seel haben wird/ frewen werden
sie sich daß sie nu der Welt/ der sie ein Dorn gewesen
aus den Augen kommen/ frewen werden sie sich/ daß
sie dem tieffen Hellenschlund/ entgangen seyn/ davon
werden sie vntereinander die holdseligsten Gespräche
halten.

Jm zukünfftigen ewigen Leben wird seyn.

3. Cantus svavissimus, die lieblichste Musica wird da
erklingen/ drumb sagt David/ ich wil de[s] HErren Na-

men
F

Chriſtliche Leichpredigt.
da wird vns Gott ſelbſt erzelen/ wie es ſein will geweſt/
daß er vns hab laſſen ſterben/ Pſal. 90. Ohne ſeinen
willen ſey vns nicht ein Haar von vnſerem Haͤupte ge-
fallen/ Matth. 10. da wird er vns erzehlen/ wie er die
Menſchen Kinder ſo lieb habe/ Deut. 33. wie er nichts
haſſe was er geſchaffen/ Sap. 11. wie ſeine Weißheit ge-
ſpielet habe auff dem Erdboden/ vnd wie ſeine groͤſte
Luſt ſey vnter den Menſchen Kindern/ Prov. 8. da wer-
den ſich die außerwehlten Gottes Kinder mit einander
vnterreden von der groſſen Herrligkeit/ die ſie im ewi-
gen Leben antreffen werden. Gaudebunt propter lo-
ci amœnitatem, quam poſſidebunt, propter jucun-
dam ſocietatem, in quâ regnabunt, propter corpo-
ris & animæ glorificationem, quam habebunt, pro-
pter Mundum quem contempſerunt, propter infer-
num, quem evaſerunt,
wie alſo Bonoventura redet/
Frewen werden ſich die Außerwehlten newen Him-
melsbuͤrger vber der koͤſtlichen Wohnung die ſie ein-
bekommen werden/ vber der lieblichen Geſellſchafft/ zu
der ſie gerathen werden/ vber der herrlichen verkle-
rung/ die Leib vnd Seel haben wird/ frewen werden
ſie ſich daß ſie nu der Welt/ der ſie ein Dorn geweſen
aus den Augen kommen/ frewen werden ſie ſich/ daß
ſie dem tieffen Hellenſchlund/ entgangen ſeyn/ davon
werden ſie vntereinander die holdſeligſten Geſpraͤche
halten.

Jm zukuͤnfftigen ewigen Leben wird ſeyn.

3. Cantus ſvaviſſimus, die lieblichſte Muſica wird da
erklingen/ drumb ſagt David/ ich wil de[s] HErren Na-

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[[41]/0041] Chriſtliche Leichpredigt. da wird vns Gott ſelbſt erzelen/ wie es ſein will geweſt/ daß er vns hab laſſen ſterben/ Pſal. 90. Ohne ſeinen willen ſey vns nicht ein Haar von vnſerem Haͤupte ge- fallen/ Matth. 10. da wird er vns erzehlen/ wie er die Menſchen Kinder ſo lieb habe/ Deut. 33. wie er nichts haſſe was er geſchaffen/ Sap. 11. wie ſeine Weißheit ge- ſpielet habe auff dem Erdboden/ vnd wie ſeine groͤſte Luſt ſey vnter den Menſchen Kindern/ Prov. 8. da wer- den ſich die außerwehlten Gottes Kinder mit einander vnterreden von der groſſen Herrligkeit/ die ſie im ewi- gen Leben antreffen werden. Gaudebunt propter lo- ci amœnitatem, quam poſſidebunt, propter jucun- dam ſocietatem, in quâ regnabunt, propter corpo- ris & animæ glorificationem, quam habebunt, pro- pter Mundum quem contempſerunt, propter infer- num, quem evaſerunt, wie alſo Bonoventura redet/ Frewen werden ſich die Außerwehlten newen Him- melsbuͤrger vber der koͤſtlichen Wohnung die ſie ein- bekommen werden/ vber der lieblichen Geſellſchafft/ zu der ſie gerathen werden/ vber der herrlichen verkle- rung/ die Leib vnd Seel haben wird/ frewen werden ſie ſich daß ſie nu der Welt/ der ſie ein Dorn geweſen aus den Augen kommen/ frewen werden ſie ſich/ daß ſie dem tieffen Hellenſchlund/ entgangen ſeyn/ davon werden ſie vntereinander die holdſeligſten Geſpraͤche halten. Jm zukuͤnfftigen ewigen Leben wird ſeyn. 3. Cantus ſvaviſſimus, die lieblichſte Muſica wird da erklingen/ drumb ſagt David/ ich wil des HErren Na- men F

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Zitationshilfe: Zimmermann, Matthias: Calix salutaris. Leipzig, 1624, S. [41]. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/522379/41>, abgerufen am 21.11.2024.