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Güttner, Gabriel: Trias Primitiarum Das ist: Drey Chrisliche Predigten. Leipzig, 1616.

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Die Dritte Leichpredigt.

wir jhme billich auch von Hertzen/ daß er solche Macht
seinen armen Dienern vnd Menschen gegeben hat. Vnd
wenn wir derowegen ein kleines Kindlein/ sehen teuf-b.
Ad fidei con-
servationem.
fen/ in den Todt/ vnd auff das Verdienst Jesu Chri-
sti: Jtem/ wenn vns in der Predigt Göttliches Wor-
tes in gemein: oder aber im Beichtstuel einem jeden in-
sonderheit/ von einem ordentlichen Priester/ die Gna-
de Gottes/ vnd vergebung der Sünden angekündiget
wird: so zweiffeln wir nicht/ sondern gleuben festiglich
vnd von Hertzen/ daß solches alles gültig vnd krefftig
sey/ so wol als wenn Christus selbst zur stelle were/ vnd
sagte: Confide Fili, Sey getrost lieber Sohn: sey
getrost liebe Tochter/ deine Sünde sind dir ver-
geben. Vnd do ergern wir vns nicht an der einfelti-
gen vnd geringen Person der Prediger/ denn der Ma-
yestet Brieff/ den GOtt jhnen allen gegeben/ der
ist zu mächtig: Johan. 20. Welchen jhr die SündeIoh. 20. v. 23.
vergeben werdet/ denen sollen sie vergeben seyn/
vnd welchen jhr sie behalten werdet/ denen sollen
sie behalten seyn.

Sehet lieben Christen/ das habe ich zu diesem
mahl von diesem Evangelio reden/ vnd E. Christlichen
L. vorhalten wollen: weil vns hierzu gegenwertige
zeit gleich gute gelegenheit gegeben hat.

Helffe der getrewe Barmhertzige GOtt/Conclusio
constans
teeukhe
kai anake-
phalaio-
sei.
daß wir alles/ was jetzo gesagt/ wol mercken:
vnsern grossen schaden zwar in hertzlicher De-
muth erkennen: Aber doch vns jederzeit vnser hei-
ligen Tauffe/ der Kindschafft Gottes/ vnd verge-

bung

R iij

Die Dritte Leichpredigt.

wir jhme billich auch von Hertzen/ daß er ſolche Macht
ſeinen armen Dienern vnd Menſchen gegeben hat. Vnd
wenn wir derowegen ein kleines Kindlein/ ſehen teuf-β.
Ad fidei con-
ſervationem.
fen/ in den Todt/ vnd auff das Verdienſt Jeſu Chri-
ſti: Jtem/ wenn vns in der Predigt Goͤttliches Wor-
tes in gemein: oder aber im Beichtſtuel einem jeden in-
ſonderheit/ von einem ordentlichen Prieſter/ die Gna-
de Gottes/ vnd vergebung der Suͤnden angekuͤndiget
wird: ſo zweiffeln wir nicht/ ſondern gleuben feſtiglich
vnd von Hertzen/ daß ſolches alles guͤltig vnd krefftig
ſey/ ſo wol als wenn Chriſtus ſelbſt zur ſtelle were/ vnd
ſagte: Confide Fili, Sey getroſt lieber Sohn: ſey
getroſt liebe Tochter/ deine Suͤnde ſind dir ver-
geben. Vnd do ergern wir vns nicht an der einfelti-
gen vnd geringen Perſon der Prediger/ denn der Ma-
yeſtet Brieff/ den GOtt jhnen allen gegeben/ der
iſt zu maͤchtig: Johan. 20. Welchen jhr die SuͤndeIoh. 20. v. 23.
vergeben werdet/ denen ſollen ſie vergeben ſeyn/
vnd welchen jhr ſie behalten werdet/ denen ſollen
ſie behalten ſeyn.

Sehet lieben Chriſten/ das habe ich zu dieſem
mahl von dieſem Evangelio reden/ vnd E. Chriſtlichen
L. vorhalten wollen: weil vns hierzu gegenwertige
zeit gleich gute gelegenheit gegeben hat.

Helffe der getrewe Barmhertzige GOtt/Concluſio
conſtans
τῇὲυχὲ
καὶ ἀνακε-
φαλαιώ-
σει.
daß wir alles/ was jetzo geſagt/ wol mercken:
vnſern groſſen ſchaden zwar in hertzlicher De-
muth erkennen: Aber doch vns jederzeit vnſer hei-
ligen Tauffe/ der Kindſchafft Gottes/ vnd verge-

bung

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[131/0133] Die Dritte Leichpredigt. wir jhme billich auch von Hertzen/ daß er ſolche Macht ſeinen armen Dienern vnd Menſchen gegeben hat. Vnd wenn wir derowegen ein kleines Kindlein/ ſehen teuf- fen/ in den Todt/ vnd auff das Verdienſt Jeſu Chri- ſti: Jtem/ wenn vns in der Predigt Goͤttliches Wor- tes in gemein: oder aber im Beichtſtuel einem jeden in- ſonderheit/ von einem ordentlichen Prieſter/ die Gna- de Gottes/ vnd vergebung der Suͤnden angekuͤndiget wird: ſo zweiffeln wir nicht/ ſondern gleuben feſtiglich vnd von Hertzen/ daß ſolches alles guͤltig vnd krefftig ſey/ ſo wol als wenn Chriſtus ſelbſt zur ſtelle were/ vnd ſagte: Confide Fili, Sey getroſt lieber Sohn: ſey getroſt liebe Tochter/ deine Suͤnde ſind dir ver- geben. Vnd do ergern wir vns nicht an der einfelti- gen vnd geringen Perſon der Prediger/ denn der Ma- yeſtet Brieff/ den GOtt jhnen allen gegeben/ der iſt zu maͤchtig: Johan. 20. Welchen jhr die Suͤnde vergeben werdet/ denen ſollen ſie vergeben ſeyn/ vnd welchen jhr ſie behalten werdet/ denen ſollen ſie behalten ſeyn. β. Ad fidei con- ſervationem. Ioh. 20. v. 23. Sehet lieben Chriſten/ das habe ich zu dieſem mahl von dieſem Evangelio reden/ vnd E. Chriſtlichen L. vorhalten wollen: weil vns hierzu gegenwertige zeit gleich gute gelegenheit gegeben hat. Helffe der getrewe Barmhertzige GOtt/ daß wir alles/ was jetzo geſagt/ wol mercken: vnſern groſſen ſchaden zwar in hertzlicher De- muth erkennen: Aber doch vns jederzeit vnſer hei- ligen Tauffe/ der Kindſchafft Gottes/ vnd verge- bung Concluſio conſtans τῇὲυχὲ καὶ ἀνακε- φαλαιώ- σει. R iij

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