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Hofstetter, Johannes: Oi nekroi eg[o]rtesuntoi aphtarsi [gr.]. Jena, 1617.

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Christliche Leichpredigt.
mit sie desto ehr zur künfftigen Herrligkeit kommen möch-
ten/ jhnen selber Leyd gethan haben: Das ist widers fünffte
Gebot sonderlich: Vnd demnach mit höchstem Fleiß zu
meyden. Vnd so viel auch vom Andern.

Vom Dritten.

BEgerstu aber/ fürs dritte/ lieber
Christ zu wissen/ was der Todt für einen Stachel
oder Spieß habe/ damit er jederman das Hertz ab-
rennet/ vnd womit dieser Spieß so gescherfft sey? So ant-
wortet der Apostel hierauff/ vnd spricht also: Aber der
Stachel des Todes ist die Sünde/ die Krafft aber der
Sünden ist das Gesetz. Aber sagt er/ zeiget mit dieser ad-
versativa
an/ er wolle erklären/ darnach einer billich fragen
möchte. Vnd ferner: Der Stachel des Todes ist die Sün-
de/ das ist/ der Todt köndte keim eintzigen Menschen das
Hertz abrennen/ wo es ohne die Sünde were. Ja wenn die
Sünde nicht were: So were allerdings kein Todt. Oder:
der Todt ist zwar auch sonsten nihil privativum, das ist/ er
ist nichts anders/ als eine Zerstörung des Lebens/ in dem/
das gelebt hat/ oder leben solte. Wo aber die Sünde nicht
were: so were er auch nihil neg ativum, das ist/ er were aller-
dings in der Natur nicht. Die Krafft aber/ oder die Scherf-
fe/ sagt er endlich/ der Sünde ist das Gesetz/ das ist/ das die-
ser Stachel die Sünde so scharff ist/ daß er biß zum Hertzen
dringen/ vnd dasselbe verwunden kan: das rühret nirgend
den vom Gesetz her. Zwar auch vom ersten Gesetze/ Gen. 2.

v. 17. Von
E iij

Chriſtliche Leichpredigt.
mit ſie deſto ehr zur kuͤnfftigen Herꝛligkeit kommen moͤch-
ten/ jhnen ſelber Leyd gethan haben: Das iſt widers fuͤnffte
Gebot ſonderlich: Vnd demnach mit hoͤchſtem Fleiß zu
meyden. Vnd ſo viel auch vom Andern.

Vom Dritten.

BEgerſtu aber/ fuͤrs dritte/ lieber
Chriſt zu wiſſen/ was der Todt fuͤr einen Stachel
oder Spieß habe/ damit er jederman das Hertz ab-
rennet/ vnd womit dieſer Spieß ſo geſcherfft ſey? So ant-
wortet der Apoſtel hierauff/ vnd ſpricht alſo: Aber der
Stachel des Todes iſt die Suͤnde/ die Krafft aber der
Suͤnden iſt das Geſetz. Aber ſagt er/ zeiget mit dieſer ad-
verſativà
an/ er wolle erklaͤren/ darnach einer billich fragen
moͤchte. Vnd ferner: Der Stachel des Todes iſt die Suͤn-
de/ das iſt/ der Todt koͤndte keim eintzigen Menſchen das
Hertz abrennen/ wo es ohne die Suͤnde were. Ja wenn die
Suͤnde nicht were: So were allerdings kein Todt. Oder:
der Todt iſt zwar auch ſonſten nihil privativum, das iſt/ er
iſt nichts anders/ als eine Zerſtoͤrung des Lebens/ in dem/
das gelebt hat/ oder leben ſolte. Wo aber die Suͤnde nicht
were: ſo were er auch nihil neg ativum, das iſt/ er were aller-
dings in der Natur nicht. Die Krafft aber/ oder die Scherf-
fe/ ſagt er endlich/ der Suͤnde iſt das Geſetz/ das iſt/ das die-
ſer Stachel die Suͤnde ſo ſcharff iſt/ daß er biß zum Hertzen
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v. 17. Von
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[39[37]/0037] Chriſtliche Leichpredigt. mit ſie deſto ehr zur kuͤnfftigen Herꝛligkeit kommen moͤch- ten/ jhnen ſelber Leyd gethan haben: Das iſt widers fuͤnffte Gebot ſonderlich: Vnd demnach mit hoͤchſtem Fleiß zu meyden. Vnd ſo viel auch vom Andern. Vom Dritten. BEgerſtu aber/ fuͤrs dritte/ lieber Chriſt zu wiſſen/ was der Todt fuͤr einen Stachel oder Spieß habe/ damit er jederman das Hertz ab- rennet/ vnd womit dieſer Spieß ſo geſcherfft ſey? So ant- wortet der Apoſtel hierauff/ vnd ſpricht alſo: Aber der Stachel des Todes iſt die Suͤnde/ die Krafft aber der Suͤnden iſt das Geſetz. Aber ſagt er/ zeiget mit dieſer ad- verſativà an/ er wolle erklaͤren/ darnach einer billich fragen moͤchte. Vnd ferner: Der Stachel des Todes iſt die Suͤn- de/ das iſt/ der Todt koͤndte keim eintzigen Menſchen das Hertz abrennen/ wo es ohne die Suͤnde were. Ja wenn die Suͤnde nicht were: So were allerdings kein Todt. Oder: der Todt iſt zwar auch ſonſten nihil privativum, das iſt/ er iſt nichts anders/ als eine Zerſtoͤrung des Lebens/ in dem/ das gelebt hat/ oder leben ſolte. Wo aber die Suͤnde nicht were: ſo were er auch nihil neg ativum, das iſt/ er were aller- dings in der Natur nicht. Die Krafft aber/ oder die Scherf- fe/ ſagt er endlich/ der Suͤnde iſt das Geſetz/ das iſt/ das die- ſer Stachel die Suͤnde ſo ſcharff iſt/ daß er biß zum Hertzen dringen/ vnd daſſelbe verwunden kan: das ruͤhret nirgend den vom Geſetz her. Zwar auch vom erſten Geſetze/ Gen. 2. v. 17. Von E iij

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Zitationshilfe: Hofstetter, Johannes: Oi nekroi eg[o]rtesuntoi aphtarsi [gr.]. Jena, 1617, S. 39[37]. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/523539/37>, abgerufen am 21.11.2024.