Stephanus, Vincentius: Jucundissimum justorum diversorium. Brieg, 1628.Dieser trübselige schmertzen vnd schmertzliche Trübselig- O wie war vnd recht heist es mit diesen hochbetrübten A-
Denn weil die eingepflantzte Bluts- vnd Muts-liebe ke- Ehe-
Dieſer truͤbſelige ſchmertzen vnd ſchmertzliche Truͤbſelig- O wie war vnd recht heiſt es mit dieſen hochbetruͤbten A-
Denn weil die eingepflantzte Bluts- vnd Muts-liebe ke- Ehe-
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Dieſer truͤbſelige ſchmertzen vnd ſchmertzliche Truͤbſelig-
keit hat in kurtz verwichener zeit/ bey vnverhoffter aber gantz
ſeliger hinfahrt jhres einigen Soͤhnleins vnd Erbens/ leider
allzuſehr auch betroffen den Wol-Edlen vnd Geſtrengen Her-
ren Wentzeln von Rotkirch vnd Panthen/ vnd deſſen hertzge-
liebte Gemahlin die Wol-Edle VielEhr vnd Tugendreiche
Fraw Marianam Rotkirchin geborne Schkoppin/ ꝛc. O deß
gantz ſchmertzlichen? O deß klaͤglichen vnd traurigen hertzens-
Rieſſes? Ach wie ſolten? ach wie koͤnten ſie jtzo einem ſo lieben
vnd werthen von jhrem ſelbſteigenen hertzen abgeriſſenen ſtuͤ-
cke/ in den Todten-Sarg vnd finſtere grabſtaͤte nachſehen/ oh-
ne threnenquellende augen/ ohne traurige geberden/ ohne
hertzbrechende ſeufftzer? Sintemal jhnen entzogen worden jh-
rer nechſt Gott vnd ſeinem heiligen worte hoͤchſter Schatz/ die
Fackel jhrer augen/ die Frewde jhres hertzens/ der Troſt jh-
res muͤhſeligen lebens/ der Stab jhres herzuſchleichenden al-
ters/ der Erbe jhrer guͤtter/ der fortpflantzer jhres Adelichen
Stammes vnd geſchlechtes. O volucrem fortunam! quam
citò omnia ex læticia ac voluptate adluctum ac ſacru-
mas recidunt, exclamiren wir billich mit Cicerone.
O wie war vnd recht heiſt es mit dieſen hochbetruͤbten A-
delichen hertzen: Quanto ferventius diligimus habita, tan-
to gra vius ſuſpiramus acdolemus ablata, wie Gregorius
redet/ das iſt:
Was wir hertzlich lieben bey lebn
Das wird gar ſchmertzlich uͤbergebn.
Denn weil die eingepflantzte Bluts- vnd Muts-liebe ke-
genwertiger leidetragender Eltern/ gegen jhrem verblichenen
Ehe-
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