Albinus, Christoph: Trost Trawriger Eltern. Brieg, 1628.meo mori quia bonum Dominum habemus. Jch Ach wie wünschte jhm Sanct Paulus bey diesem Wie seufftzet auch dort Augustinus: Eja Domi- Ewer Söhnlein/ jhr betrübten Eltern/ ge- Es ist sonsten der brauch/ daß wenn sich jemand besser/ C iij
meo mori quia bonum Dominum habemus. Jch Ach wie wuͤnſchte jhm Sanct Paulus bey dieſem Wie ſeufftzet auch dort Auguſtinus: Eja Domi- Ewer Soͤhnlein/ jhr betruͤbten Eltern/ ge- Es iſt ſonſten der brauch/ daß wenn ſich jemand beſſer/ C iij
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meo mori quia bonum Dominum habemus. Jch
fuͤrchte mich gar nichts fuͤrm tode: Denn wir haben
einen fromen Herrn zu dem wir kommen. Du auch/
du wehemuͤttiges Vater- vnd Mutter-hertz/ ſolt heut
alſo ſagen: Was wil ich mich viel betruͤben vber dem
tode meines Kindleins? Es iſt zu einem liebreichen
Herrn kommen: zu einem ſolchen Herrn der
viel ſchoͤner mit jhm thut/ alß Jch jemahls mit jhm
habe thun koͤnnen.
Ach wie wuͤnſchte jhm Sanct Paulus bey dieſem
Herrn zu ſein. Jch begehre auffgeloͤſet zu
werden/ ſpricht Er/ vnd bey Chriſto zu ſein.
Phil. 1. 23.
Wie ſeufftzet auch dort Auguſtinus: Eja Domi-
ne moriar ut te videam: videam ut moriar. No-
lo vivere volo mori. Mori deſidero ut videam
Chriſtum. Vivere renuo ut vivam cum Chriſto.
Kom/ lieber Gott kom/ ſpricht Er/ vnd laß mich
ſterben/ nur daß ich bald bey dir ſein vnd bleyben moͤ-
ge. Jch wuͤnſche von Hertzen zu ſterben/ nur daß Jch
bey dir vnd mit dir leben moͤge.
Ewer Soͤhnlein/ jhr betruͤbten Eltern/ ge-
fellet Gott wol vnd iſt jhm lieb: ſage ich noch
einmahl. Liebet aber Gott ewer liebes Kindlein/
wie ſolte Er euch denn gram ſein?
Es iſt ſonſten der brauch/ daß wenn ſich jemand
bey den Eltern zu lieben wil/ ſo thut Er nur mit jhren
Kindern ſchoͤn: Vnd ſolches gefellet den Eltern viel
beſſer/
C iij
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