Stephanus, Vincentius: Jucundissimum justorum diversorium. Brieg, 1628.Darumb/ O jhr meine geliebten; Heute/ heute so jhr Zum Andern dienets insonderheit Ad Consolationem Ach gedencket doch vnd bedencket/ jhr Adeliche Trawer- hertzen/
Darumb/ O jhr meine geliebten; Heute/ heute ſo jhr Zum Andern dienets inſonderheit Ad Conſolationem Ach gedencket doch vnd bedencket/ jhr Adeliche Trawer- hertzen/
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Darumb/ O jhr meine geliebten; Heute/ heute ſo jhr
die ſtimme deß Herren hoͤret/ ſo verſtopffet ewre
Ohren vnd hertzen nicht/ wie David im 95. Pſalm ver-
mahnet. Dahin auch Syrach ſiehet cap. 5. Liebes Kind/
verzeuch nicht dich zum Herren zu bekehren/ vnnd
ſchiebe es nicht von einem tage auff den andern/ deñ
ſein zorn kombt ploͤtzlich/ vnd wirds rechen/ vnnd
dich verterben. Vnd der alte Lehrer Auguſtinus ſtellet deß-
halben auch gar eine trewhertzige Vermahnunge an vns vnnd
ſpricht: Noli differre ô homo remedia ſalutis tuæ, neſcis
enim quando anima tua â te repetatur. Lieber Menſch/
ſchiebe ja die Artzney deiner Seelen nicht auff/ denn du weiſt
nicht vmb welche zeit vnd ſtunde dieſelbe von dir wird genom̃en
werden. Ja der Herre Chriſtus ſelber ſpricht Luc. am 12
Capitel: Wachet vnd betet/ denn jhr wiſſet nicht zu
welcher zeit deß Menſchen Sohn kommen wird.
Vnd abermal ſaget Auguſtinus: Pænitentiam agite in fle-
tu & lamento, ut digni riderepoſſitis in gloria beatorum:
Thut buß mit heulen vnd weinen/ damit jhr in der Außerweh-
leten Ehre vnd herrligkeit wuͤrdiglich lachen koͤnnet.
Zum Andern dienets inſonderheit Ad Conſolationem
zu erfrewlichem Troſte den hoͤchſtbetruͤbten Adelichen Eltern.
Denn dieſe hoͤren wie wol jhrem ſeligen Eheſchaͤtzlein wieder-
fahren/ wie vielen tormentis, derer es in dieſer truͤbſeligen
Welt hette gewertig ſein muͤſſen/ entzogen/ zu was vor ge-
wuͤntſchter ruhe vnd ſicherheit es gelanget.
Ach gedencket doch vnd bedencket/ jhr Adeliche Trawer-
hertzen/
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