Stephanus, Vincentius: Jucundissimum justorum diversorium. Brieg, 1628.Es ist ein eleud jämmerlich ding vmb aller Men- Vita fugax hominum multorum plena malorum Vnd der Poet Juvenalis Sat. 10. Haec data poena diu viventibus, ut renovata Sonderlich aber setzet der Sathan den Rechtgleubigen chet. D
Es iſt ein eleud jaͤmmerlich ding vmb aller Men- Vita fugax hominum multorum plena malorum Vnd der Poet Juvenalis Sat. 10. Hæc data pœna diu viventibus, ut renovata Sonderlich aber ſetzet der Sathan den Rechtgleubigen chet. D
<TEI> <text> <body> <div type="fsThanks" n="1"> <div type="fsMainPart" n="2"> <div n="3"> <p><pb facs="#f0025" n="[25]"/><hi rendition="#fr">Es iſt ein eleud jaͤmmerlich ding vmb aller Men-<lb/> ſchen leben/ von Mutterleibe an/ biß ſie wieder in<lb/> die Erden begraben werden die vnſer aller Mutter<lb/> iſt: Da iſt jmmer ſorge/ furcht/ hoffnung/ vnnd zu<lb/> letzt der Todt/ ſo wol bey dem der in hohen Ehren<lb/> ſitzt/ alß bey dem geringſten auff Erden/ So wol<lb/> bey dem der Seiden vnnd Kron tregt/ alß bey dem<lb/> der einen groben Kittel an hat. Da iſt jmmer zorn/<lb/> eyver/ wiederwertigkeit/ vnfriede/ Todesgefahr/<lb/> Neid vnd Zanck. ꝛc.</hi> Der alte Lehrer Auguſtinus ſtimmet<lb/> hiermit uͤberein wenn er ſpricht: <hi rendition="#aq">In hac vita copia eſt tribu-<lb/> lationis & inopia conſolationis;</hi> Jn dieſem leben giebts<lb/> mehr Trawer-alß Frewden-tage/ mehr angſt-alß Troſt-ſtun-<lb/> den. <hi rendition="#aq">Cui non vita tormentum eſt?</hi> fraget <hi rendition="#aq">Seneca;</hi></p><lb/> <cit> <quote> <hi rendition="#aq">Vita fugax hominum multorum plena malorum</hi><lb/> <lg type="poem"> <l> <hi rendition="#fr">Wer kan in dieſem leben ſein</hi> </l><lb/> <l> <hi rendition="#fr">Ohne Qual/ angſt/ truͤbſal vnd pein?</hi> </l> </lg> </quote> <bibl/> </cit><lb/> <p>Vnd der Poet <hi rendition="#aq">Juvenalis Sat.</hi> 10.</p><lb/> <cit> <quote> <hi rendition="#aq">Hæc data pœna diu viventibus, ut renovata<lb/> Semper clade domus, multisq́; in luctibus, inq́;<lb/> Perpetuo mœrore, & nigra veſte ſeneſcant.</hi> </quote> <bibl/> </cit><lb/> <p>Sonderlich aber ſetzet der Sathan den Rechtgleubigen<lb/> mehr alß andern zu mit Qual vnd Sorge/ Schwermut vnd<lb/> Trawrigkeit. Das <hi rendition="#aq">prognoſticon</hi> Chriſti Johan am 16.<lb/><hi rendition="#aq">Plorabitis & lamentabimini:</hi> <hi rendition="#fr">Jhr werdet weinen<lb/> vnd heulen/</hi> wird an jhnen redlich vnd reichlich war gema-<lb/> <fw type="sig" place="bottom"><hi rendition="#fr">D</hi></fw><fw type="catch" place="bottom"><hi rendition="#fr">chet.</hi></fw><lb/></p> </div> </div> </div> </body> </text> </TEI> [[25]/0025]
Es iſt ein eleud jaͤmmerlich ding vmb aller Men-
ſchen leben/ von Mutterleibe an/ biß ſie wieder in
die Erden begraben werden die vnſer aller Mutter
iſt: Da iſt jmmer ſorge/ furcht/ hoffnung/ vnnd zu
letzt der Todt/ ſo wol bey dem der in hohen Ehren
ſitzt/ alß bey dem geringſten auff Erden/ So wol
bey dem der Seiden vnnd Kron tregt/ alß bey dem
der einen groben Kittel an hat. Da iſt jmmer zorn/
eyver/ wiederwertigkeit/ vnfriede/ Todesgefahr/
Neid vnd Zanck. ꝛc. Der alte Lehrer Auguſtinus ſtimmet
hiermit uͤberein wenn er ſpricht: In hac vita copia eſt tribu-
lationis & inopia conſolationis; Jn dieſem leben giebts
mehr Trawer-alß Frewden-tage/ mehr angſt-alß Troſt-ſtun-
den. Cui non vita tormentum eſt? fraget Seneca;
Vita fugax hominum multorum plena malorum
Wer kan in dieſem leben ſein
Ohne Qual/ angſt/ truͤbſal vnd pein?
Vnd der Poet Juvenalis Sat. 10.
Hæc data pœna diu viventibus, ut renovata
Semper clade domus, multisq́; in luctibus, inq́;
Perpetuo mœrore, & nigra veſte ſeneſcant.
Sonderlich aber ſetzet der Sathan den Rechtgleubigen
mehr alß andern zu mit Qual vnd Sorge/ Schwermut vnd
Trawrigkeit. Das prognoſticon Chriſti Johan am 16.
Plorabitis & lamentabimini: Jhr werdet weinen
vnd heulen/ wird an jhnen redlich vnd reichlich war gema-
chet.
D
Suche im WerkInformationen zum Werk
Download dieses Werks
XML (TEI P5) ·
HTML ·
Text Metadaten zum WerkTEI-Header · CMDI · Dublin Core Ansichten dieser Seite
Voyant Tools ?Language Resource Switchboard?FeedbackSie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden. Kommentar zur DTA-AusgabeDieses Werk wurde im Rahmen des Moduls DTA-Erweiterungen (DTAE) digitalisiert. Weitere Informationen …
|
Insbesondere im Hinblick auf die §§ 86a StGB und 130 StGB wird festgestellt, dass die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte weder in irgendeiner Form propagandistischen Zwecken dienen, oder Werbung für verbotene Organisationen oder Vereinigungen darstellen, oder nationalsozialistische Verbrechen leugnen oder verharmlosen, noch zum Zwecke der Herabwürdigung der Menschenwürde gezeigt werden. Die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte (in Wort und Bild) dienen im Sinne des § 86 StGB Abs. 3 ausschließlich historischen, sozial- oder kulturwissenschaftlichen Forschungszwecken. Ihre Veröffentlichung erfolgt in der Absicht, Wissen zur Anregung der intellektuellen Selbstständigkeit und Verantwortungsbereitschaft des Staatsbürgers zu vermitteln und damit der Förderung seiner Mündigkeit zu dienen.
2007–2024 Deutsches Textarchiv, Berlin-Brandenburgische Akademie der Wissenschaften.
Kontakt: redaktion(at)deutschestextarchiv.de. |