Reichard, Andreas: Parentalia Tettoviana Augusti Reichardi. Wittenberg, 1624.Christliche Leichpredigt. mit betrüben/ GOtt habe vieleicht vber euch diesen vnfall ausZorn verheuget; So weise ich euch abermals zu H. Doctoris Lutheri. Worten/ in[verlorenes Material - 1 Zeichen fehlt]wriger angezogener Epistel/ dorin er sagt/ solche gedancken sein von GOtt. Vnsere Vernunfft die wiederstrebet vnd pelver[verlorenes Material - 1 Zeichen fehlt]wieder den willen Gottes/ dann sie ist also gesinnet/ das jhr wolgefellet/ was sie gut düncket; GOttes Werck aber mißfallen jhr allezeit für vnd für; Es were aber nit gut/ das alle wege vnser wille geschehen solte/ dann also würden war in sicherheer fallen vnd gerahlen. Sollen vns demnach daran genügen lassen/ vnnd wol zu Diese woh[lm]einende/ Schrifftmessige vnnd Trewhertzige vbers-
Chriſtliche Leichpredigt. mit betruͤben/ GOtt habe vieleicht vber euch dieſen vnfall ausZorn verheuget; So weiſe ich euch abermals zu H. Doctoris Lutheri. Worten/ in[verlorenes Material – 1 Zeichen fehlt]wriger angezogener Epiſtel/ dorin er ſagt/ ſolche gedancken ſein von GOtt. Vnſere Vernunfft die wiederſtrebet vnd pelver[verlorenes Material – 1 Zeichen fehlt]wieder den willen Gottes/ dann ſie iſt alſo geſinnet/ das jhr wolgefellet/ was ſie gut duͤncket; GOttes Werck aber mißfallen jhr allezeit fuͤr vnd fuͤr; Es were aber nit gut/ das alle wege vnſer wille geſchehen ſolte/ dann alſo wuͤrden war in ſicherheer fallen vnd gerahlen. Sollen vns demnach daran genuͤgen laſſen/ vnnd wol zu Dieſe woh[lm]einende/ Schrifftmeſſige vnnd Trewhertzige vberſ-
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Chriſtliche Leichpredigt.
mit betruͤben/ GOtt habe vieleicht vber euch dieſen vnfall aus
Zorn verheuget; So weiſe ich euch abermals zu H. Doctoris
Lutheri. Worten/ in_wriger angezogener Epiſtel/ dorin er
ſagt/ ſolche gedancken ſein von GOtt. Vnſere Vernunfft die
wiederſtrebet vnd pelver_wieder den willen Gottes/ dann ſie iſt
alſo geſinnet/ das jhr wolgefellet/ was ſie gut duͤncket; GOttes
Werck aber mißfallen jhr allezeit fuͤr vnd fuͤr; Es were aber nit
gut/ das alle wege vnſer wille geſchehen ſolte/ dann alſo wuͤrden
war in ſicherheer fallen vnd gerahlen.
Sollen vns demnach daran genuͤgen laſſen/ vnnd wol zu
frieden ſein/ das wir einen gnaͤdigen GOtt haben/ warumb er
vns aber diß oder ein anders wiederfahren laſſe/ darumb ſollen
wir vns nicht bekuͤmmern.
Dieſe wohlmeinende/ Schrifftmeſſige vnnd Trewhertzige
erinnerung habe ich dem Herrn Gevattern vñ der Fraw Gevat-
terin aus meinem Sichbetlein mittheilen/ vnnd theils meinem
Sohn in die Feder dictiren wollen/ vethoffentlich der Herr Ge-
vatter vnnd F. Gevatte in werden auch darinne deß Heiligen
Geiſtes zurede vnd Troſt erkennen/ vnnd ſich im HErrn in die-
ſem groſſen Leib ohnmehlich zu frieden geben/ vnd jhren willen
in Gottes willen ſtellen/ Gott erkennet es/ wie hoͤchlich vns allen
dieſer vhrploͤtzliche vnfall vnd traurigezeitung betruͤbet/ koͤnnen
leicht erweſſen/ wie hart ſie ewre vnd der ewrigen Hertzen ruͤh-
ren vnd aͤngſtigon muͤſſe. Glauben aber feſtiglich/ das GOtt
den ſeinigen eine Laſt aufflege/ er hilfft aber auch wieder/ vnd wir
haben einen HErrn HErrn/ der vom Tode erretten kan/ Pſ.
68. Ewer Ejulate vnd plorare wird euch einſten hinwiederũb
in ein Iuhilate verwandelt werden. In Mundo preſſuram
habebimus; wir wiſſen aber ſagt die Liebe Sara Tob. 3. v. 2.
fuͤrwar/ daß/ wer GOTT dienet/ der wird nach der aufech-
tung getroͤſtet/ vnnd aus der Truͤbſal erloͤſet/ vnnd nach der
zuͤchtigung wird er Gnade finden. Nach dem Vngewitter leſſet
er die Sonne wieder ſcheinen/ vnd nach dem heulen vnd weinen
vberſ-
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