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Hofstetter, Johannes: Oi nekroi eg[o]rtesuntoi aphtarsi [gr.]. Jena, 1617.

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Christliche Leichpredigt.
Tom. 6.
Germ. Jen.
fol. 268.
fac.
2.
wol seyn/ in welchen Gedancken vnser lieber seliger Herr
Doctor Lutherus stehet/ das Paulus/ nach seim reichen
Geist/ die erste Verheissung Genes. 3. v. 15. vnnd alle draus
fliessende Sprüche in einen Text zusammen gegossen habe.
Gen. 3. v. 15.Doch finden wir fast dergleichen Wort Esai. 25. v. 8. vnd
Esa. 25. v. 8.Hos. 13. v. 14. dann Esai. 25. Weissaget der Prophet von
Wolthaten Christi/ vnd sagt vnter andern also: Er wird
den Todt verschlingen ewiglich/ vnd der Herr Herr
wird die Thränen von allen Angesichten abwischen/ vnd
wird auffheben die Schmach seines Volcks in allen Landen.
Hos. 13.
v.
14.
Hos. aber 13. redt der Herr/ nach dem er lang seinem Vol-
cke gedrewet hatte/ zum Beschluß gantz tröstlich also: Aber
ich wil sie erlösen aus der Helle/ vnnd vom Tode erretten.
Vnd braucht eine schöne Apostrophen: Todt/ ich wil dir
ein Gifft seyn/ Helle/ ich wil dir eine Pestilentz seyn. Ein
Gifft/ wil er sagen vnnd eine Pestilentz/ richten einen nicht
angesichts vnd augenblicklichs hin/ wie etwan ein Schwert/
Büchse/ Fewer/ Wasser/ vnd dergleichen: sondern nemen
allgemach ein Glied nach dem andern ein/ biß sie endlich
ans Hertz kommen/ da denn der Mensch darvon muß. Also
wil ich dich O Todt vnd O Helle/ wenn jhr mich in ewre
Klammern vnd Kluppen bekommen werdet/ auch tracti-
ren. Jch wil euch eine Gifft eingeben/ vnd eine Pestilentz an-
setzen: vnd damit/ vnnd durch die Predigt/ das ich für die
Sünde der Welt gestorben/ vnd zu jhrem Leben aufferstan-
den sey/ allgemach in meinen Christen hinrichten: am jüng-
sten Tag aber wil ich euch auch in denselbigen vollend/ als
eine rechte Gifft vnd Pestilentz/ das Hertz ab drücken vnd ab-
knicken: gleich wie es euch in mir/ da ich wider lebendig wor-

den/

Chriſtliche Leichpredigt.
Tom. 6.
Germ. Jen.
fol. 268.
fac.
2.
wol ſeyn/ in welchen Gedancken vnſer lieber ſeliger Herꝛ
Doctor Lutherus ſtehet/ das Paulus/ nach ſeim reichen
Geiſt/ die erſte Verheiſſung Geneſ. 3. v. 15. vnnd alle draus
flieſſende Spruͤche in einen Text zuſammen gegoſſen habe.
Gen. 3. v. 15.Doch finden wir faſt dergleichen Wort Eſai. 25. v. 8. vnd
Eſa. 25. v. 8.Hoſ. 13. v. 14. dann Eſai. 25. Weiſſaget der Prophet von
Wolthaten Chriſti/ vnd ſagt vnter andern alſo: Er wird
den Todt verſchlingen ewiglich/ vnd der Herr Herr
wird die Thraͤnen von allen Angeſichten abwiſchen/ vnd
wird auffheben die Schmach ſeines Volcks in allen Landen.
Hoſ. 13.
v.
14.
Hoſ. aber 13. redt der Herr/ nach dem er lang ſeinem Vol-
cke gedrewet hatte/ zum Beſchluß gantz troͤſtlich alſo: Aber
ich wil ſie erloͤſen aus der Helle/ vnnd vom Tode erretten.
Vnd braucht eine ſchoͤne Apoſtrophen: Todt/ ich wil dir
ein Gifft ſeyn/ Helle/ ich wil dir eine Peſtilentz ſeyn. Ein
Gifft/ wil er ſagen vnnd eine Peſtilentz/ richten einen nicht
angeſichts vñ augenblicklichs hin/ wie etwan ein Schwert/
Buͤchſe/ Fewer/ Waſſer/ vnd dergleichen: ſondern nemen
allgemach ein Glied nach dem andern ein/ biß ſie endlich
ans Hertz kommen/ da denn der Menſch darvon muß. Alſo
wil ich dich O Todt vnd O Helle/ wenn jhr mich in ewre
Klammern vnd Kluppen bekommen werdet/ auch tracti-
ren. Jch wil euch eine Gifft eingeben/ vnd eine Peſtilentz an-
ſetzen: vnd damit/ vnnd durch die Predigt/ das ich fuͤr die
Suͤnde der Welt geſtorben/ vnd zu jhrem Leben aufferſtan-
den ſey/ allgemach in meinen Chriſten hinrichten: am juͤng-
ſten Tag aber wil ich euch auch in denſelbigen vollend/ als
eine rechte Gifft vnd Peſtilentz/ das Hertz ab druͤcken vnd ab-
knicken: gleich wie es euch in mir/ da ich wider lebendig wor-

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[36[34]/0034] Chriſtliche Leichpredigt. wol ſeyn/ in welchen Gedancken vnſer lieber ſeliger Herꝛ Doctor Lutherus ſtehet/ das Paulus/ nach ſeim reichen Geiſt/ die erſte Verheiſſung Geneſ. 3. v. 15. vnnd alle draus flieſſende Spruͤche in einen Text zuſammen gegoſſen habe. Doch finden wir faſt dergleichen Wort Eſai. 25. v. 8. vnd Hoſ. 13. v. 14. dann Eſai. 25. Weiſſaget der Prophet von Wolthaten Chriſti/ vnd ſagt vnter andern alſo: Er wird den Todt verſchlingen ewiglich/ vnd der Herr Herr wird die Thraͤnen von allen Angeſichten abwiſchen/ vnd wird auffheben die Schmach ſeines Volcks in allen Landen. Hoſ. aber 13. redt der Herr/ nach dem er lang ſeinem Vol- cke gedrewet hatte/ zum Beſchluß gantz troͤſtlich alſo: Aber ich wil ſie erloͤſen aus der Helle/ vnnd vom Tode erretten. Vnd braucht eine ſchoͤne Apoſtrophen: Todt/ ich wil dir ein Gifft ſeyn/ Helle/ ich wil dir eine Peſtilentz ſeyn. Ein Gifft/ wil er ſagen vnnd eine Peſtilentz/ richten einen nicht angeſichts vñ augenblicklichs hin/ wie etwan ein Schwert/ Buͤchſe/ Fewer/ Waſſer/ vnd dergleichen: ſondern nemen allgemach ein Glied nach dem andern ein/ biß ſie endlich ans Hertz kommen/ da denn der Menſch darvon muß. Alſo wil ich dich O Todt vnd O Helle/ wenn jhr mich in ewre Klammern vnd Kluppen bekommen werdet/ auch tracti- ren. Jch wil euch eine Gifft eingeben/ vnd eine Peſtilentz an- ſetzen: vnd damit/ vnnd durch die Predigt/ das ich fuͤr die Suͤnde der Welt geſtorben/ vnd zu jhrem Leben aufferſtan- den ſey/ allgemach in meinen Chriſten hinrichten: am juͤng- ſten Tag aber wil ich euch auch in denſelbigen vollend/ als eine rechte Gifft vnd Peſtilentz/ das Hertz ab druͤcken vnd ab- knicken: gleich wie es euch in mir/ da ich wider lebendig wor- den/ Tom. 6. Germ. Jen. fol. 268. fac. 2. Gen. 3. v. 15. Eſa. 25. v. 8. Hoſ. 13. v. 14.

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Zitationshilfe: Hofstetter, Johannes: Oi nekroi eg[o]rtesuntoi aphtarsi [gr.]. Jena, 1617, S. 36[34]. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/523539/34>, abgerufen am 03.12.2024.